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Unterweisung im Herrenhaus - Eine Magd fuer Alle

Unterweisung im Herrenhaus - Eine Magd fuer Alle

Titel: Unterweisung im Herrenhaus - Eine Magd fuer Alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaux Navara
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sehen.“ Er stellte sich vor sie
und begann, an den Schnüren zu ziehen. Mit jedem Stückchen, das das Mieder
enger wurde, wurden ihre Brüste noch höher gedrückt, denn das Mieder schmiegte
sich darunter um ihre Rippen. Das Unterkleid, vorher noch gerade sittsam, wurde
dabei ebenfalls nach unten gezogen und legte die oberen weißen Halbkugeln frei,
der Rest des Stoffs spannte sich ganz eng um die Rundungen und auch um die
steifen Nippel. Herr Heinrich machte einen festen Knoten und dann eine Schleife
direkt unter ihrem Busen, wobei seine Finger immer wieder das zarte Fleisch an
der Unterseite streiften.
    Sarah hatte sich nie über ihre
Brüste Gedanken gemacht, sie waren in den letzten Jahren eben gewachsen und
Mutter hatte ihr erklärt, dass es gut war, wenn sie üppig waren, da sie damit
später einmal ihre Babys gut ernähren könne. Doch sie waren auch noch nie so
stark hervorgehoben worden, so zur Schau gestellt. Wenn sie doch nur reden
dürfte, dann würde sie fragen, warum bei den anderen Frauen die Kleider anders
saßen als bei ihr. Diese hatten nicht so offenherzig dagestanden. Aber
vielleicht waren sie nicht so üppig ausgestattet wie sie. Vielleicht war es ja
ihre eigene Schuld, dass sie so gut sichtbar waren, nur weil ihre eben größer
waren als die der anderen Frauen. Sie würde die Augen offen halten und
Vergleiche anstellen müssen.
    Herr Heinrich schien sehr zufrieden
zu sein, jedenfalls gab er ihr kein neues Kleid, sondern reichte ihr noch ein
paar weiche Lederschuhe. Sie bückte sich, um sie anzulegen und Herr Heinrich
blieb dicht vor ihr stehen. Die Schuhe reichten bis zum Knöchel und schmiegten sich
wunderbar um ihre nackten Füße. Viel angenehmer als die Holzschuhe! Ob sie auch
so lange halten würden, würde sie sehen, sie hatte noch nie etwas anderes als
grobes Holz an ihren Füßen gehabt.
    Als sie aufschaute, um zu sehen, ob
sie auch alles richtig gemacht hatte, hatte der Leibdiener seine Hand auf
seinem Hosenlatz und rieb so wie vorher der Koch. Seine Augen waren nicht auf
ihr Gesicht gerichtet, sondern auf eine Stelle darunter.
    Er räusperte sich. „So, Kleines, das
hätten wir. Ich muss jetzt auch zurück, ich habe schließlich noch Arbeit. Jetzt
zeige ich dir, wo der Gnädige Herr seine Räume hat. Er wird inzwischen wohl
außer Haus sein, dann kannst du dort zur Hand gehen, wenn aufgeräumt wird und
das Bett aufgeschüttelt wird. Denk bloß dran, wenn du ihm begegnest: Immer die
Augen nach unten, einen ganz tiefen Knicks, und nur reden, wenn du gefragt
wirst. Und immer heißt es `Euer Gnaden´, am besten mit einem `Gerne´ oder `Ja,
bitte´ dabei!“
    Es war schwierig, sich zurecht zu
finden. Bestimmt würde sie sich verlaufen, wenn sie erst einmal alleine im Haus
unterwegs sein würde. Die Gänge, von denen auf beiden Seiten Türen abgingen,
waren außerdem nur wenig beleuchtet. Erst als sie in den Flur kamen, von dem die
herrschaftlichen Räume abgingen, wurde es heller. Hier lief der Gang entlang
der Hausfront, so dass Licht aus allen Fenstern auf die Türen und die
dazwischen hängenden Gemälde fiel, sich in den Kristallvasen spiegelte, die auf
zarten Tischen standen und die güldenen, verzierten Rahmen zum Glänzen
brachten.
    „Ihro Gnaden lebt hier im Ostflügel,
der junge Herr, sein Sohn, lebt im Westflügel. Eine Frau gibt es nicht, die
gnädige Frau ist vor vielen Jahren bereits gestorben, und da es einen
Nachfolger gibt, sah der Herr keinen Anlass, erneut zu ehelichen. Du kannst dir
also keine Hoffnung machen, als Zofe zu enden, das gibt es hier nicht. Wir
kümmern uns nur um die beiden Herren, solange bis der junge Herr eine Frau findet
und diese hierher bringt. Doch er ist erst Anfang zwanzig, er hat also noch
viel Zeit, eine Frau zu finden. Wie alt bist du, Mädchen?“ „Das weiß ich nicht
genau, mein Herr, meine Mutter sagte, dass noch nicht zwei mal zehn Jahre
vergangen sind, seit ich auf der Welt bin“, antwortete Sarah wahrheitsgemäß.
Niemand zählte genau die Jahre, dort wo sie herkam.
    „Ist ja auch egal, du bist noch jung
und kräftig; wenn du dich geschickt anstellst, und immer gehorsam bist, wirst
du hier gut zurechtkommen. Und irgendwann findet der Herr für dich einen
starken, jungen Mann, der froh ist, eine Frau zu bekommen, die erfahren ist in
den Dingen des Lebens. Also, pass auf, was man dir sagt, tu es, ohne zu fragen
und ohne Widerworte zu geben, dann wird es dir hier gut ergehen.“ Damit schob
er sie durch eine Tür, die er hinter ihr

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