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Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga

Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga

Titel: Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Röbel
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Mr. Smith, ich möchte hier und jetzt einiges klarstellen.“
    „Mach dich raus, du Schlampe!“
    Es kam eine leere Schnapsflasche geflogen. Franziska bückte sich blitzschnell, um aus der Flugrichtung des Geschosses zu kommen. Sie ging zwei Schritte auf Mr. Smith zu, stemmte beide Arme in die Hüften, holte tief Luft, um Kraft für den folgenden Auftritt zu bekommen.
    „Mr. Smith, jetzt hören Sie zur Abwechslung mal mir zu. Ich hätte wirklich große Lust, Sie anzuzeigen. Warum ich es nicht tue, weiß ich selbst nicht genau. Vermutlich wegen Alina. Aber das eine will ich Ihnen sagen“, dabei wurde ihre Stimme viel lauter als sie eigentlich wollte und ihr rechter Zeigefinger zeigte auf ihr Gegenüber „sollten Sie jemals wieder in die Nähe meiner Tochter kommen, oder ihr irgendein Leid zufügen, da bringe ich sie eigenhändig um, dessen können Sie sich sicher sein. Hüten Sie sich vor dem Hass einer Mutter, denn der kann unendlich tief sein.“ Etwas leiser, ja fast bedrohlich fügte sie hinzu: „Ich habe die Macht, Sie zu vernichten, und Sie werden sich dann wünschen, mir nie begegnet zu sein.“ Sie sah in sein verdutztes Gesicht, drehte sich um und ging ohne ein weiteres Wort hinaus. Alina, die das Gespräch mitgehört hatte, ging ihr nach. In Franziskas Garten setzten sie sich auf die Bank unter den alten Eukalyptusbaum. Alina griff Franziskas zitternde Hand, sah ihr in die Augen und fing an zu lachen. Franziska stimmte mit ein.
    „Dem hast du es aber gegeben. Entweder er besäuft sich heute sinnlos, oder er bleibt vor Schreck nüchtern.“
    Nach einer langen Pause sagte Franziska:
    „Alina, ich muss unbedingt nach Brisbane. Sabrina muss ich für die Schule anmelden, zur Bank wollte ich und dann hatte ich vor, Sabrina röntgen zu lassen, damit Peter beurteilen kann, ob wirklich was gebrochen war. Ich denke, dass die Heilmethoden der Aborigines besser sind als die der Schulmedizin. Und nur mit so einer Röntgenaufnahme kann man das beweisen.“
    „Natürlich kannst du. Willst du etwa in den Kampf gegen die Ärzte ziehen?“
    „Nein, ich möchte damit nur beweisen, wie gut die Medizin der Eingeborenen ist. Die Anerkennung wird ihnen gefallen. Auch uns wird es von Nutzen sein. Schließlich bauen wir die Pflanze an, die Sabrina auf so seltsame Weise geheilt hat.“
    „Ich freue mich, dass du dich so engagierst. Du kannst aus Brisbane noch einiges mitbringen. Ich schreibe alles auf. Nimmst du das Gespann?“
    „Ja, da brauche ich mir keine Gedanken zu machen, wie ich alles wegbekomme.“
    „Stell dir vor, der Postbote hat neulich erzählt, dass man über den Commoron Creek etwas südlicher eine Brücke gebaut hat.“
    „Kevin ist da bestimmt mit Peter rüber, und da er mitkommt, wird er sicher wissen, wo es ist.“
    „Nein, das weiß er nicht. Kevin hatte doch mit Peter deinetwegen einige Diskrepanzen gehabt, und daher machte er mit ihm einige Umwege, aber keine der bequemen Art.“
    Stirnrunzelnd erwidert Franziska: „Aha, ich verstehe.“
    „Soll ich Kevin etwas ausrichten, wenn er sich hier sehen lässt?“
    „Grüß ihn von mir und Sabrina, aber mehr sag nicht. Ich möchte ganz einfach, dass er Vertrauen zu mir hat. Und wenn er glaubt, dass mir seine Liebe nichts bedeutet, dann tut er mir nur leid. Übrigens wollte ich heute Nachmittag zu den Mackenzies. Ich möchte mich nur bei ihnen für ihre Hilfe bedanken, denn sie gaben uns allen viel Wegzehrung mit, als wir in den Busch gegangen sind. Ich wollte Peter mitnehmen, erstens, damit sie ihn kennen lernen, und zweitens ist dort Sharon. Sie sagte mir letztens, dass sie bald verzweifelt, weil sie hier draußen in der Einsamkeit keinen Mann findet. Sie hat Angst, als alte Jungfer zu sterben.“
    Alina stupste Franziska in die Seite: „Je, je du bist ja eine Kupplerin!“
    „Na ja, man tut, was man kann.“
    Alina ging in die Küche, um Sally beim Essenkochen zu helfen.
    „Ich komme gleich nach. Darf ich mal das Funkgerät benutzen?“
    „Noch so eine dumme Frage und ... natürlich.“
    „Mr. McArthur? –   Hier ist Franziska Winter. – Gut, danke – Ja sehr – Ja, natürlich. Es war ganz in meinem Sinne – Danke – Mr. McArthur, ich hätte eine Bitte an Sie – Ich komme am Dienstag nach Brisbane. Können Sie mir bis dahin etwas besorgen? – Und zwar hätte ich gern ... – Vielen Dank, bis Dienstag.“

    Tierliebe

    Kevin kämpfte mit sich und seinen Gefühlen. Einerseits hatte er großes Vertrauen zu Franziska, andererseits

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