Unterweisung im Herrenhaus - Eine Magd fuer Alle
ihrer Angst vor
der Rute zu, dass sie immer aufgeregter wurde. Ihr wurde auch ganz warm, auch
wenn es ihr ein wenig peinlich war, dass es jetzt regelrecht zu hören war, dass
sie da unten feucht war, denn seine Finger machten ein quatschendes Geräusch
beim Hinein- und Herausgleiten. Sie begann, sich unwillkürlich zu bewegen, ihre
Hüften zuckten leicht und die Muskeln da unten führten einen regelrechten Tanz
auf. Der Verwalter schien sich nicht daran zu stören, obwohl Sarah sich
verzweifelt zu erinnern versuchte, ob auch Zappeln zu der Liste der nicht
geduldeten Dinge gehört hatte.
Als er endlich seine Finger
herauszog, blieb eine Leere zurück. Sarah war sehr erstaunt darüber. Wie konnte
man etwas vermissen, das man bis vor wenigen Minuten nicht einmal gekannt hatte?
Sie hatte einfach das Gefühl, dass es schön gewesen wäre, wenn er noch weiter
gemacht hätte. Noch einmal zischte es und ein weiteres Mal brannte die Rute auf
ihrem Fleisch.
„Hoch, jetzt Mädel, wir haben nicht
den ganzen Tag Zeit! Ich werde dir zeigen, wo die Kleiderkammer ist, dann wird
der Leibdiener des alten Herrn dir deine neuen Kleider zuweisen. Du wirst zwei
davon erhalten, und zwei Unterkleider. Alle anderen Kleider, die du mitgebracht
hast, wirst du dem Leibdiener aushändigen. Er wird sie verwahren, bis du das
Haus verlässt. Du wirst auf deine Kleider achten, sie waschen, sie glätten und
Löcher und Risse ordentlich stopfen. Wenn du nicht weißt, wie das geht, wird
dir die Hausnäherin dabei helfen. Morgen wirst du genauso wie heute nach der
Arbeit in der Küche zu mir kommen. Ich werde dann von dir hören, ob du etwas
hinzugelernt hast. Vielleicht weißt du dann, was ich dulde und was nicht. Wenn
du dir Verfehlungen zuschulden kommen lässt, wird dich derjenige bestrafen,
unter dessen Aufsicht du gearbeitet hast.“
Er drehte sich um und war schon auf
dem Weg zur Tür, während er weiterredete. „Es hängt also von dir ab, ob das
Leben im Haus angenehm für dich wird oder nicht. Sicherlich wirst du am Anfang
viele Fehler machen, und später werden die Aufgaben anspruchsvoller, da hast du
Gelegenheit, neue Fehler zu machen.“
Es ging den Flur entlang, zu einer
schmalen Treppe, dann zwei Stockwerke nach oben und dann klopfte der Verwalter
an eine Tür. Der Mann, der die Tür öffnete, war bereits älter, mit grauen
Schläfen, aber nicht wirklich alt. Er hatte schmale Schultern und war insgesamt
sehr schlank, dafür aber sehr groß gewachsen. Er trug eine feine Livree mit
schönen Perlmuttknöpfen, die in dem Licht, das aus seiner Kammer kam, glänzten.
„Heinrich, dies ist Sarah, das neue
Mädel. Sie braucht Kleidung. Sie ist gerade heute erst gekommen und den
Herrschaften noch nicht begegnet, doch der Koch und ich haben ihr erste
Lektionen erteilt. Kümmere dich um sie. Sie ist leider nicht sehr aufmerksam,
ich fürchte, sie muss Disziplin erst noch erlernen. Aber wir werden uns alle
gemeinsam darum kümmern, wie gewöhnlich.“ Heinrich, offensichtlich der Leibdiener,
verbeugte sich leicht vor dem Verwalter und wandte sich dann Sarah zu. Sie
knickste, wie man es ihr beigebracht hatte und schlug die Augen nieder.
„Oh ja, du musst noch viel lernen.
Zum Beispiel, dass du andere Leute nicht so anstarren darfst, wie du es eben
getan hast.“ Seine Stimme war sehr leise, aber auch sehr bestimmt. „Verzeihung,
Herr!“ „Und dass du niemals zu sprechen hast, wenn du nicht gefragt wurdest!“
Sarah wurde über und über rot. Natürlich, das hatte doch der Verwalter ihr eben
erst gesagt! Wie dumm von ihr! Schon wieder hatte sie einen Fehler begangen,
nein, gleich zwei! Wie würde der Leibdiener sie wohl strafen?
Er trat aus seiner Tür, schloss
diese hinter sich und ging dann weiter den Flur entlang bis zum letzten Zimmer.
Sarah war ihm schnell gefolgt, sie wollte nicht noch weitere Verfehlungen auf
ihre Liste setzen.
Er schloss die Tür hinter ihnen. Der
Raum war entlang der Wände mit Haken bestückt, an denen verschiedene
Kleidungsstücke hingen, sowohl für Männer als auch für Frauen. Einige Truhen
standen darunter und viele Schuhe waren davor aufgereiht.
Heinrich stellte sich vor das
einzige Fenster, das Licht hereinließ. Er wies auf eine Stelle etwa in Armeslänge
vor ihm: „Stell dich hier hin. Und nun zieh dich aus. Herr Thomas hat dir bestimmt
gesagt, dass du deine Kleider mir übergeben sollst, und dann von mir neue
bekommst. Wir müssen schauen, welche Kleider dir passen.“
Das war nun
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