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Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga

Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga

Titel: Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Röbel
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hier.“ Beide lachten und wussten, dass Robin gemeint war. „Aber er ist ja auch kein Maßstab für Männer“, fügte sie scherzend hinzu. Als es wieder anfing zu regnen, ging Kevin in sein eigenes Bett.

    Am Morgen des ersten Weihnachtstages versammelten sich alle in Alinas Wohnzimmer. In Australien war es Brauch, wie in allen englischsprachigen Ländern, am 25. Dezember früh die Bescherung durchzuführen. Den Kindern wird erzählt, dass der Santa Claus in der Nacht vom 24. zum 25. Dezember durch den Schornstein in jedes Haus kommt. Franziska war froh darüber, so hatte sie ihren Heiligen Abend und Alina ihren ersten Weihnachtsfeiertag, und keiner kam den anderen in die Quere.
    Alina schenkte Sabrina und Franziska ein neues Funkgerät, weil Sabrina im kommenden Jahr in die Schule kommt und am Funkunterricht teilnehmen wird. Sie benötigt daher ein eigenes Gerät. Außerdem erhielt Sabrina eine Puppenstube mit zwei Zimmern, die mit Puppen und Möbeln eingerichtet waren. Kevin hatte die Möbel gebastelt und Alina sorgte für den letzten Pfiff, wie Tapete und Puppenkleider. Franziska erhielt ein faszinierendes Kleid aus ganz leichtem hellblauen Stoff mit kleinen Blüten darauf. Maggi erhielt das allerwichtigste Geschenk. Eine Urkunde, auf die sie nun schon über zweieinhalb Jahre warteten. Genauer gesagt waren es zwei Urkunden. Eine lautet auf Maggi Roberts, und die andere war die Geburtsurkunde von Neil Roberts, der am 14. März 1935 geboren wurde. Darauf stand auch die Mutter, Maggi Roberts und der Vater des Kindes Robin Smith. Das war für Alina sehr wichtig, dass Robin als Vater darauf stand. Zusätzlich erhielten beide ein Sparkonto. Alina hatte versprochen, sich um Maggi und Robins Kind zu kümmern. Monatlich überwies sie einen festen Betrag auf beide Konten. Neil durfte darüber mit einundzwanzig Jahren verfügen, und Maggi kam an ihr Konto zu jeder Zeit heran.
    „Weißt du, Franziska“, gestand Alina ihr „so ein schönes Weihnachtsfest wie in diesem Jahr, habe ich noch nie begangen. Sorgen wir beide durch unsere Freundschaft dafür, dass die kommenden Weihnachtsfeste eben so schön werden.“
    Beide drückten sich gegenseitig, wie zum Schwur ihre Hände. Ahnte doch keiner, dass es Alinas letztes Weihnachtsfest sein sollte.
    Am Abend schenkte Kevin Franziska eine wunderschöne Kette. Sie war sehr stolz darauf.
    Nach der Neujahrsfeier schaffte Bob wieder Maggi, Neil und Sabrina zu den Mackenzies, weil deren Grundstück höher lag. Es regnete nicht toll, aber immerhin stieg das Wasser ständig an. Franziska räumte zur Vorsorge alles hoch. Der Teppich wurde zusammengerollt und kam auf den Schrank. Die Anrichte wurde ausgeräumt und auf Sabrinas Bett gestellt. „So, nun kann das Wasser kommen. Bis auf fünfzig Zentimeter Höhe kann es keinen großen Schaden anrichten.“
    „Kann ich helfen“, meinte Kevin, der gerade vorbeischaute. In diesem Moment hörten beide einen entsetzlichen Schrei, der von Alinas Haus kam. Als Kevin den Grund sah, weshalb Alina geschrieen hatte, ging es ihm nicht viel anders. Auf der hinteren Veranda lag ein etwa drei Meter großes Krokodil.
    Fred, der auch durch den Schrei gekommen war, half Kevin das Monster von der Veranda zu schaffen. Dieses Unterfangen stellte sich als gar nicht so einfach heraus. Alina mahnte danach nochmals zur allergrößten Vorsicht.
    Bei den Mackenzies gab es auch ein Ereignis. Alinas Zuchtstute Lisa war dabei zu fohlen. Sabrina hörte im Stall ein Wiehern und ging rein. Sie sah, dass etwas mit der Stute nicht stimmte und holte Hilfe.
    „Das Pferd ist krank, Onkel Mel!“
    „Na, da muss ich wohl mit hinauskommen und mir die Stute ansehen“, sagte er liebevoll zu ihr.
    Mit einem Blick erkannte er die Situation und schickte Sabrina los, um Hilfe zu holen.
    Sabrina jedoch, die immer noch nicht wusste, was Lisa fehlte, sagte zu den Männern: „Schnell, ihr sollt in den Stall kommen, Lisa ist krank.“
    Mr. Mackenzie beruhigte die Männer. „Macht nicht so viel Lärm, sie bekommt ihr Fohlen.“
    Nun wusste auch Sabrina endlich, worum es ging. „Darf ich dabei zusehen?“
    „Warum nicht, je eher du weißt worum es dabei geht, umso besser für dich“, entschied Mel.
    Für Sabrina war das ein spannender Moment, als zuerst die Vorderbeine, dann der Kopf und plötzlich ein ganz kleines Fohlen im Stroh lag. Es war mit einer blutigen, schleimigen Schicht umgeben. Lisa legte es ab. „Ist es ein Junge oder ein Mädchen“, wollte Sabrina in ihrer kindlichen

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