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Unternehmen Vendetta

Unternehmen Vendetta

Titel: Unternehmen Vendetta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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hatte bei Da Piemonte natürlich zuviel gegessen und fühlte sich leicht übersättigt. Ein paar Stunden Schlaf würden ihm guttun.
    Die Badewanne war altmodisch und geräumig. Er konnte sich einigermaßen bequem hinlegen und schlief fast sofort ein.
    In der Dunkelheit glitzerten hier und da die roten Digitalzahlen. Er hatte einen Kopfhörer im Ohr, der ihn sofort wecken würde, sobald jemand sich an seiner Außentür zu schaffen machte oder mit dem Personalfahrstuhl nach oben fuhr. Die Vibrationen im Fahrstuhlschacht würden von seinem Instrument an der Badezimmerwand registriert werden.
    Als der Alarm ihn weckte, hatte er keinerlei Zeitvorstellung und sah sofort auf die Uhr. Es war zwanzig nach vier. Jemand war im Personalfahrstuhl auf dem Weg nach oben. Und dieser Jemand war nicht der Zimmerservice, das stand fest.
    Carl stand schnell auf und machte Licht. Er registrierte, daß er etwas steif war, und versuchte fieberhaft, ein paar Lockerungsübungen zu machen, während er sich ein paar weiße dünne Gummihandschuhe überstreifte. Er erkannte, daß es eilig war.
    Er riß seine geliehene Pistole an sich und eilte blinzelnd auf den hellen Korridor und lief um die Ecke, so daß er die große Kammer erreichte, in der sich der Personalfahrstuhl befand.
    Die Fahrstuhltür ging nach außen auf, was er in seinen Vorbereitungen bedacht hatte, und er stellte sich so hin, daß er hinter der Tür stehen würde, wenn diese aufging. In der Kammer war es fast völlig dunkel. Er hatte die Tür zum Hotelkorridor halb offen gelassen, um genügend Licht zu haben.
    Im Fahrstuhl brannte jedoch auch Licht, und als dieser mit einem kurzen saugenden Laut hielt und die Tür sacht und vielversprechend vorsichtig geöffnet wurde, war der Mann hell erleuchtet. Gerade als der Killer herauskam und die Fahrstuhltür leise schließen wollte, schlug Carl ihn nieder, machte das Licht in der Kammer an und entwaffnete den Mann. Er hatte drei Waffen bei sich, eine italienische Pistole, anscheinend Kaliber 7,65, mit einem klobigen, langen Schalldämpfer, eine Handgranate und ein Messer.
    Der Killer war bedeutend älter als die, denen Carl bisher begegnet war. Er hatte graue Haare und war grob und schwer gebaut, so daß Carl einige Mühe hatte, ihn in den Fahrstuhl zu bekommen.
    Er schloß leise die Tür hinter sich und machte eine Zeitlang Wiederbelebungsversuche. Kurz darauf begann der andere sich zu rühren. Carl riß ihn auf die Beine und sah ihm in die Augen, während er dem Killer lächelnd dessen eigenes Messer an den Hals preßte.
    »Wo sind die anderen? Wo sind deine Helfer?« flüsterte Carl.
    »Du bist doch nicht allein gekommen, verdammt noch mal. Wo ist deine Nachhut?«
    »No speaka englisha«, röchelte der andere.
    Es konnte sehr wohl wahr sein. Ein Verhör wäre nicht sonderlich sinnvoll. Carl überlegte kurz, während er seinen Gegner weiter fest in seinem gefährlichen Griff behielt. Dann entschloß er sich und drückte auf den Knopf für das Kellergeschoß.
    Er war mit Joar diese Möglichkeit schon durchgegangen. Dort unten befand sich ein Gang, der auf den Hof und zu dem einzigen Hintereingang des Hotels führte, dem mit der Metalltür und dem leicht zu knackenden Schloß. Diesen Weg würden die Killer nehmen, falls sie einmal ins Hotel eindringen wollten. Falls es Helfer gab, warteten sie da unten. Als der Fahrstuhl jetzt wiederkam, würde es sie überraschen, daß der Mord so schnell verübt worden war, und sie würden dann noch eine vollkommen andere Überraschung erleben. Während, der Fahrt in den Keller steckte Carl seine geliehene Pistole ein und machte die Waffe des Killers schußbereit. Es wäre nicht sehr gelungen, eine Waffe zu verwenden, die der italienischen Polizei gehörte.
    Die Fahrstuhltüren im Keller waren fensterlos, was alles leichter machte. Als Carl die Tür aufschob und den vermeintlichen Mörder in die Dunkelheit hinausstieß, kamen ihnen zwei Männer flüsternd entgegen. Einer von ihnen hatte eine sowjetische Maschinenpistole in der Hand, richtete die Mündung jedoch auf den Boden.
    AK 47. Ein interessanter Tausch gegen UZI, dachte Carl und erschoß die beiden Männer ohne irgendwelche Präliminarien. Er feuerte auf jeden drei Schuß ab. Sie sackten sofort zusammen. Die schallgedämpfte Waffe hatte einen bemerkenswert überraschenden Effekt. Er schaffte es, drei Schuß auf den ersten Mann abzufeuern, bevor er den zweiten erschoß.
    Carl stellte seinen gescheiterten Mörder gegen die Kellerwand, ließ ihn

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