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Unterweisung im Herrenhaus - Eine Magd fuer Alle

Unterweisung im Herrenhaus - Eine Magd fuer Alle

Titel: Unterweisung im Herrenhaus - Eine Magd fuer Alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaux Navara
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ausgerechnet hier, vor dem höchsten Herren, den sie je
gesehen hatte, so dumm benehmen? Das war ja schon mehr als dumm, das war
tolldreist, nicht die Knie vor ihm zu beugen. Konnte man dafür schon ins
Gefängnis kommen? Oder Schlimmeres, gehängt werden? Bei dem Gedanken daran,
begann sie zu zittern und kalte Schauder liefen ihr über den Rücken.
    Er war näher gekommen, während sie
sich Vorwürfe machte. Jetzt stand er recht nah vor ihr. Er hatte kein Wort mehr
gesagt, aber sie wusste, dass er sie beobachtete. Bitte, lieber Gott, lass mich
nichts mehr falsch machen, bitte!
    „Hat man dir nicht gesagt, was du zu
tun hast?“ „Doch, Herr, es tut mir Leid, Herr! Bitte verzeiht mir, Herr!“
flüsterte sie mit zittriger Stimme. Es war wieder totenstill in dem Zimmer, der
Herr bewegte sich nicht. Der Herr? Oh nein, jetzt hatte sie schon wieder alles
falsch gemacht! Konnte man vor Scham sterben? Sie wollte es, jetzt und hier,
sie wollte sterben, verschwinden, sich in Luft auflösen, sich in eine Laus
verwandeln und unter das Bett kriechen. Was tun? Oh mein Gott, was soll ich
tun?
    Sie tat das Einzige, was ihr
einfiel. Sie fiel auf die Knie vor ihm. Dann streckte sie bittend die Hände
nach oben und schaute ihn mit flehenden Augen an. „Euer Gnaden, es tut mir so
Leid, Euer Gnaden! Bitte verzeiht mir, Euer Gnaden, bitte!“
    Er seufzte tief. „Wollen mal sehen,
Kleines, was wir hier bisher haben: Du hast mich zuerst angeschaut, du hast
mich nicht meinem Rang entsprechend gegrüßt, du hast gesprochen, ohne dass ich
dich etwas gefragt hatte, du hast mich schon wieder angeschaut, du bettelst
mich an - was glaubst, du, welche Folgen das haben wird? Ach nein“, fuhr er
schnell fort, ehe sie etwas erwidern konnte, „sag lieber nichts, sonst machst
du es nur noch schlimmer.“ Sie lag vor ihm wie ein Häufchen Elend. Natürlich
hatte sie jetzt den Kopf wieder gesenkt, aber ihr Atem ging sehr schnell, was
ihren Busen, der so lieblich aus dem Hemdchen hervorquoll, gut zur Geltung
brachte. Außerdem hatte er von oben einen guten Blick in das tiefe Tal
dazwischen. Und es gab schlechtere Anblicke als ein süßes Ding zitternd auf den
Knien vor den Füßen liegen zu haben.
    „Steh auf und geht dort zur Truhe!“
Schnell rappelte sie sich auf und lief geschwind zu der großen Truhe, die einen
tonnenartigen Deckel hatte. Sie war über und über mit Schnitzereien verziert
und war so groß, dass Sarah sich hätte darin verstecken können. Seine Gnaden
war stehen geblieben und kommandierte jetzt von dort aus: „Den Rücken zu mir!
Schlag die Röcke hoch! Ich fürchte, ich muss dich züchtigen. Da du mir
gegenüber frech warst, wirst du auch von mir deine Strafe erhalten.“ Sarah biss
sich auf die Zunge, um keine Antwort zu geben und nicht wieder ungefragt um
Gnade zu betteln. Sie zog die Röcke nach oben, freiwillig, bis ihr Hinterteil
entblößt war. Sie hoffte - sie fürchtete, dass es wieder Schläge auf ihren
armen Po geben würde, der heute schon mehr Hiebe erhalten hatte als in ihrem
ganzen Leben zuvor.
    „So, da war also schon jemand
schneller! Mir scheint, du hast schon ganz schön viel angestellt, und das am
ersten Tag.“ Er machte missbilligende Laute, die Sarahs Scham noch vertieften.
„Ich pflüge nicht gerne da, wo andere schon waren! Was machen wir denn da?“
Sarah erkannte zum Glück, dass auch diese Frage nicht wirklich an sie gerichtet
war und hielt lieber den Mund.
    Geräusche hinter ihr verrieten, dass
er im Raum umher ging und Truhen oder Wandschränke öffnete. Dann kam er zu ihr.
Sie spürte seine Präsenz, ohne dass er sie angefasst hatte, doch der Druck in
ihrem Rücken, mit dem er sie nach unten über die Truhe beugte, bestätigte ihr
Gefühl. „Die Arme hinter den Kopf, die Hände verschränkt!“ Diesmal reagierte
Sarah schnell. Die Röcke, die ein wenig heruntergerutscht waren, klemmte er unter
ihrem Bauch fest.
    Dann kam der erste Schlag. Etwas
sauste durch die Luft und traf dann ihre Oberschenkel. Nur die Vorwarnung
sorgte dafür, dass Sarah nicht laut aufschrie. Der Schlag ging quer über beide
Schenkel, direkt unterhalb ihrer üppigen Hinterbacken. Es brannte noch viel
schlimmer als die Rute, die der Verwalter benutzt hatte. Und Sarah hatte da
schon geglaubt, es sei das Höllenfeuer, wie sollte sie dann jetzt das hier
beschreiben? Aber sie musste das nicht, sie musste nur die Schmerzen ertragen.
Sie spürte kaum die Finger, die über die sofort erschiene Schwellung glitten.
„Das hat

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