Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: nanu
Vom Netzwerk:
Schüler und Eltern der Elk-Park-Schule äußerst ehrgeizig. Würden alles tun, um ins richtige College zu kommen.«
    Ich verschränkte die Arme. »Ja? Was zum Beispiel?«
    Sie klopfte sich mit dem Stift auf die Lippen, gab aber keine Antwort. » Keith Andrews sollte die Abschiedsrede der Schüler halten. Wer ist der nächste in der Rangfolge?«
    Ehe ich antworten konnte, kam Arch in die Küche ge ­ humpelt. Ich war dankbar für diese Ablenkung. Julian schlug Arch vor, mit ihm ins Wohnzimmer zu kommen und eine Skulptur aus den Musketier-Schokoriegeln zu bauen.
    »Wow«, meinte Arch. »Um viertel nach neun morgens?«
    »Wir machen uns auch ein Feuer im Kamin. Ist das in Ordnung? Es ist ziemlich kalt.« Auf meine Erlaubnis meinte er: »Kannst du die Doughnuts aus dem Backofen nehmen?«
    »Sie ist ein alter Profi, was das Herausnehmen von Back ­ blechen mit Plätzchen angeht«, erklärte Maria. »Außerdem glaube ich, dass Miss Markasian fast fertig ist, nicht wahr?«
    Frances Markasian schloss die Augen und sagte: »Hmh.« Sie machte einen runden Rücken und streckte die Arme vor sich aus. Journalistische Meditation. Der Summer er ­ tönte, und ich holte die Doughnuts aus dem Ofen. Julian hatte eine Pfanne mit zerlassener Butter und einen Berg Zimtzucker vorbereitet, und ich tauchte die Doughnuts nun rasch einen nach dem anderen hinein und wälzte sie in Zucker. Die erste Platte mit warmen, rundlichen Dough ­ nuts brachte ich an den Tisch und stellte sie in die Sonne, die den Zim t zucker auf dem Schleier zerlassener Butter fun ­ keln ließ. Maria legte eines mit graziler Hand auf ihren Tel ­ ler und nahm einen g e waltigen Bissen.
    »Bitte, nehmen Sie doch einen«, forderte ich die Repor ­ terin auf.
    Sie schüttelte den Kopf. Frances Markasian schien sich nicht entschließen zu können, ob sie mir etwas erzählen sollte. Nach einem Weilchen steckte sie Block und Stift in ihre Riesentasche. »Ich sage Ihnen, was Eltern zu tun be ­ reit sind. Vergangene Woche erhielten wir in der Redak ­ tion einen Anruf, wir sollten einen Artikel darüber schrei ­ ben, dass Stan und Rhoda Marensky dem Leiter der Zulas ­ sungskommission in Williams einen langen Ner z mantel geschickt haben.«
    Ich konnte nicht anders, mir blieb der Mund offen ste ­ hen.
    »Hören Sie zu«, erklärte Maria in einem Tonfall, der be ­ sagte, dass sie den anderen um eine Nasenlänge voraus war. Sie nahm sich einen zweiten Doughnut. »Ich würde keinen Winter in Massachusetts bleiben, auch wenn ich ein ganzes Nerzhaus hätte.«
    In diesem Augenblick drangen erregte Schreie aus dem Woh n zimmer. Julian stürmte durch die Küchentür. Hinter ihm quoll eine Rauchwolke herein.
    »Irgend etwas stimmt nicht!« rief er. »Der Rauchfang ist offen, aber der Rauch zieht nicht ab! Ich helfe Arch zur Haustür hinaus. Ihr müsst alle hier raus!« Sein Gesicht war bleich vor Angst.
    »Vorne raus, schnell!« brüllte ich Maria und Frances an. Wir stürzten los.
    Julian und Arch waren bereits auf halbem Weg den Auf ­ gang hinunter, als wir drei Erwachsenen durch die Haustür hasteten. Julian hatte einen Arm um Archs Schulter gelegt, und die beiden hüpften fast auf die Straße zu. Frances Markasian erreichte den Bürgersteig als erste. Mit beängsti ­ gender Gemütsruhe drehte sie sich um und fischte ihre Ka ­ mera aus der großen, schwarzen Tasche. Sie hob sie vors Gesicht und machte ein Foto von Maria, die mitten in der Luft hing und nach einem frisch gebackenen Haferdoughnut schnappte, als sie auf den vereisten Stufen rutschte und sich ein Bein brach.
    Mit Sirenengeheul und Blinklicht trafen innerhalb von Minuten die neongrünen Feuerwehrwagen ein und stellten wieder einmal den Wahrheitsgehalt des hiesi ­ gen Sprichworts unter Beweis, dass das Schnellste in unserer Stadt die Feuerwache ist. Eine meiner Nachbarinnen hatte die Rauc h schwaden gesehen, die durch das von Julian hastig geöffnete Fenster quollen, und die Feuerwehr angerufen. Über das unaufhö r liche Heulen des Rauchmelders hinweg rief ich Julian zu, er solle mit Arch auf der Straße bleiben. Ein Pelzknäuel streifte meine Waden und war sofort verschwunden – Scout, unser Kater, ergriff wie der Blitz die Flucht. Mein Haus stand in Flam ­ men. Aber ich weigerte mich, Maria, die am Fuß der Ve ­ randatreppe lag, allein zu lassen. Feuerwehrleute trampel ­ ten an uns vorbei ins Haus. Maria umklammerte meine Hand und schluchzte ausgiebig. Meine Erste-Hilfe-Ausbildung sagte mir, dass es sich

Weitere Kostenlose Bücher