Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga
Funkgerät und wussten, dass sie drei Gäste erwarteten. Franziska nutzte die Fahrt, um Peter von Sharon zu erzählen. So erfuhr er über ihr Pech und die Angst, Unglück über die Männer, die sie liebte, zu bringen.
„Sie sieht sehr reizend aus“, gestand Peter „aber da braucht sie keine Bedenken zu haben. Ich bin sowieso nicht an Frauen interessiert. Ich wollte nur dich und keine andere. Ich bin vorerst von den Frauen geheilt.“
Franziska lachte. Gleichzeitig beobachtete sie Peter, ob er die Äußerung ernst gemeint hatte und stellte besorgt fest, dass dies so war.
In Brisbane waren sie gleich in die Klinik gefahren. Sabrina wurde gründlich untersucht, und an Hand der Röntgenbilder stellte Peter mit dem dortigen Facharzt fest, dass es eigentlich ein Wunder sei, dass sie überhaupt noch lebt. Ein Halswirbel war angebrochen, und sie hatte einen Schädelbasisbruch. Beide Brüche allein hätten schon bei den derzeitigen medizinischen Erkenntnissen unweigerlich zum Tode führen können. Weiterhin wiesen der rechte Oberarm und auch der rechte Oberschenkel eine komplizierte Fraktur auf.
„Wie hat das Kind das überleben können?“, fragte Dr. Gibson.
„Eingeborene haben sie gefunden und gepflegt“, antwortete Peter auf seine Frage.
„Na, dann ist mir einiges klar. Ich bin schon lange an deren Heilmethoden interessiert. Aber die Forschungen daran kann ich nur in meiner Freizeit betreiben, und davon gibt es leider zu wenig in meinem Leben. Ich weiß nur, dass sie viel mit der Pflanze ‚ Melaleuca alternifolia ’ anzufangen wissen. Viele Farmer stellen sich um und bauen diese Pflanzen an.“
„Ja, auch auf der Farm, auf der ich zurzeit wohne, wird demnächst die erste Ernte sein.“
„Das alleine nützt mir wenig, man müsste die Zeit finden, sich mit den Abos zu unterhalten und ihnen bei der Zubereitung der Medizin über die Schulter schauen zu können.“
„Wenn Sie nichts dagegen haben, könnte ich mich für Sie umhören, Kollege, auch ich bin an den Wundermitteln der Aborigines interessiert.“
„Sie sind wohl nicht in Arbeit?“
So erfuhr Dr. Gibson die Geschichte und machte Peter ein verlockendes Angebot.
„Ich könnte hier in meiner Klinik noch einen tüchtigen Arzt gebrauchen. Wenn Sie wollen, könnten Sie nächsten Montag anfangen. Aber ich muss Sie warnen, hier ist die Arbeit kein Vergnügen. Das hier ist eine Unfallklinik, da ist es normal, dass kein Arzt gehen kann, wenn sein Dienst vorbei ist. Ein Fünfzehnstundentag ist keine Seltenheit. Und wenn ich merke, dass Sie in Ihrem Fach gut sind, würde ich Ihnen eine Forschungsreise und alles, was Sie dazu benötigen, finanzieren.“
„Ich danke Ihnen, Dr. Gibson. Ihr Angebot nehme ich mit Freuden an.“
„Gut, dann bis kommenden Montag.“
Peter hatte Franziska versprochen, Sabrina zu den Coopers zu bringen, da sie selbst noch einige wichtige Besorgungen zu machen hatte.
Franziskas wichtigster Termin war die Bank, in der sie bereits von Mr. McArthur erwartet wurde. Sie sprachen über Aktien, Minen, Opale und sonst noch wichtige und unwichtige Dinge.
„Ich habe für Sie das gewünschte Objekt besorgt, Mrs. Winter.“
„Fein, wo ist er?“
„Unten, auf dem Hinterhof. Ein wirkliches Prachtexemplar, das neueste Modell.“ Will McArthur kam ins Schwärmen und ging an das geöffnete Fenster. Mit dem Zeigefinger winkte er Franziska zu sich.
Als sie ans Fenster kam und auf den Hof hinunterschaute, legte sie beide Hände schnell auf den Mund, um einen Aufschrei von Begeisterung zu unterdrücken. „Er sieht fantastisch aus, Mr. McArthur, einfach fantastisch. Hoffentlich komme ich damit zurecht?!“
„Es ist sicher ganz einfach zu erlernen, Madam. Ich freue mich aber, Ihren Geschmack getroffen zu haben.“
„Ja, voll und ganz.“
Enttäuscht
„Los, Stromer, es geht nach Hause, mal sehen, was uns erwartet. Sabrina freut sich sicherlich, wenn sie dich sieht.“ Sie brauchten nur zwei Tage für den Rückweg. Am frühen Morgen kam er über den westlichen Hügel geritten und sah hinunter zur Farm. Gerade setzte sich ein Gespann in Bewegung in entgegengesetzte Richtung, und es entfernte sich ziemlich schnell. Kevin kam nur langsam vorwärts, denn die Schafe, die er mitbrachte, hatten es nicht gerade eilig. Fred und Alina kamen ihm entgegen.
„Na, da bist du ja endlich!“
„Solange war ich ja nun auch nicht weg. Ich habe gleich die Muttertiere mitgebracht, dass diese mit geschoren werden können.“
Alina nickte
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