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Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Titel: Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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Barrikade nutzen könnte. Auf der einen Seite wurde die Straße vom hohen Schutzzaun des Acoustic Lab begrenzt und auf der anderen Seite von einem ansteigenden Hügel. Nirgendwo ein Stein, ein Holzbalken oder gar andere Autos, die er zu einer Straßensperre hätte umfunktionieren können. Die einzigen Fahrzeuge, die er sah, waren für den Straßenbau bestimmt und parkten auf der Hügelkuppe: ein Kieslaster und eine gelbe Planierraupe.
    Er schaute zu den tanzenden Scheinwerferkegeln, die schnell näher kamen. In weniger als einer Minute hätten sie ihn erreicht.
    »Dann geht es eben nur mit Hilfe des Straßenbaus«, murmelte er und rannte so schnell er konnte den Hügel hinauf.

25
    Ann Bennett stürmte mit der Vehemenz eines Kansas-Tornados in die Wachstation des Acoustic Lab.
    »Ins Labor wurde eingebrochen, es wurde einiges gestohlen!«, rief sie. »Ich brauche Ihre Hilfe hier draußen, und zwar sofort!«
    Der diensthabende Wachmann hatte gemütlich hinter der Scheibe aus Sicherheitsglas gesessen und im Sportteil einer Zeitung gelesen. Nun schoss er aus seinem Sessel hoch, als sei er von einem Elektroschocker zum Rinderhüten getroffen worden.
    »Ma’am, ich darf meinen Posten nicht verlassen«, stammelte er. »Und jetzt beruhigen Sie sich mal ein wenig und erklären mir, wer Sie sind und um was es hier geht.«
    Ann hatte bereits ihren Ausweis gezückt und drückte ihn gegen die Glasscheibe. »Rufen Sie Ihre Leute an. Ich will, dass sämtliche Straßen, die aus dieser Stadt herausführen, sofort gesperrt werden.«
    Der Wachmann erkannte eine gewisse Ähnlichkeit zwischen der Frau mit den wilden Augen, die ihn anschrie, und der schicken und gepflegten Erscheinung auf der NCIS -Dienstmarke. Er nickte und griff nach dem Telefonhörer. Er war noch im Begriff zu wählen, als draußen ein durchdringendes Knirschen ertönte.
    Beide, der Wachmann und Ann Bennett, fuhren herum und sahen, wie eine dunkle Limousine über die Uferstraße schlingerte. Auf der Hügelspitze erschien plötzlich die gelbe Planierraupe und rutschte, anscheinend außer Kontrolle, den steilen Abhang hinunter. Ann konnte erkennen, dass sie sich auf einem Kollisionskurs mit dem Pkw befand, was dessen Fahrer jedoch zu spät erkannt hatte. Im Lichtschein einer Straßenlaterne, die in der Nähe stand, erhaschte Ann einen kurzen Blick auf einen schwarzhaarigen Mann im Führerhaus des Bulldozers – Dirk Pitt.
    Während er den Berg trotz der bohrenden Schmerzen in seinem linken Bein hinaufgestolpert war, hatte Pitt keine andere Möglichkeit gesehen. Der Kieslaster parkte zu dicht neben der Planierraupe, als dass er hätte um ihn herumlaufen können, daher war die Planierraupe seine einzige Chance. Die Straßenarbeiter in dieser ruhigen Stadt hatten sich nicht die Mühe gemacht, die beiden Fahrzeuge abzuschließen. Pitt ließ sich hinter den Kontrollinstrumenten nieder, schaute den Berghang hinab und gewahrte die Scheinwerfer des flüchtigen Wagens bereits an der Grenze der Marinebasis. In wenigen Sekunden würde er unter ihm vorbeirasen.
    Pitt trat aufs Kupplungspedal, schob den Schalthebel in Leerlaufposition und löste mit der anderen Hand die Handbremse. Das große Vehikel ruckte vorwärts bergab und veranlasste Pitt, die Trommelbremsen zu betätigen. Er packte das mit Gummi ummantelte Lenkrad und überprüfte das Spiel. Der viel benutzte Erdräumer besaß kein Lenkradschloss, so dass Pitt ihn manövrieren konnte, solange seine Kraft ausreichte, das Lenkrad zu bewegen.
    Als er den Berghang hinunterblickte, sah er nicht allzu weit entfernt den Wagen zwischen den Bäumen auftauchen. Er durfte keine Zeit verlieren.
    Also ließ er das Bremspedal hochschnellen und den Erdräumer vorwärtsrollen, damit er Schwung aufnahm, dann drehte er das Lenkrad scharf nach rechts. Die Vorderräder reagierten sofort und pflügten durch die Erde am Fuß des Berghangs. Die mächtige Stahlschaufel schrammte über die Böschung, bremste das Fahrzeug für einen kurzen Moment, ehe es seine schwankende Fahrt fortsetzte.
    Die schwerfällige Maschine klappte beinahe in der Mitte zusammen, als sie über den Erdwall rumpelte, schaffte es jedoch noch, sich während eines heftigen Hüpfers wieder aufzurichten. Der steile Berghang fiel fast dreißig Meter ab, so dass der Bulldozer zügig be schleunigte. Pitt richtete die Räder auf Geradeausfahrt aus und hoffte, dass das Vehikel nicht doch noch umkippte. Das gleißende Licht der näher kommenden Scheinwerfer füllte die rechte Hälfte

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