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Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga

Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga

Titel: Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Röbel
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stehen.
    „Ich kann dir sagen, Alina wird schön sauer werden, wenn sie erfährt, dass ihre Schafe im Wasser standen“ sagte Kevin.
    „Das glaube ich auch, sind das nicht die Schafe für die Zucht?“
    „Ja, aber das stört den Alten nicht.“
    „Ich weiß, ich möchte nur wissen, warum sie den Kerl nicht zum Teufel jagt.“
    „Vielleicht ist er gut im Bett?“, stellte Kevin fest.
    „Kann ich mir nicht denken, der hat sich doch inzwischen impotent gesoffen.“
    Durch den Leithammel hatten sie keine große Mühe, die Schafe ins Trockene zu bringen. Die Hunde verstanden ihre Aufgabe sehr gut. Während diese ihre Pflicht erledigten, hatten Kevin und Fred Gelegenheit zum Reden.
    „Bringt Schafzucht soviel ein, dass man eine ganze Farm davon leiten kann?“, wollte Fred wissen, der noch nicht allzu lange auf der Farm arbeitete.
    „Früher ja, da hatten einige Farmer 10 000 Tiere und mehr. Das rechnete sich, aber heute hat sich das geändert. Nur Schafe rentieren sich nicht. Alina hat bereits mit mir gesprochen, was ich von Pferden halte und ob ich etwas davon verstehe.“
    „Und, du verstehst was davon?“
    „Na ja, wie man’s nimmt, ich habe ihr gesagt, dass ich zumindest einen Hengst von einer Stute unterscheiden kann.“
    Fred brach in ein schallendes Gelächter aus. „Und was – haha – hat sie darauf – haha – gesagt?“, er konnte sich nur schwer beruhigen.
    „Sie lachte wie du, Fred.“
    „Erstaunlich, welchen Humor sie besitzt, trotz ihres verbohrten Alten. Nein, im Ernst, Kevin“, sagte Fred, der inzwischen nicht mehr lachte „was verstehst du davon?“
    „Wie man’s nimmt. Die Nachbarn meiner Eltern hatten Zuchtpferde und dort war ich oft. Sie gaben mir kleine Aufgaben, und ich verdiente mir etwas Geld.“
    „Weiß sie das?“
    „Natürlich, und sie wollte dann auch meine Meinung zu ihrer Idee wissen.“
    „Und wie ist die?“
    „Ich denke, dass es besser ist, zwei Eisen im Feuer zu haben. Passiert etwas mit den Schafen, wie Krankheit oder Ähnliches, hat man immer noch die Pferdezucht als Stütze im Nacken. Ich vermute, Flexibilität ist für die kommenden Jahre geschäftsbringend. Vor allem die Pferdezucht.“
    „Warum?“, wollte Fred wissen.
    „Du hörst wohl gar keine Nachrichten?“
    „Selten.“
    „Alle reden davon, dass in Deutschland die Nazis an der Macht sind, das könnte für Europa Krieg bedeuten.“
    „Deutschland, weißt du wie weit das weg ist? Die brauchen keine Pferde von uns.“
    „Ja, Deutschland ist weit weg, aber man vermutet, wenn es zum Krieg kommt, wird nicht nur Europa darin verwickelt sein. Außerdem, wenn sich England einmischt, sind auch wir mit fällig.“
    „Du meinst wieder einen Weltkrieg?“
    „Hm, so etwas in dieser Richtung – und Pferde sind dann nun das A und O.“
    „Wann wollt ihr damit beginnen?“
    „Wenn sie zurück ist, werde ich nach Sydney fahren, um dort bei einer Auktion Pferde zu kaufen. Du wirst in dieser Zeit meine Aufgaben hier übernehmen.“
    „Nur gut, dass ich auch schon davon erfahre.“
    „Red nicht so einen Quatsch, sag mir lieber, wie du die Idee findest?“
    „Nicht schlecht, wie lange wirst du brauchen?“
    „Ich weiß es nicht, ich werde mit dem Zug hinfahren, und ob ich zurückreite oder auch die Bahn benutze hängt von der Anzahl der Pferde ab, die ich ersteigere. Mal sehen, wie alles klappt. Aber ich denke, dass vier bis fünf Monate schon vergehen werden.“
    Sie waren inzwischen auf der oberen Koppel angelangt, und als die Schafe in Sicherheit gebracht waren, ritten sie wieder zurück zur Farm.
    „Wann wollte Alina zurück sein?“, wollte Fred wissen.
    „Ich rechnete eigentlich gestern mit ihr.“
    „Du meinst wohl auch, dass sie vom Hochwasser erwischt wurde?“
    „Ja, ich denke schon. Was meinst du, ob wir ihr ein Stückchen entgegenreiten? Vielleicht braucht sie auch unsere Hilfe. Allein über den Commoron Creek wird schwer sein, weil es dort bei Hochwasser sehr turbulent sein kann. Nur mit dem Pferd wäre es ja zu schaffen, aber sie ist mit dem Gespann unterwegs, und da sieht die Sache schon anders aus.“
    „Was wird der Alte sagen, wenn er erfährt, dass wir ihr entgegenreiten?“, gab Fred zu bedenken.
    „Der merkt das doch nicht, er wird sicherlich wieder besoffen sein.“
    „Also gut, reiten wir los. Hier sind wir fertig.“
    „Warte, Fred. Vielleicht ist es besser, wenn wir zuerst zur Farm reiten. Wir benötigen Decken, Seile und auch etwas zum Essen.“
    „Klar doch, hätte ich

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