Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga
aussteigen. Sie trat ein.
„Hallo Marie.“
„Hallo Alina, wir haben uns ja lange nicht gesehen. Wie geht es euch da draußen?“
„Na ja, es geht so, wenn nicht der ständige Ärger mit Robin wäre.“
Marie sagte zu Franziska: „Komm her, ich möchte dich mit einer guten Freundin bekanntmachen. Das ist Alina Smith. Ihr gehört die Mozzie-Farm ,dort werden Schafe gezüchtet.“
„Ich möchte auf Pferde umsatteln“, meinte Alina.
„Guten Tag, ich bin Franziska Winter und habe eine kleine Tochter, Sabrina.“
Die Frauen plauderten noch ein Weilchen, und so erfuhr Alina Franziskas Geschichte. Alina nahm sich ein Zimmer im Pub und machte danach einige Besorgungen in der Stadt.
Vier Tage später hatte sie alles, was sie einkaufen wollte.
„So“, sagte sie erschöpft „nun habe ich alles besorgt. Ich kann aber erst zurück, wenn ich ein Hausmädchen gefunden habe. Dazu kommt noch, dass es sofort mit mir mitkommen soll. Wer findet sich da schon.“
„Was, Sie suchen Hilfe, das wusste ich ja gar nicht?“, sagte Franziska ganz aufgeregt und schaute zu Marie.
„Ich bin hier nur vorübergehend, denn mich zieht es aufs Land, und ich scheue mich vor keiner Arbeit.“
„Ja Alina, das stimmt, wenn du sie einstellen willst, wäre sie sehr glücklich. Und sie kommt auch ganz sicher sofort mit dir mit.“
„Nichts lieber als das, ich glaube, wir werden uns sehr gut verstehen!“
„Hattest du nicht jemand?“, fragte Marie.
„Ja, aber mein Mann hat sie rausgeekelt. Er war wieder besoffen und hat sie aufs Peinlichste beleidigt. Nicht nur das, wäre ich nicht rechtzeitig dazugekommen, hätte er sie wahrscheinlich auch vergewaltigt.“ Zu Franziska sagte sie: „Nun haben Sie wohl keine Lust mehr mitzukommen?“
„Doch, ich werde es schon schaffen. Ich habe meine eigenen Erfahrungen mit solchen Männern.“
Franziska erzählte die Episode, die sich auf dem Schiff zugetragen hatte.
Alina meinte dazu: „Das beweist ja wirklich Mut, aber denken Sie es sich trotzdem nicht so einfach. Mein Mann liebt nur sich selbst. Ansonsten sind alle anderen nur Spinner oder Idioten, die es zu hassen wert sind.“
„Er muss ja wirklich schlimm sein“ meinte Franziska.
„Das ist er, aber gehen Sie vom Schlimmsten aus, und schon wird es für Sie erträglicher.“
Das gab Franziska nicht all zu viel Hoffnung, aber sie wollte es trotzdem versuchen. Sie schrieb an Mr. McArthur einen Brief mit ihrer neuen Adresse. Als alles Notwendige erledigt war, packte sie ihre zwei Kisten, die sie schon seit Deutschland begleiteten, in der Hoffnung, diese nun bald endgültig auszupacken.
Am Abend kam Melinda mit Sabrina vom Spielen zurück. „Sabrina, stell dir vor, ich habe heute unsere Sachen zusammengepackt. Wir fahren morgen auf die Mozzie-Farm , um dort zu wohnen und zu arbeiten.“
„ Mozzie-Farm “ sagte Sabrina zu Alina „was heißt das?“
„Weißt du, meine Kleine“, erklärte ihr Alina „als meine Eltern das Land da draußen kauften, bauten sie als erstes das Haus, und dabei wurden sie so sehr von Mücken gepiesackt, dass sie ihr Anwesen danach benannten. Mozzie steht für Mücken.“
Sabrinas Lachen steckte alle an.
Am nächsten Morgen verabschiedeten sie sich voneinander, auch von Melinda. Sabrina weinte, sie hatte das schwarze Mädchen ins Herz geschlossen.
Bill verstaute die Kisten im Wagen, und dann ging es los.
Gefahrvolle Reise
„Wie lange werden wir unterwegs sein?“, fragte Franziska. „Na, ich denke drei bis vier Tage.“
„Was?“
„Ja, für die Herfahrt brauchte ich nur zwei Tage, aber ich bin von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang gefahren und dies so zügig, wie ich es meinem Pferd zumuten konnte. Ohne Kutsche benötigt ein guter Reiter einen Tag. Aber wegen dieser Kleinen hier“, damit fiel ihr Blick auf Sabrina „werden wir öfters Rast machen, damit ihr euch die Beine vertreten könnt. Übrigens duzen wir uns hier draußen alle. Bis auf meinen Mann, den duzt keiner, weil er mit keinem klar kommt. Dadurch haben wir auch kaum Freunde, bis auf ein paar Nachbarn, die ihn einfach ignorieren. Ich habe zu allen meinen Angestellten ein ausgezeichnetes Verhältnis. Das Wichtigste dabei ist gegenseitiger Respekt. Man muss die Arbeit und die Mühen von anderen achten und anerkennen. Wer immerzu fordert ohne jemals zu loben, wird nie von seinen Angestellten respektiert und geachtete werden. Sondern sie haben Angst und das ist der größte Feind für ein harmonisches Arbeitsklima. Man kann in
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