Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unternehmen Delphin

Unternehmen Delphin

Titel: Unternehmen Delphin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
Vom Netzwerk:
nur. Dieser Tote aber verlangt von uns Wissen. Verdammt, das sieht jetzt ganz anders aus! Das wird brühheiß für mich, Mrs. Morero. Da kommen jetzt die Burschen vom CIA und FBI hinzu. Ich muß das melden. Wissen Sie, was das bedeutet? Sie sind der Anlaß der Hinrichtung! Wird das einen Rummel geben!«
    »Es … es sind doch alles nur Vermutungen«, stotterte Helen. Sie war sehr bleich geworden. Rawlings' Worte fielen ihr ein: Du kannst nicht mit nach San Diego. Wir werden automatisch in das Blickfeld der Spionage kommen, und niemand ist dann gefährdeter als eine Frau! Du bleibst in Biscayne Bay … Aber Fisher hatte doch wirklich keine Ahnung gehabt.
    »Können Sie beweisen, daß Fisher kein Agent war?« Baldini griff zum Telefon und suchte dabei in einem zerfledderten Notizbuch eine Nummer. »Der harmlose Bums mit der Stoßstange erscheint jetzt in einem ganz neuen Licht. Das war eine gewollte Kontaktaufnahme. Uralte, aber immer noch wirksame Methode, wie es sich auch hier zeigt. Diesen Fisher werden wir jetzt auseinanderschütteln und wieder zusammensetzen wie ein Puzzle! – Ja?« Baldini beugte sich über das Telefon. »CIA, Miami? Major Kenneth? Hier Baldini, Mordkommission. Es gibt Unruhe, Major. Genickschuß. Sieht nach Agenten-Liquidation aus. Tut mir leid, Sie vom Playboy-Magazin wegzuholen … Natürlich warte ich am Tatort. Titanic-Palast. Herrentoilette neben dem Speisesaal ›See-Palast‹. – Nein, ich mache keine dämlichen Witze, Major. Zur Abwechslung wird mal einer aus Ihrem Kriegsschauplatz an der Pinkelrinne erschossen …« Baldini legte auf und lächelte Helen um Verzeihung bittend zu. »Die Jungs vom CIA sind rüde Burschen.«
    »Die Leute von der Kriminalpolizei nicht weniger.«
    »Unser täglicher Umgang, das färbt ab.«
    »Und was wird nun aus mir?«
    »Wir warten ab, welche Ideen das CIA hat … Dürfen die auch nicht in Ihre Festung hinein?«
    »Nur mit Erlaubnis der Admiralität.«
    »Eigentlich haben wir da jetzt – theoretisch – eine logische Entwicklung: Ein unbekannter Mr. Fisher macht die Bekanntschaft der so geheimen Dr. Morero und bekommt prompt einen Genickschuß. Absolute Profiarbeit, mit Schalldämpfer.« Baldini legte seine Hand auf Helens plötzlich bebende Schulter: »Jetzt keinen Schock, Doktor. Sie haben sich bisher tapfer gehalten! Und noch etwas: Sie haben verdammt großes Glück gehabt. Sie waren im Begriff, sich in Fisher zu verlieben …«
    »Ja«, sagte Helen ehrlich. Ihre Stimme schwankte deutlich. »Ich fühlte mich glücklich in Fishers Gegenwart. Und ich wollte mich auch nicht mehr wehren gegen dieses Gefühl.« Sie sah fast flehend zu Baldini hoch. »Fisher war kein Agent, nie war er es! Er wollte mir seinen Immobilienhandel zeigen …«
    »Es sind Spione enttarnt worden, die waren Bäckermeister, Schornsteinfeger, Gärtner oder biedere Buchhalter. Immobilien ist immer gut – da kommt man viel herum, ohne daß es auffällt.«
    »Für Sie ist der Fall also schon klar?« sagte Helen bitter.
    »Fast! Mir fehlt nur der Mörder. Aus welcher Ecke kommt er? Für wen arbeitet er? Das wird das CIA herausfinden, wenn wir Fisher durchleuchtet haben. Dann wissen wir auch, wer sich für Sie interessiert.« Baldini sah Helen halb mitleidig an. »Ihr fröhliches Leben, Mrs. Morero, wird von jetzt an vorbei sein, fürchte ich.«
    »Was verstehen Sie denn unter fröhlichem Leben?«
    »Ich meinte es allgemein. Die Geheimdienste interessieren sich für Sie, da hört jede Gemütlichkeit auf.«
    Zusammen mit vier Offizieren des CIA in Zivil trat noch jemand ins Zimmer der Hoteldirektion, den Helen hier nie erwartet hätte und der ihr jetzt großen Schutz und Halt bedeutete: Dr. Clark.
    »David!« rief sie und sprang auf. »Wo kommst du denn her? Mein Gott, ist das gut! Ich bin völlig durcheinander …«
    Baldini starrte den großen Neger an, dann die vier Offiziere vom CIA und schob sich zwischen Helen und David Abraham, bevor sich Helen hilfesuchend an ihn werfen konnte.
    »Wer sind denn Sie?« rief Baldini. »Wer hat Sie hier vorgelassen? Machen die da draußen ein Nickerchen?«
    »Das ist Dr. Clark!« rief Helen. »Ein Kollege.«
    »David Abraham Clark.« Clark griff in die Tasche und holte seinen Paß heraus. Aber Baldini nahm ihn gar nicht an.
    »Auch Psychiater für Delphine?«
    »So ähnlich.« Clark grinste und blickte über Baldinis Schultern hinweg auf Helen. »Welch ein glücklicher Zufall. Ich komme ins Titanic, um zu tanzen, und da höre ich, was man hier

Weitere Kostenlose Bücher