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Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: nanu
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gebe dir das ganze Geld, kaufe dir ein Kochbuch deiner Wahl und übernehme Ser ­ vieren, Aufräumen und Abwasch...« Aus ihrer Stimme klang Erleichterung und Freude, dabei hatte ich noch nicht einmal ja gesagt.
    »In Ordnung, aber es wird etwas Schlichtes«, warnte ich sie.
    »Sie wollen es ja gerade schlicht, das gehört dazu, sein Le ­ ben in den Griff zu bekommen.«
    Ich gab einen undeutlichen Laut von mir und erklärte, ich käme nach dem Spiel der Broncos. Ich überlegte eine Weile, nahm dann zwei Pfund Rinderfilet heraus und mixte schnell eine herrliche Marinade aus gepresstem Knoblauch, Sherry und Sojasoße. Als das Rindfleisch unter kaltem Was ­ ser angetaut war, schnitt ich es in kleine Stückchen, tunkte sie in die Marinade und packte das Saue r kraut und die Bei ­ lagen fertig ein. Ich konnte allerdings das Gefühl nicht ab ­ schütteln, dass es ein ausgedehntes Halbzeit-Essen werden sollte.
    In dem riesigen Haus der Dawsons, einem Gebäude aus Holz und Glas, war eine heftige Diskussion über den Kunst ­ rasen im überdachten Stadium von Minneapolis im Gange. Mein Erscheinen unterbrach die Gäste nur kurz bei ihren Margaritas, und Whisky-Sours und ihren Einschätzungen zur Strategie der Vikings. Caroline Dawson, immer noch in ihrem roten Kostüm, watschelte Arch, Julian und mir vor ­ aus in die Küche.
    Es war der sauberste, makelloseste kulinarische Arbeits ­ platz, den ich je betreten hatte. Als ich ihr Komplimente machte, wie tadellos sauber alles sei, sah sie mich bestürzt an.
    »Ist Ihre Küche nicht sauber?« Ohne eine Antwort abzu ­ warten, spähte sie unter die Plastikfolie, die eines meiner Tabletts abdeckte. Ich dachte, sie wolle prüfen, wie sauber es sei, bis ihre rundlichen Finger mit einer Kruste Kartof ­ fel-Kümmel-Brot zum Vorschein kamen. Sie stopfte sie sich in den Mund, kaute und erklärte: »Da Hank und ich im Gaststättengewerbe sind, halten wir eine staub- und schmutzfreie Umgebung für unerlässlich. Sie wissen ja, dass wir Sie gebeten haben, dieses Essen zu machen, weil wir, nun ja, uns um die Gäste kümmern müssen, und Sie haben einen guten Ruf...«
    Damit verschwand sie, allerdings nicht, ohne vorher noch eine Scheibe Brot zu stibitzen. Julian, Arch und ich mach ­ ten uns nun ernsthaft an die Vorbereitung des Essens. Wenn ich jedoch g e glaubt hatte, wir würden ungestört bleiben, so hatte ich mich geirrt.
    Rhoda Marensky, dünn und langbeinig wie ein vertrock ­ neter Rhododendron, kam als erste hereingeschlendert. Es war stad t bekannt, dass die bildschöne Rhoda, die mittler ­ weile schon die Fünfzig erreicht hatte, für das Pelzgeschäft Marensky als Mannequin gearbeitet hatte, ehe Stan Maren ­ sky sie heiratete. Zu der Bronco-Party trug sie ein chartreuse-farbenes Strickensemble, das mit Pelztupfern und -punkten besetzt war, als hätten die Nerze mit Morsezeichen um Hilfe gerufen. Sie stand übertrieben lässig da und lobte Julian.
    »Na, mein lieber Junge«, erklärte sie mit unverhohlener Bo s heit, »Sie müssen ja zeitig mit dem Lernen für Ihren Eig ­ nungstest fertig geworden sein, wenn Sie sich die Zeit neh ­ men können, hier zu bedienen. Was für ein Selbstver ­ trauen!«
    Julian hörte auf, Sauerkraut zu schöpfen, presste die Lip ­ pen z u sammen und schluckte. Arch sah von Julian zu mir.
    »Im Gegensatz zu gewissen anderen Leuten«, erwiderte ich g e lassen, »hat Julian es nicht nötig, zu lernen.«
    Rhoda schnaubte verächtlich und beugte sich zu Julian hinüber, ein weiblicher Uriah Heep. Sie legte ihre Hand auf den Griff des Schöpflöffels und zwang ihn, sie anzuse ­ hen. »Begrüßungsredner! Und unser Brad erzählt mir, dass Sie noch nicht einmal eine B e gabtenförderung hatten. Wo ­ her kommen Sie noch, irgendwo aus Utah?«
    »Sagen Sie«, überlegte ich laut, »was für ein Name ist Ma ­ rensky eigentlich? Woher kommt er, aus Osteuropa?« Bie ­ stig, ich weiß, aber manchmal muss man Feuer eben mit Flammenwerfern bekämpfen. Außerdem wissen hagere Menschen Köche selten zu schätzen.
    »Die Marenskys gehören einem Zweig der russischen Za ­ renfamilie an«, erwiderte Rhoda.
    »Wow! Cool!« warf mein leicht zu beeindruckender Sohn ein.
    Ich warf einen verstohlenen Blick auf das Fleischermes ­ ser, das auf der Arbeitsplatte lag. »Welcher Zweig soll das sein, der mit den Blutern? Oder nennt man das eine Ader?«
    Das wirkte. Rhoda verzog sich. Einen Augenblick später kam ihr Mann in die Küche. Stan Marensky stolperte fast

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