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Unternehmen Grüne Hölle

Unternehmen Grüne Hölle

Titel: Unternehmen Grüne Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Sagen wir du zueinander, da wir doch jetzt im gleichen Boot
sitzen. Der Diamant reicht für uns beide. Halbe, halbe!“
    „Du bist wohl größenwahnsinnig. Ich
schufte auf der Party, mache die Arbeit, riskiere den Hals, habe die Ideen,
glänze mit Tricks — und dann kommst du daher, chauffierst nur den Kiesel nach
Hause, was jeder kann, und willst jetzt die Hälfte. Das steht in keinem
Verhältnis, mein Lieber, und ausbeuten lasse ich mich nicht. Wenn du ein
Drittel kriegst, bist du verdammt gut bedient.“
    „Aber nur ich weiß, wo er jetzt ist.
Damit bringe ich doch enorm viel in unsere Partnerschaft ein.“
    Friedhelm grinste verächtlich. „Glaubst
du, ich finde ihn nicht, wenn ich deine Bude durchsuche.“
    „Nie findest du den. Nie, weil... Um
Himmels willen! Welchen Tag haben wir heute?“
    „Samstag.“
    Harry seufzte erleichtert. Dann nickte
er.
    „Samstags kommt die Müllabfuhr nicht.
Wir können uns Zeit lassen. Also gut, Harry. Zwei Drittel für dich. Der
Kaugummiklumpen war noch auf meinem Dach, als ich in die Garage fuhr. Jetzt ist
er in der Mülltonne.“

17. Treuer Freund mit Herzenswärme
     
    Tim war als erster auf den Beinen.
    Nach 50 Rumpfbeugen und enorm vielen
Klimmzügen am Türrahmen fühlte er sich munter. Den Rest besorgte die kalte
Dusche.
    In der Jaburgschen Küche, wo es wieder
ordentlich aussah, holte er sich ein großes Glas Milch.
    Dann durchforschte er die weitläufige
Wohnung.
    In den Schlafgemächern der Damen
herrschte noch Stille.
    Auch von der Sinfonie der Großstadt
drang kein Laut durch die schallisolierten Spezialfenster herein.
    Hinsichtlich der Geräusche fühlte er
sich wie achteinhalb Meter unter Wasser.
    Da Däumchendrehen nie seine Art ist,
beschloß er, sich nützlich zu machen.
    Ein südöstlich gelegener Raum schien
das Frühstückszimmer zu sein. Die dienstbaren Geister waren längst nicht mehr
da.
    Also deckte er den Tisch für sechs
Personen.
    Eisschränke und Speisekammer enthielten
frühstückstaugliche Nahrungsmittel.
    Er trug Butter, Schinken, Konfitüre und
Honig auf, kochte Eier, röstete Toast, brühte Kaffee und auch Tee.
    Als das Werk vollbracht war, hämmerte
er bei den Mädchen an die Tür. Dann fiel ihm ein, daß kein Laut dort
hineindrang. Also zog er sie fingerbreit auf.
    „Gaby! Aufstehen! Der Toast wird sonst
kalt. Elisa, hopp, hopp! Ein schöner Samstag steht vor der Tür.“
    Erst Stille in der wohligen Dunkelheit.
Dann ein doppeltes Stöhnen.
    „Um Gottes willen!“ murmelte Elisa.
„Ist er übergeschnappt?“
    „Nein, so ist er immer.“ Gabys Stimme
klang schlaftrunken. „Ein Frühaufsteher. Gleich ekelhaft munter und voller
Tatendrang.“
    „Den Tadel verdiene ich nicht“, lachte
er. „Ich habe Frühstück gemacht. Für alle. Also schert euch ins Bad. Ihr seid
muntere Küken, keine behäbigen Glucken.“
    „Dieser Hahn geht mir auf den Geist“,
seufzte Elisa. „Warum, Gaby, hast du ihm noch nicht den Hals umgedreht?“
    „Das frage ich mich auch.“
    „Also dalli, die Damen!“ meinte er und
schloß die Tür.
    Als er sich umdrehte, sah er gerade
noch, wie Stefanie in einem der hinteren Bäder verschwand.
    Sie trug einen weißseidenen Morgenmantel,
knöchellang. Ärmelstulpen und Kragen bestanden aus plustrigem Pelz, der leider
sehr nach Polarfuchs aussah.
    Das müssen wir ihr noch beibringen,
dachte er, daß es niemanden ziert, sondern eine Schande ist, sich mit den
Häuten — eigens dafür — getöteter Tiere zu behängen.
    Stefanie zu wecken, erübrigte sich
also.
    Aber er mußte Gewalt anwenden, um
Klößchen aus den Federn zu werfen. Karl trottete freiwillig ins Bad.
    Als er zurückkam, stellte er fest, daß
die gesamten Textilien nur noch schwach nach Zigarettenrauch stanken.
    Die Jungs saßen schon eine Weile am
Tisch, als die Mädchen endlich eintrafen.
    Elisa hatte kleine Augen, sah aber süß
aus.
    Gaby blitzte Tim mit ihren Blauaugen
an.
    „Hättest uns ruhig noch ein Stündchen
gönnen können, du Menschenschinder.“
    „Guten Morgen, liebste Gabriele! Wohl
geruht?“
    „Nein, schlecht geruht. Alptraum
gehabt. Du bist mir erschienen.“
    „Hähäh!“ meckerte Klößchen. „Gib’s ihm
ordentlich, Pfote! Der Kerl hat meine Schokolade versteckt. Alle Taschen sind
leer. Ich ahnte es ja, daß jetzt das Schicksal hart mit mir umspringt. Nicht
mal Kakao ist da.“
    „Deine Schokolade versteckt?“ Tim
grinste. „Ich meine, du hast sie vertilgt. Bis auf den letzten Krümel.“
    Stefanie kam.
    Das große

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