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Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga

Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga

Titel: Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Röbel
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zartlila. Nebelschwaden hingen über der weiten Ebene und kündigten einen heißen Tag an.
    Franziska dachte: An diesem Platz ist man Gott am nächsten!
    Mamdy, die neben ihr saß, sagte: „Es wird alles gut.“
    Als am Abend Franziskas Füße aus dem Blätterverband gewickelt wurden, stellte sie erstaunt fest, dass die Blasen bereits ausgetrocknet waren. „Was sind das für Blätter Mamdy?“
    „Vom Teebaum, ihr auch viele Bäume gepflanzt und bald ernten können.“
    „Da habe ich nun selbst gespürt, wofür der Ertrag unserer kleinen Plantage verwendet werden kann.“
    „Ja, aber noch vieles mehr. Werdet noch staunen.“
    „Das habe ich jetzt schon“, versicherte Franziska. „Keine andere Medizin hätte in so kurzer Zeit solche Wirkung zeigen können. Es ist einfach unglaublich.“
    „Unser Volk heilt schon viele tausend Jahre mit Medizin von Natur, aber viele haben vergessen“, erwiderte Mamdy traurig.
    Franziska legte ihren Arm um Mamdys Schulter. „Sei nicht traurig, Mamdy, wir haben doch davon gehört und bauen nun diese Wunderpflanze an, damit sie bald alle Menschen nutzen können.“
    Mamdy lächelte etwas verlegen.
    Nach einer weiteren Nacht kamen sie am anderen Morgen, geführt von Kundschafter Noura, im Lager an. Sie wurden alle vom stammesältesten Googana begrüßt. Franziska schaute sich suchend um.
    „Du suchen Kind?“, fragte Googana.
    „Ja.“
    „Ist nicht da. Sucht Medizin mit Benala.“
    „Wann kommt sie zurück?“
    „Bald. Hast du Beweis mit?“
    Franziska zeigte ihm das Amulett, das um ihren Hals hing. Sie öffnete vor Googana die Herzform und brach es in zwei Hälften. Die Seite mit Sabrinas Bild gab sie Googana.
    „Oh“, sagte dieser überrascht „das ist wirklich großer Zauber.“ Er drehte das Bild in seinen Händen.
    „Ich schenke es dir.“
    „Ich glaube ihr sagt – danke.“ Er lächelte Franziska an.
    Franziska brannte eine Frage unter ihrer Zunge: „Ist dies das Kind, was hier ist?“
    „Ja, sicher. Wo gibt es Zauber?“
    „Oh, das ist eine lange Geschichte.“ Wie sollte sie einem Buschmann erklären, was ein Fotograf ist.
    „Haben viel Zeit. Höre gern Geschichten an.“
    Na toll, dachte Franziska. Mamdy, die das Gespräch gehört hatte, half ihr aus der Patsche. Mamdy redete in der ihr fremden Sprache mit Googana.
    Wahrscheinlich war Googana mit Mamdys Erklärung zufrieden. Er kam lächelnd auf Franziska zu und fragte sie: „Hast du auf Kind geschossen?“
    „Nein, was soll die Frage?“, antwortete sie entsetzt.
    Googana erzählte ihr von den Narben. Natürlich konnte Franziska diese Sache richtig stellen. Googana nickte zufrieden, denn er hatte Angst, dass sie wirklich auf ihr Kind geschossen hatte und vielleicht eine schlechte Mutter war. In so einem Falle hätte er das Kind nicht freiwillig herausgegeben.
    „Also kam ihre Erinnerung wieder?“
    „Ja, kurzfristig. Aber sie konnte nicht erklären, wie ihre Gedanken darauf kamen. Es hatte lange gedauert, bis wir sicher waren, wo wir in etwa suchen sollten. Der erste Hinweis war ein kleines Pferd mit dem Namen Floh.“
    „Ich bin euch unsagbar dankbar, dass ihr meine Tochter gesund gepflegt habt.“
    „Noura war schon einige Tage unterwegs, als auch die kleinste Lücke in ihrem Gedächtnis ausgefüllt war. Aber wir wussten da bereits, dass Noura in die richtige Richtung ging. Wir brauchten nur noch zu warten.“
    „Da kann sie sich nun auch an ihre Familie erinnern?“
    „Ja, doch lang hat es gedauert, bis sie ihren richtigen Namen wusste.“
    Benala zeigte Sabrina heute, wie man einen Brei aus einer bestimmten Rinde herstellt. Diesen Brei verwendet man bei einem Biss einer giftigen Schlange. Benala lehrte Sabrina sehr viel und vor allem, wie man die Natur nutzt, ohne ihr zu schaden.
    „Dauert es noch lange, bis mich meine Mum holt?“
    „Nein, sicher bist du bald bei ihr. Hat es dir denn bei uns nicht gefallen?“
    „Doch, sehr sogar, aber ich vermisse meine Mum, Onkel Kevin, Neil, Floh und noch so viele. Aber euch alle“, dabei machte sie mit ihren kleinen Armen einen möglichst großen Kreis „werde ich vermissen, wenn ich wieder zu Hause bin.“
    Benala nahm das Kind in ihre Arme und drückte es an ihre Brust. Sie hatte die Kleine tief ins Herz geschlossen. „Komm, wir wollen zurückgehen. Für heute haben wir genug Kräuter und Blätter gesammelt.“ Sie gingen sehr langsam zurück. Ahnte Benala, dass ihr Findelkind heute abgeholt wurde? Benala erzählte Sabrina Geschichten vom Mond und

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