Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga
gelaufen?“
Peter war sichtlich überrascht über die Wende des Gesprächs. „Franziska“, sagte er sehr liebevoll und griff nach ihrer Hand „ich hatte wirklich keinen bösen Gedanken dabei, ich wollte mich bei Mr. McArthur bedanken, weil die Sache mit dem Geldtransfer so gut geklappt hatte.“
Nun war es Franziska, die verlegen wurde. Aber um dieses zu umspielen, plauderte sie weiter und erzählte Peter alles von ihren finanziellen Geschäften.
„Da bist du ja eine sehr reiche Frau und eine wirklich gute Partie dazu!“, stellte Peter erstaunt fest.
Franziska lachte und meinte: „Nur gut, dass keiner darüber Bescheid weiß, noch nicht einmal Kevin weiß es. Obwohl wir seit Monaten ein Paar sind.“
Kevin?, dachte Peter erschrocken. All seine Hoffnungen schwanden von einem Moment zum anderen.
Franziska bemerkte den betroffenen Gesichtszug bei Peter, aber sie tat so, als wäre es ihr nicht aufgefallen. Sie redete weiter, damit er sich ihretwegen keine Hoffnungen machte. „Weißt du, falls ich noch einmal heiraten sollte, möchte ich meinem Mann erst nach der Hochzeit sagen, dass ich wohlhabend bin. Sonst hätte ich immer das Gefühl, er will nur mein Geld heiraten, und der Gedanke wäre mir nicht recht. Also weiß es nur Alina und jetzt du. Ich hoffe doch stark, dass du auch schweigen kannst!“
Doch Peter startete einen letzten Versuch. „Das heißt also, ich käme für dich nicht in Frage? Franziska, wäre dir diese Vorstellung so undenkbar. Franziska, ich liebe dich, mehr als du dir denken kannst. Seit Martins Tod dachte ich immer daran, wie es sein würde, wenn wir zusammenwären. Aber als ich dann erfuhr, dass ich das Land verlassen muss und dir folgen werde, waren meine Gedanken Tag und Nacht bei dir, Franziska, ich bin nicht gewillt, alle meine Träume so kampflos aufzugeben. Ich werde dir beweisen, dass ich dich liebe. Lass mir nur die Gelegenheit dazu. Ich habe ein älteres Recht an dir als dieser, dieser Kevin!“
„Peter!“, rief sie entsetzt „das ist doch ein Scherz von dir. Wir sind doch bereits gute, alte Freunde, und daran wird sich nichts ändern. Und der Mann, den ich heiraten werde, muss einverstanden sein, dass du weiterhin ein Freund der Familie bleibst.“
Peter war sprachlos, er wusste darauf einfach nichts zu sagen. Franziska saß neben ihm auf dem Sofa. Er nahm seinen ganzen Mut zusammen, umarmte sie und versuchte ihr einen Kuss aufzuzwingen.
Doch Franziska wehrte sich heftig dagegen. „Nein, Peter, nein! Ich will das nicht! Ich liebe Kevin!“
Peters Augen röteten sich. Er stützte entmutigt seinen Kopf in beide Handflächen. Dann schaute er sie flehend an. Doch Franziska schüttelte heftig den Kopf.
Langsam, wie in Trance, öffnete er seine Tasche, die neben ihm stand, und holte ein eingewickeltes Paket heraus.
„Für dich, Franziska, ich hoffe, es gefällt dir. Was soll ich nun damit. Natürlich hatte ich damit gerechnet, dass auch du meine Gefühle erwiderst.“
„Peter, das tut mir sehr leid, dass du das geglaubt hattest, aber ich liebe wirklich Kevin. Er war sehr geduldig, und es hatte fast drei Jahre gedauert, bis ich soweit war und seine Liebe erwidern konnte.“
„Jetzt verstehe ich, warum er so seltsam mir gegenüber war. Ich Dummkopf schwärmte von dir und sagte ihm auch noch, dass ich auf ein Jawort von dir hoffe“, knurrte er ärgerlich.
„Großer Gott, was muss der Arme gelitten haben“, stellte Franziska besorgt fest.
Franziska versuchte der Unterhaltung den bitteren Beigeschmack zu nehmen und erzählte Peter, da er ja Arzt war, über Sabrinas Verletzungen und womit die Abos sie geheilt hatten.
„Das ist doch Humbug, Franziska. Die Schulmedizin sagt dazu etwas anderes“, kam immer noch ärgerlich von ihm.
„Ich weiß, vielleicht könntest du sie deswegen untersuchen?“
Schon etwas freundlicher meinte er: „Natürlich kann ich das, aber es kann auch sein, dass diese Menschen dachten, es sei etwas gebrochen. Als Sabrina sich schließlich wieder richtig bewegte, nahmen sie an, dass ihre Medizin geholfen hat. Um sicher zu gehen, müsste ich sie röntgen lassen. Da sieht man ganz genau, was gebrochen war und wie es verheilt ist. Auf diesen Aufnahmen sieht man jeden Bruch, egal wie alt er ist. Ohne so eine Untersuchung kann ich leider gar keine Aussage treffen, wie gut oder wie schlecht sie behandelt wurde.“
„Gut“, sagte Franziska „ich muss sowieso nach Brisbane auf die Schulbehörde und will noch einiges erledigen. Auch die
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