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Unterholz: Alpenkrimi (German Edition)

Unterholz: Alpenkrimi (German Edition)

Titel: Unterholz: Alpenkrimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Maurer
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immer schlimmer!«
    »Ja, wie Sie sehen, sind das zwei herausgetrennte Augen. Sie lagen auf dem Waldboden. Der Regen hat Insekten und andere Tiere davon abgehalten, sie anzuknabbern. Die Frage, was das nun für Augen sind, kann am besten die Gerichtsmedizinerin beantworten.«
    Die Frau im Rollstuhl setzte ihre Brille auf und nahm sich die Bilder vor.
    »Ach, das ist ja ganz leicht! Im Studium mussten wir gerade diese Tiere tausendmal sezieren. Das eine ist ein Froschauge, das andere ist vermutlich das Auge einer Ratte. Sie sind in beiden Fällen säuberlich herausgetrennt, richtig professionell. Das sind jedenfalls keine Küchen- oder Schlachtabfälle, sondern tiermedizinisch korrekte Eingriffe.«
    »Aus welchem Grund extrahiert man Augen?«
    »Das weiß ich natürlich nicht. Es könnte sich um Leute handeln, die sich mit Ophthalmologie, also mit Augenheilkunde beschäftigten. Ein Kongress von Augenärzten zum Beispiel. Oder ein Treffen von Herstellern augenärztlicher Geräte. Es ist übrigens gar nicht so leicht, Augen aus der Augenhöhle von höherklassigen Tieren herauszulösen, zum Beispiel muss der Sehnerv durchtrennt werden, was gar nicht so einfach ist. Der ist robuster, als man denkt. Ein Laie schafft das nicht so ohne weiteres. Sie kennen das vielleicht vom Kochen. Wenn man einen wirklich guten Fischfond machen will, steht in den meisten Kochbüchern: Fischköpfe in die kochende Gemüsebrühe werfen, dabei vorher die Augen entfernen, sonst wird der Fond bitter. Das ist natürlich sachlich völlig richtig. Aber hat jemand von Ihnen schon mal probiert, bei einem glitschigen Fischkopf die Augen zu entfernen?«
    »Wie wäre es«, fragte Jennerwein amüsiert, »wenn Sie uns mal zum Fischessen einladen?«
    Die Gerichtsmedizinerin nickte.
    »Aber gerne!«
    »Abgemacht«, sagte Jennerwein mit einem Augenzwinkern. »Zuerst werden aber die Ermittlungen abgeschlossen. Dann gibts Fischsuppe.«
    Er wandte sich an Ostler.
    »Sie haben sich nochmals mit Ganshagel unterhalten. Was hat diese Vernehmung denn ergeben?«
    Ostler seufzte.
    »Der Mann ist vollkommen fertig, das sage ich Ihnen. Der tut mir richtig leid. Trotzdem glaube ich, dass er uns etwas verheimlicht.«
    »Warum lassen wir ihn dann frei herumlaufen?«, unterbrach Maria. »Können wir denn sicher sein, dass er nichts mit dem Tod von Luisa-Maria zu tun hat?«
    »Der Ganshagel? Nein, das glaube ich nicht. Ich kenne ihn ja schon lange. Er ist sogar über viele Ecken mit mir verwandt. Aber das bleibt ja nicht aus in unserem Talkessel. Und Sie können mir glauben: Diese Alm da oben ist sein Ein und Alles. Er hat vorher bei der Gemeinde gearbeitet. Da war er überhaupt nicht zufrieden. Dann hat ihm der Bürgermeister die Organisation der Alm angeboten. Der geht doch nicht hin und zerstört mit einem Schaufelschlag seine eigene Existenzgrundlage!«
    »Spatenschlag. Wir waren schon beim Klappspaten.«
    »Dann eben Klappspatenschlag.«
    »Haben Sie ihn zu seinen ›Kunden‹ befragt?«
    »Natürlich habe ich ihn gerade darüber richtig ausgequetscht! Ich spiele am besten einmal das Band vor.«
    Ostler drückte die Taste des prähistorischen Kassettenrekorders, und alle lauschten dem verrauschten Hörspiel halb gespannt, halb amüsiert.

    »So, Gansi, jetzt sagst du einmal alles, was du weißt.«
    »Läuft das Band schon? Gut. Mein Name ist Rainer Maria Ganshagel, der Wirt der Wolzmüller-Alm, auch genannt der ›Knödelwirt‹.«
    »Warum denn das?«
    »Du musst einmal raufkommen und meine Sauren Knödel probieren, Menschenskinder, dann fragst du nicht mehr, warum!«
    »In so einer Liga spiel ich nicht, dass ich mir ein Essen bei dir leisten kann.«
    »Das stimmt auch wieder, Joey. Ganz am Anfang habe ich den Hof an Feriengäste vermietet. Das macht eine Menge Arbeit und bringt nicht viel. Alle wollen in der Früh ein Glas warme Milch haben und sind bitter enttäuscht, dass man die Jungtiere nicht melken kann. Dann hat mir der Bürgermeister geholfen. Der hat mir große Firmen geschickt, Führungskräfte, Politiker, was weiß ich. Einmal war sogar –«
    »Jetzt fang bloß nicht schon wieder mit deinem Papst an, Gansi!«
    »Ja, der Papst ist ja noch das wenigste, was an Prominenz da war! Das kann ich gar nicht auf Band sprechen, wer da schon alles bei mir heroben war! Ich habe eine Schweigepflicht.«
    »Bei mir hast du keine Schweigepflicht, Gansi. Wir sind hier bei der Polizei. Und du bist Zeuge in einem Mordfall.«
    »Popgrößen, Rocklegenden,

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