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Unternehmen Grüne Hölle

Unternehmen Grüne Hölle

Titel: Unternehmen Grüne Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Bevölkerung der
Gegend. Die Geister der Toten würden jeden vernichten, heißt es, der sich in
dem Tal ansiedelt. Und es erhielt den Namen Grüne Hölle. Das Kloster wurde
aufgegeben. Es verfiel. Aber dem gebieten meine Freunde und ich Einhalt.“
    „Ah.“
    „Wir haben das Klostergelände gekauft.
Und die umliegenden Ländereien. Die Abgeschiedenheit kommt uns sehr zustatten.
Sicherlich wissen Sie, daß auch wir politische Verfolgung erdulden.“
    „Ich denke, dieser — wie heißt er —
Salimeh, der King in Ihrem Heimatland... der hätte darauf verzichtet, Sie und
die anderen El-Hamid-Anhänger zu verfolgen?“
    „Das behauptet er. Damit ihn die Welt
für edelmütig hält. In Wahrheit ist er durchtrieben und rachsüchtig. Wir — meine
Freunde und ich — müssen uns eine Bastion (Bollwerk) schaffen. Das Tal
der Grünen Hölle mit dem Kloster Ramazzoni eignet sich hervorragend.“
    „Aberglaube kränkelt Sie und Ihre
Freunde nicht an?“ Gasthmi lachte. „Wir sind doch nicht wie diese Berghirten
hier, sondern fortschrittliche, zivilisierte Kulturmenschen des 20.
Jahrhunderts.“
    ...und Auftraggeber für Juwelenraub,
ergänzte Friedhelm im stillen.
    Dann fiel ihm ein, daß dieses
Ferngespräch auf seine Rechnung ging, und er verabschiedete sich überhastet.

19. Fuchsbarts Beobachtung
     
    Tage vergingen. Die TKKG-Bande erlebte
ein Wechselbad der Gefühle. Einerseits war da die Vorfreude auf die Reise.
Andererseits kamen die vier Freunde mit ihren Ermittlungen keinen Schritt
voran.
    Sie hatten niemandem was gesagt, auch
Elisa und deren Mutter nicht. Aber Nachmittag für Nachmittag durchstöberten sie
alle Penner-verdächtigen Gegenden der Stadt.
    Es gab erstaunlich viele
Stadtstreicher, Vagabunden, Nichtseßhafte. Doch der mit dem fuchsroten Vollbart
war nicht dabei.
    Wen sie auch fragten — nur Achselzucken
war die Antwort. Oder offenkundiges Mißtrauen.
    „Allmählich zweifle ich an meinen
Wahrnehmungen“, meinte Tim. „Vielleicht gibt es ihn gar nicht, den Typ mit dem
fuchsroten Bart.“
    „Wer weiß, ob der oder seine Kumpane wirklich
was beobachtet haben“, tröstete Gaby. „Könnte doch sein, wir jagen einem
Phantom nach, weil der Ansatz unserer Überlegung nicht stimmt.“
    „Jedenfalls ist es keine Blamage“,
stellte Karl fest. „Die Polizei hat bis heute auch nichts erreicht.“
    Heute — das war bereits der Freitag.
Nur noch Stunden bis zum Abflug. Das Gepäck fürs lange Wochenende war gepackt.
    Elisa hatte sich schon nach der dritten
Stunde verabschiedet. Nachher, frühnachmittags, wollten sich alle in der
Abflughalle treffen — vor dem Abfertigungsschalter ihrer Fluggesellschaft.
Leider würde auch Friedhelm Merpe dabei sein.
    Aber so sei’s nun mal im Leben, hatte
Karl philosophiert. Man könne sich nicht alles aussuchen, sondern müsse auch
mit den Schicksalsschlägen leben.
    14.04 Uhr.
    Tim und Klößchen hatten sich
reisefertig eingepellt. Tim trug seinen Seesack, den kleineren, Klößchen einen
Wochenendkoffer. Sie benutzten den Zubringerbus.
    Ein sonniger Herbsttag breitete sich
über die Stadt. Am Flughafen herrschte der übliche Betrieb. Sie entstiegen dem
Bus, strahlten erwartungsvoll und stiefelten die überdachte Strecke zur
Abflughalle entlang.
    „Natürlich sind wir die letzten“, sagte
Klößchen, „aber immer noch rechtzeitig. Die Jaburgs, Pfote und Karl stehen
bestimmt schon am Schalter. Ach so, und der Schleimi auch.“
    Tim nickte, verlangsamte den Schritt
und sah zu dem Kiosk hinüber.
    Gab’s da Streit? Tatsächlich! Ein
verlotterter Kerl hatte offenbar lange Finger gemacht, wollte abhauen, wurde
aber festgehalten.
    Mein... Hamster bohnert! schoß es Tim durch
den Kopf.
    Ohne sich um Klößchen zu kümmern,
rannte er los.
    „...dir werde ich’s zeigen, Mistkerl!“
tobte ein kräftiger Mensch, dem offenbar der Kiosk gehörte. „Einfach ‘ne
Bierflasche klauen — und ab, wie? Aber nicht bei mir. Ich hole die Polizei.“
    „Hahahah, Theoderich!“ rief Tim und
stoppte neben den beiden. „Großartig! Wenn man bedenkt, daß es dein erster
Versuch war. Aber jetzt mußt du die Sache erklären, Theoderich! Sonst hält man
dich am Ende für einen Dieb.“ Indem er grinsend die Zähne fletschte, wandte er
sich an den Kiosk-Boss. „Es geht um eine Versuchsreihe, Meister. Wir stellen
fest, wie sich Kiosk-Pächter verhalten, wenn sie von einem vermeintlichen
Penner bestohlen werden. War sehr interessant. Selbstverständlich ist
Theoderich Klempf kein Penner,

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