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Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga

Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga

Titel: Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Röbel
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etwas schneller.“
    Kevin gab Gas.
    Fred saß mit Bradley auf den Stufen ihrer Veranda und hatte Shirley auf dem Arm. Beide sahen sehr verzweifelt aus, während Shirley ihren Dad am Bart zupfte.
    Kevin hielt vor ihm an. Durch das schnelle Bremsen wirbelte er eine große Staubwolke auf.
    Franziska öffnete die Autotür und sagte besorgt: „Das war doch Peter mit Flugzeug. Ist es mit Cecilia schlimmer geworden?“
    Fred nickte.
    Kevin, der inzwischen den Motor abgestellt hatte, sagte: „Nun rede schon Fred, was ist los?“
    Fred holte tief Luft. „Das Fieber stieg ständig an, und als es bei 40°C war, bat ich Peter um Hilfe. Er kam sofort, und es dauerte auch nicht lange, weil er in der Nähe war. Er sagte, dass Cecilia wahrscheinlich Meningitis hat.“
    Aus Franziskas Mund kam ein Schrei. „Oh Gott, bloß das nicht!“
    „Du kennst wohl diese Krankheit? Mir sagte der Name gar nichts. Aber Peter hat mir alles so schonend wie möglich erklärt. Er hat sie mitgenommen und“, er schluckte und man sah, dass er sich die Tränen verdrückte „er hat mir kaum Hoffnung gemacht. Diese Krankheit ist leider nur im Frühstadium heilbar. Sollte sie es schaffen, bleibt ein geistiger oder ein körperlicher Schaden zurück.“ Nun konnte er aber seine Tränen nicht zurückhalten. Franziska legte ihre Arme um seine Schultern und drückte ihn tröstend. Auch sie weinte und nahm ihm die kleine Shirley ab.
    „Peter wollte sich melden, sobald sich irgendetwas ändert.“ Sie erzählten noch lange mit Fred und versuchten, ihm Trost und Hoffnung zu geben.
    „Ein Glück, dass ich die beiden Kinder habe. Sie lenken mich ab und das ist gut so, sonst würde ich noch durchdrehen.“

    Gute und schlechte Nachrichten

    Am nächsten Morgen beim Frühstück sagte Kevin zu Neil und Sabrina: „In den nächsten Tagen bekommen wir viel Baumaterial geliefert.“ Er machte eine kleine Pause, um die Gesichter der beiden zu beobachten. Sie blieben regungslos. „Wollt ihr nicht wissen wofür?“, fragte er schließlich.
    „Wofür?“, fragte Sabrina etwas gelangweilt.
    „Für euer Haus!“
    Es entstand eine verhältnismäßig lange Pause.
    Plötzlich sprang Sabrina von ihrem Stuhl auf, der polternd umfiel und schlang ihre Arme um Kevin, um ihm einen dicken Schmatz zu geben.
    „Was hast du da eben gesagt? Ist das wahr? Wir bekommen endlich unser eigenes Heim? Neil, hast du das gehört? Endlich, oh Neil.“ Dabei rannte Sabrina von einem zum anderen, um jedem um den Hals zu fallen. Sie war richtig aus dem Häuschen.
    Als sie sich beruhigt hatte, erklärten Kevin und Franziska, wie sie sich das gedacht hatten.
    Zwei Wochen später wurde alles geliefert, und vier Arbeiter kamen zusätzlich, die beim Bauen mit helfen sollten.
    In der Zwischenzeit änderte sich Cecilias Zustand kaum. Das Fieber war zwar auf den Normalstand gesunken, aber ihr Geisteszustand galt als verwirrt.
    Nach einem viertel Jahr wurde sie aus dem Krankenhaus entlassen. Die Hirnschädigung beeinflusste ihre Motorik, sodass sie in den Rollstuhl musste. Sie machte eigentlich einen ganz normalen Eindruck.
    Peter sagte: „Zeitweise ist sie voll da, und man kann vernünftig mit ihr reden, doch urplötzlich erzählt sie zusammenhanglos, weiß nicht, wo sie sich befindet und wird in dieser Phase depressiv oder sogar gewalttätig. Lasst sie also möglichst nicht ohne Aufsicht, besonders, wenn sie mit Shirley zusammen ist!“
    Niemand wusste in diesem Moment, wie sie das Problem bewerkstelligen sollten. Cecilia saß im Gras. Es war durch die Trockenheit schon gelb gefärbt. Sie ließ ihre Hand über die Grasspitzen streifen und lächelte dabei verwirrt. Shirley tapste auf ihre Mutter zu und stolperte über die Grasbüschel. Sie landete genau dort, wo Cecilia zuvor das Gras sanft berührt hatte. Plötzlich schnappte sie sich wütend das Kind. „Was hast du getan“, brüllte sie das Kind an, und dabei schüttelte sie Shirley an den Schultern vor und zurück. Sabrina sah das und nahm ihr blitzschnell das schreiende Kind aus den Händen. So als wäre gar nichts geschehen, streichelte Cecilia wieder mit ihrer Hand über das Gras.
    „Seht ihr nun, was ich meine?“, fragte Peter und zeigte mit einer bestätigenden Geste auf Cecilia.
    Sabrina sagte schließlich zu Fred: „Es wird das Beste sein, wenn Shirley weiterhin bei uns bleibt. Bradley ist alt genug und auch stark, um mit seiner Mum fertig zu werden, sodass Fred weiterhin für die Arbeiten auf der Farm bereit stehen kann.
    Fred nahm

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