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Unternehmen Delphin

Unternehmen Delphin

Titel: Unternehmen Delphin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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entlang, ließ die Arme kreisen und hüpfte dann auf der Stelle. Begleitet wurde die Erscheinung vom vielstimmigen Piepsen der Delphine.
    Finley schüttelte sich, wischte sich mit beiden Händen über das Gesicht, starrte dann nochmals auf den goldenen Geist, der noch immer – so schien es – über dem Beckenrand schwebte, dann warf er sich herum, rannte ins Haus und prallte auf Rawlings und Clark, die miteinander diskutierten.
    »Steve!« schrie Finley. Sein Anblick war furchterregend. »Abraham … haltet mich fest: Ich bin verrückt geworden! Ich – bin – irr …«
    »Du hast doch noch gar nichts getrunken«, meinte Rawlings. »Wie äußert sich denn dein Irrsinn?«
    »Draußen am Bassin steht Helen!«
    »Das ist allerdings alarmierend.« Rawlings blickte zu Clark, aber Abraham zeigte keinerlei Erstaunen. »Ich bringe dir sofort Eiswasser, James.«
    »Sie hat ihren goldenen Badeanzug an!«
    »James, mein alter Junge …«
    »Sie trocknet sich, indem sie herumhüpft. Ich kenne das, so hat sie's immer gemacht. Sie ist im Bassin bei den Delphinen geschwommen …« Finley starrte wild um sich. »Bin ich nun verrückt?«
    »Total!« Rawlings legte den Arm um Finleys Schulter. »James! Was ist denn nur los? Mein Gott, diesen Koller habe ich erwartet. Komm, ich bring' dich nach Hause.«
    »Helen steht draußen am Bassin!« brüllte Finley. »Steve! Gibt es Geister?«
    »Nein.«
    »Dann ist sie der erste bekannte!«
    »Das haben wir gleich«, sagte Rawlings fast wütend. »Dem Spuk machen wir sofort ein Ende. Kommt raus! Ihr werdet sehen, wie schnell der Geist weg ist.«
    Sie rannten aus dem Haus, stürzten ins Dunkel und blieben dann wie zurückgestoßen stehen. Eine Gestalt mit blonden Haaren in einem goldenen Badeanzug spazierte am Rand des Beckens entlang.
    »Da …«, stammelte Finley und hielt Rawlings an der Jacke fest. »Da … oder sehe nur ich sie? Steve … was siehst du …?«
    »Einen ganz dämlichen, makabren Scherz. Na warte! Dieses Weibsstück kaufe ich mir. In Helens Badeanzug zu schlüpfen …« Rawlings befreite sich mit einem Ruck aus Finleys Händen. Er war über Clarks Ruhe erstaunt, David Abraham sagte kein Wort. Mit weit ausgreifenden Schritten eilte er zum Becken, gefolgt von Finley und Clark.
    »He! Sie da!« schrie Rawlings. »Kommen Sie sofort her! Was soll der Unsinn?! Wer sind Sie?!«
    Der ›Geist‹ in dem goldenen Badeanzug blieb stehen, wartete, bis Rawlings nahe genug heran war, warf dann in unnachahmlicher Geste die blonden Haare in den Nacken zurück und sagte freundlich:
    »Hallo! Welch eine schöne warme Nacht, Steve.«
    »Helen!« Finley breitete die Arme weit aus, stürzte vor und wäre, hätte er sie erreicht, mit ihr umschlungen durch den Aufprall ins Bassin gefallen, wenn nicht Clark ihn im letzten Moment an der Hose festgehalten hätte. »Helen!«
    »Das ist das tollste Ding in meinem Leben«, sagte Rawlings gepreßt. »Das kann man nicht mehr überbieten, Helen …«
    Sie zeigte ins Wasser; nur Clark sah, wie sehr ihr Arm zitterte.
    »Die Burschen da haben sich vielleicht gefreut …«
    »Helen! Wie bist du hierher gekommen? Wer hat dich hier reingelassen?«
    »Hat irgend jemand geglaubt, man könnte mich aufhalten?«
    »Laß mich endlich los, Abraham!« knirschte Finley dumpf. »Verdammt, ich bin vernünftig! – Helen, mein Gott, was bin ich glücklich …« Er ging zu ihr, zog sie an sich und küßte sie – auf die Stirn.
    »So ein Riesenrindvieh!« sagte Clark laut. »Dem muß man in den Arsch treten!«
    Rawlings schob Finley zur Seite, umarmte Helen ebenfalls und legte dann beide Hände um seinen Kopf. »Mädchen, was soll ich jetzt tun?« fragte er ratlos.
    »Ganz einfach: Sie bleibt hier«, sagte Clark.
    »Und wer macht das Admiral Linkerton klar?«
    »Ich!« Helen blickte hinüber zu dem hellerleuchteten Zentralgebäude. »Wenn's sein muß, sofort.«
    »Um Gottes willen – nein!« Rawlings schüttelte wild den Kopf. »Und wer sagt es Bouwie? Da kommen vielleicht Probleme auf uns zu!« Er wandte sich wieder an Helen. »Wo hast du dein Gepäck?«
    »Im Rabbit, in einer Garage von San Diego.«
    »Wo willst du denn schlafen?«
    »Bei mir«, sagte Dr. Clark. »Mein Haus ist groß genug.«
    »Hier riecht es nach einem verbrannten Gehirn«, sagte Finley laut. »Helen, ich habe das gleiche große Haus wie Abraham. Natürlich schläfst du bei mir – das heißt, ich stelle dir mein Schlafzimmer zur Verfügung.«
    »Einigt euch schnell, denn gleich beginnt das Essen.«

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