Unternehmen CORE
wie diesen, wo es schien, als könnte sie in seiner Seele lesen. »Aber Dink meint, sie … wie er meint … habe sie den künstlichen Herstellungsprozeß weit über das hinausgeführt, was Dad erreicht hatte.« Das erschien ihm richtig zu sein. Tatsächlich hatte Marta McDougal nicht nur auf Cyrus Hudder hingewiesen, sie hatte ihn überschwenglich hervorgehoben. »Ja. Dink sagt, Patente könnten aufgrund ziemlich einfacher Verbesserungen verteilt oder aufgehoben werden. Deswegen möchte er eine Eingabe abwenden.«
»Sicherlich gibt es irgendwo eine klare Grenze. Zwischen Cyrus’ Arbeit und ihrer.« Greta legte die Gabel beiseite. »Was habt ihr beiden vor?«
Auch Leidy legte die Gabel weg. »Nun, ich bat ihn, hart am Ball zu bleiben.«
»Das bedeutet?«
»Wir werden uns mit ihr treffen. Dink und ich. Morgen.«
»Das klingt, als wolltet ihr einen Streit anfangen.«
»Es gibt da noch was. Es scheint, daß McDougal auf Dads Ideen gestoßen ist, als sie in den Gibbs Laboratorien arbeitete.«
»Sie war bei Gibbs angestellt?« Gretas blaßblaue Augen glänzten vor Interesse.
»Ja.«
»Sie muß in ihrem Fach gut sein.« Greta wandte sich wieder ihrem Essen zu.
»Dink fragt sich, ob Northeast … nachdem sie seine Ansprüche angefochten hatten …«
»Ich denke, ich verstehe.«
»Wenn sie herausbekommen, wo sie etwas über Hudderit erfahren hatte, dann könnten sie vielleicht die Gelegenheit ergreifen …« Leidy sah das strahlende Gesicht seiner Mutter und fragte sich, ob er nicht in ihren Augen aus der unbekannten Dr. Marta McDougal eine Heldin gemacht hatte. »… und den Fall wieder aufrollen.«
»Nun«, sagte sie und nickte. »Er meint … du meinst, wir sollten wirklich den schlafenden Drachen wecken?«
»Vielleicht gibt es keine andere Möglichkeit.«
»Es gibt immer andere Möglichkeiten. Man muß sie nur erkennen, bevor sie vorübergezogen sind.« Das war das leidenschaftlichste, was sie an diesem Tag gesagt hatte. »Fahr fort. Ich halte dich vom Essen ab.«
»Ich nehme an, Sie haben sich die Kopien und Diagramme angesehen, auf denen deutlich verzeichnet ist, daß die Regierung keine Angaben darüber macht, daß der Gebrauch von den hier zur Disposition stehenden Informationen, Apparaten, Produkten oder Verfahren nicht gegen private Patentrechte verstößt.«
Vier Leute saßen sich an dem stählernen Konferenztisch mit seiner gummierten Oberfläche gegenüber. Leidy und Dink an der einen Seite. Die U.S.-Regierung an der anderen, vertreten durch Marta McDougal, die sich als junge Frau herausstellte, die ein modisches, graugestreiftes Leinenjackett und einen Rock trug, und ein Rechtsanwalt, ein noch jüngerer Mann, der sich in einen engen, dunklen Wollanzug gepreßt hatte. Sein Name war Norman; er trug einen Bart und hatte einen ehrlichen Blick, sein abgekauter Nagel am Zeigefinger klopfte auf den Tisch, wenn er redete. »Das bedeutet, sollte eine dritte Partei …«
Dink Pearce – Fortnam Pearce IV – unterbrach eher beiläufig. »Sie wissen, wenn wir über die Laborbücher eine Einigung erzielt hätten, wären wir nicht hier.« Hier, das war die technische Bibliothek am Brookhaven National Laboratory auf Long Island. Eine neblige Frühlingssonne schien durch die altmodischen Jalousien am anderen Ende des Raums; Stahlregale an den grünen Wänden enthielten Aktenordner und papiergebundene Bände mit Titeln wie Vorträge der 11. Internationalen Konferenz über Modifikation der Oberflächenbeschaffenheit von Metallen durch Ionenimplantation. »Da wir aber hier sind, könnte vielleicht Dr. Hudder einen Blick auf die Dinger werfen.« Dink sah auf seine Uhr; dabei senkte er seinen Kopf so unmerklich fein, daß es sehr unfein wirkte.
Norman sagte: »Es gibt eine Anzahl von …«
»Er meint, da er von mir persönlich bezahlt wird, und alle hier Sie bezahlen …« warf Leidy ein.
Norman starrte Leidy an, sprachlos und beleidigt. In der Stille flackerte hörbar das Neonlicht an der Decke:
Die Frau gab ein Geräusch von sich, das sich wie iisch anhörte. »Dann laßt uns das doch machen«, sagte sie und schob abrupt und ungeduldig, sie endlich alle loszuwerden, den Stuhl nach hinten.
Norman stoppte sie durch einen festen Griff um ihr Handgelenk. »Ich möchte, wenn Sie erlauben, auf einen Punkt hinweisen«, sagte er mit gequältem Gesichtsausdruck.
McDougal gefror; sie starrte auf seinen ermahnenden Finger. Leidy beobachtete sie fasziniert; er bemerkte, wieviel Kraft es sie kostete, den Kerl
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