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Unternehmen Delphin

Unternehmen Delphin

Titel: Unternehmen Delphin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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und legte sich auf die Seite, als sein Körper ihren Körper berührte. Menschen können in solchen Augenblicken sagen: Ich möchte vor Glück sterben … John demonstrierte seinen Liebestod, indem er wie leblos auf der Seite trieb.
    »Nun bin ich wieder bei euch«, sagte Helen mit versagender Stimme. Sie legte den Arm um Johns glatten, im Mondschein schimmernden Körper und drückte ihn an sich. Er öffnete das Schnabelmaul und gab einen fast stöhnenden Laut von sich. »Es wird in den nächsten Tagen noch schwere Kämpfe geben, aber von euch bringt mich keiner mehr weg!«
    Sie ließ John los, streckte sich und schoß wie ein goldener Fisch durch das Wasser. Mitten unter den Delphinen schwamm sie ein paarmal durch das Bassin, spielte mit ihnen, ließ sich von John herumziehen, Harry, Robby und Bobby führten einen verrückten Tanz auf den Schwanzflossen auf, Ronny schnellte sich hoch in den Mondschein und drehte unglaubliche Pirouetten, und am Ende lag Helen auf einem lebenden Floß aus Delphinen und ließ sich so durch das große Becken tragen.
    Dann saß sie erschöpft, aber unendlich glücklich am Bassinrand und dachte darüber nach, was sie Dr. Rawlings sagen sollte, wenn er sie morgen sah. Das erste Wort war entscheidend. Sie entschloß sich, einfach »Hallo!« zu sagen, so wie immer in Biscayne Bay, die blonden Haare mit einem Kopfruck zurückzuwerfen und zu lächeln. Weiter nichts. Es mußte selbst Rawlings entwaffnen.
    Der Vortrag von Admiral Linkerton war beendet. Was er zu berichten hatte, war sensationell genug. Es bedeutete, auf einen einzigen Satz gebracht, nicht anderes als das: Die gesamte Delphintruppe bekommt nach vier Wochen Einsatzübungen einen militärischen Status, wird in die Navy übernommen und dem Kommando der Pazifikflotte unterstellt. Admiral Ronald Atkins, der neue ›Chef Operation Sirius‹, war bereits in Honolulu eingetroffen und hatte sein Hauptquartier in der Naval Reservation von Pearl Harbour bezogen. Die Delphingruppen erhielten nun offiziell den Namen ›Kompanie‹, die Wissenschaftler und Ausbilder wurden zu Beratern umfunktioniert, die Kompanien wurden wirklichen Offizieren unterstellt. Der neue Name der zusammengefaßten Kompanien lautete: ›Sea-Lords‹. Morgen – sagte Linkerton – würden die Offiziere eintreffen und ihre ›Truppen‹ übernehmen. Sein letzter Satz entsprach völlig dem, was alle dachten: »Nun wird es ernst!«
    In der Pause, die dem Vortrag folgte – es gab dann noch ein gemeinsames Essen, das die Köche des Offizierskasinos der 11. U.S.-Flotte ausrichteten –, hatten Rawlings und Clark Gelegenheit, Admiral Linkerton unter sechs Augen um nähere Informationen zu bitten. Finley war so erregt, daß er einen Augenblick vor die Tür ins Freie ging, um schnell eine Zigarette zu rauchen.
    »Nur eine Frage«, sagte Rawlings zu Linkerton. »Bleiben die Delphine in San Diego?«
    »Nein.«
    »Wozu dann dieser Riesenaufwand?«
    »Wir wollen es doch nicht bei diesen sechs Kompanien belassen, Doktor. Wir brauchen sechzig, sechshundert … heute haben wir ein Bataillon, wir müssen einmal eine Division Kampfdelphine haben.«
    »Und wo kommen wir hin?« fragte Clark.
    »Sie begleiten Ihre Schützlinge zum Einsatzort, kehren aber dann hierher zurück«, sagte Linkerton wie selbstverständlich. »In den kommenden vier Wochen müssen sich die Kompanien so stark wie möglich an ihre neuen Chefs gewöhnen. Sie sind Wissenschaftler, meine Herren – der militärische Einsatz gehört den Offizieren.« Linkerton sah die Doktoren betroffen an, als er ihre Bestürzung erkannte. »Ja, meine Herren, haben Sie denn gedacht, immer bei den Delphinen bleiben zu können? Das ist doch wie bei einer menschlichen Ausbildungseinheit: Die Soldaten bekommen ihr Rüstzeug, und dann sind sie weg von ihren Ausbildern. Es wird Ihr Erfolg sein, meine Herren, wenn das Bataillon ›Sea-Lords‹ schon bald problemlos einsatzbereit ist.«
    Finley hatte unterdessen draußen seine Zigarette geraucht und überlegte, ob er sich nicht gleich eine zweite anstecken sollte, als er drüben an dem Bassin eine Bewegung sah. Er machte drei Schritte in die Dunkelheit hinein, um besser erkennen zu können, was sich da bewegte, als ihn die Erscheinung des Geistes – etwas anderes war ja nicht möglich – mit voller Wucht traf. Ganz klar sah er plötzlich am Beckenrand, beschienen vom Mondschein, eine schlanke Gestalt mit blonden Haaren und in einem goldenen Badeanzug … der Geist tänzelte am Becken

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