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Unterholz: Alpenkrimi (German Edition)

Unterholz: Alpenkrimi (German Edition)

Titel: Unterholz: Alpenkrimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Maurer
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lassen Sie ihn den Bereich rund um den Klettergarten sichern.«
    »Schon erledigt, Hubertus.«
    »Gut gemacht, Maria.«
    »Hier im Auto fehlt –«
    »Ja, ich weiß«, unterbrach Jennerwein. »Ich habe das Handfunkgerät und die Dose Pfefferspray schon sichergestellt.«
    »Aber woher –«
    »Später, Maria, wir haben jetzt keine Zeit. Was ist mit den beiden Jungs? Und Herrn Kloß? Sind sie wohlauf?«
    »Ja, ich habe grade mit den Sanitätern gesprochen. Bestens. Ich muss jetzt los, Hubertus. Ich hole Stengele vom Krankenhaus ab.«

    »Hier sind natürlich keine Spuren mehr zu erkennen«, sagte Stengele, als sie auf das großflächig zubetonierte Krankenhausgelände zukamen.
    »Was jetzt?«
    »Wir gehen rein und fragen nach irgendwelchen Besonderheiten. Zuerst nehmen wir uns die Rezeption der Notaufnahme vor.«
    Stengele hielt seinen Ausweis hoch und drängte sich durch eine Schlange mit vorwurfsvoll dreinblickenden Leuten.
    »Ist in der letzten Stunde ein Hubschrauber von hier gestartet?«
    »Ja, zwei.«
    »Ich brauche die Namen von Pilot und Patient. Sofort.«
    »Sehen Sie, wir haben hier –«
    »Sofort.«
    Stengele legte einen schneidenden Unterton in die Stimme. Es war eine Stimme zwischen Ausgangssperre und fünfzig Liegestütze. Einarmig. Es wirkte. Die Dame an der Rezeption sah nach.
    »Zwei Verlegungen in andere Krankenhäuser«, sagte sie unfreundlich. »Seit Tagen geplant.«
    »Keine Besonderheiten?«
    »Nein, nicht dass ich wüsste.«
    »Checken Sie das nochmals. Punkt für Punkt. Es ist durchaus möglich, dass ein polizeilich gesuchter Täter auf diese Weise entkommen ist.«

    Maria Schmalfuß kam in das Krankenhausfoyer gelaufen und winkte mit den Autoschlüsseln.
    »Hallo! Ich bin froh, dass Sie wohlauf sind.«
    »Ich bleibe hier und sehe mich noch um«, sagte Stengele. »Sie beide fahren mit Maria aufs Revier.«
    »Haben Sie eine Idee, wohin der Tunesier verschwunden ist?«, fragte Maria.
    »Vielleicht ist er noch im Haus. Ich glaube es zwar nicht, dafür ist er zu ausgefuchst. Aber ich sehe mich trotzdem um. Verdammt nochmal! Höchstwahrscheinlich ist uns der Mörder von Luisa-Maria durch die Lappen gegangen. Und wir waren so nah dran!«
    »Wir bleiben da und helfen Ihnen«, sagten Nicole und Hölleisen übereinstimmend.
    »In Ordnung«, sagte Stengele schnell, als hätte er das ohnehin erwartet. »Maria, machen Sie Meldung auf dem Revier. Wir drei wechseln als Erstes die Kleidung. Wir sehen momentan aus wie Polizisten, die nach einem Verbrecher suchen. Wir müssen uns in Weißkittel verwandeln. Kommen Sie.«

    Jennerwein hatte sich von seinem Anfall leidlich erholt. Er befeuchtete das Gesicht mit kaltem Wasser. Ostler und Maria kamen fast gleichzeitig wieder aufs Revier.
    »Ich bin froh, dass Ihnen nichts passiert ist«, sagte er. Maria und Ostler berichteten kurz und knapp von der ergebnislosen Verfolgungsjagd und von Stengeles Plan, das Krankenhaus inkognito zu durchkämmen.
    »Ja, wir müssen auf Nummer Sicher gehen. Ich schlage Folgendes vor. Wir drei lösen das Krankenhausteam in drei Stunden ab. Gut, ich weiß, wir alle sind seit den frühen Morgenstunden auf den Beinen. Wir sollten uns bis dahin ein wenig aufs Ohr legen. Ostler, informieren Sie bitte Stengele darüber, wann die zweite Schicht anrückt.«
    »Ich kann Sie noch ein Stück mitnehmen, Hubertus«, sagte Maria beim Hinausgehen.
    »Ja, gerne, Maria.«
    Schweigend fuhren sie in den Abend hinein, Czárdásgeiger und wohlriechende abessinische Dienerinnen tauchten jedoch nicht mehr auf. Der Tunesier hatte sie alle verscheucht.
    »Da vorne, an der St.-Martins-Kirche, da können Sie mich absetzen.«
    Maria hielt den Wagen an. »Gehen Sie noch in die Kirche?«
    »Ja, aber nicht zum Beten. Ich kann mich ganz gut konzentrieren, wenn ich da sitze. Ich kann ohnehin nicht schlafen, ich bekomme die Ereignisse heute nicht aus dem Kopf. Wollen Sie mich begleiten?«
    Die Kirche war offen, im Inneren war niemand zu sehen. Laut einer Kreidetafel begann die Spätmesse in einer halben Stunde.
    »Ein sonderbarer Fall, den wir da gerade haben«, sagte Maria, als sie auf einer der Holzbänke Platz genommen hatten.
    »Ja, ein eigenartiges Verbrechen. Ein Schlachtfeld voller Nebelkerzen.«
    Leise Orgelmusik erklang. Der Organist spielte ein paar Präludien. Jennerwein deutete mit dem Kopf zur Decke.
    »Sehen Sie das Deckenfresko dort oben, Maria?«
    »Ein Reiter mit Mantel, Schwert und Bettler, soweit ich das ohne Brille erkenne. Das dürfte der Heilige

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