Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: nanu
Vom Netzwerk:
neu verkabelt hat … das ist wirklich alles furchtbar öde. Wir haben keinen Artikel für Audrey Coopersmith ge ­ druckt, und sie hat ihr Abonnement gekündigt. So ist das. Ich muss gehen. Tut mir leid, die Sache mit Ihrem Kamin.« Damit stieg sie in ihren Wagen und warf die Maiskonfekt ­ tüte aus dem Fenster. Sie zündete sich noch eine Zigarette an, ließ den Motor an und tuckerte davon.
    Ich hob die Tüte von der Straße auf und ging ins Haus. Der Rauchmelder hatte sein ohrenbetäubendes Heulen eingestellt. Ich öffnete alle Fenster. Nach dem Tumult wirkte das Haus jetzt wide r sinnig still; es roch wie auf einem Campingplatz. Die Telefo n klingel schreckte mich auf - Tom Schulz. Ich erzählte ihm, was passiert war und schloss meinen Bericht mit der armen Maria.
    »Wie ist das Brett auf deinen Kamin gekommen?« wollte er wissen.
    »Das habe ich auch gefragt. Meinst du, ich sollte verlan ­ gen, dass die Leute, die die Alarmanlage eingebaut haben, noch einmal kommen?«
    »Ich finde, du solltest für ein Weilchen aus deinem Haus au s ziehen. Vielleicht zu Maria?« Er sprach bedächtig und ernst.
    »Kann ich nicht machen, tut mir leid. Ihre Schränke wür ­ den beim Gesundheitsamt niemals durchgehen. Wer im ­ mer das auch macht, er weiß offenbar, dass ich eine Alarm ­ anlage habe, also bin ich bis auf solche Streiche sicher.«
    Er fragte, wo die Jungen seien, und ich sagte es ihm.
    »Hör zu, Goldy, deine Alarmanlage ist mir egal. Ich will nicht, dass du in diesem Haus allein bist, vor allem nicht nachts.«
    Das überhörte ich einfach. »Danke, dass du dir Sorgen machst. Jetzt habe ich eine Frage an dich. Was war mit den Sicherungen im Haus des Direktors? Ich meine, als an dem Abend die Sicherungen durchbrannten, das war doch ge ­ nau der Zeitpunkt, an dem Keith Andrews’ Mörder zuge ­ schlagen hat, oder?«
    »An ein paar Kabeln, die blank gelegt und verdrillt wa ­ ren, war eine Schaltuhr angeschlossen. Es war geplant, ja, aber das hast du doch gewusst, oder?«
    Ich erzählte ihm vom Bergfest und von Heather Coopersmiths Kenntnissen in elektrischen Verkabelungen.
    »Das ist ziemlich weit hergeholt«, meinte er, »aber ich frage sie noch einmal. Was hältst du denn eigentlich von diesem Mädchen und ihrer Mutter?«
    »Ach, ich weiß nicht.« Ich hatte Kopfschmerzen, mein Finger pochte, und ich wollte mich nicht auf ein ausführli ­ ches Gespräch über Audreys offenbar tiefsitzende Verbit ­ terung einlassen. »Audrey ist unglücklich, das hast du ja ge-, sehen. Hat sich im Haus des Direktors sonst noch etwas er ­ geben? Ich habe deine Männer gesehen, wie sie das Gelände abgesucht haben, nachdem der Schnee geschmolzen war.«
    »Ja, es hat sich wirklich etwas ergeben. Das macht deine En t deckung der Kreditkarte in Rhoda Marenskys Mantel noch eine Spur interessanter. Bei dem Schlitten lag ein gol ­ dener Kuge l schreiber mit dem Aufdruck Pelze Marensky.«
    »Ach herrje.«
    »Das Problem ist, Stan Marensky sagt, der Kugelschrei ­ ber könnte von überall stammen, und Rhoda Marensky schwört, dass sie ihren Mantel nicht im Haus des Direktors hat hängen lassen.«
    »Lügnerin, Lügnerin. Mr. Perkins hat mir ausdrücklich g e sagt, sie sei so froh, ihn wiederzubekommen.«
    »Direktor Perkins sagte, der Mantel sei am Tag des Es ­ sens einfach in seinem Schrank aufgetaucht und er habe Rhoda a n gerufen, die aber vergessen habe, ihn mitzuneh ­ men, nachdem das Licht ausfiel. Aber sie hätte ihn schon einige Wochen ve r misst. Sagt sie.«
    »Wenn das wahr ist, dann ist der, der das alles macht, ein phänomenal geschickter Planer.« Ich dachte einen Au ­ genblick nach und erinnerte mich nur, flüchtig Stan Ma ­ rensky im Pel z mantel gesehen zu haben, wie er Rhoda beim Direktor zur Hau s tür hinausschob, nachdem die Lichter wieder angegangen waren und wieder Ordnung eingekehrt war. »Also, ich weiß nicht, was mit den Marenskys los ist, mit ihrem Laden oder den Kuge l schreibern aus ihrem Laden. Was ich nicht begreife ist: Wieso ich? Wieso ein Stein in mei ­ nem Fenster, wieso Eis auf meiner Treppe, warum ein Brett auf meinem Kamin? Ich weiß überhaupt nichts. Ich bin Keith Andrews nie begegnet.«
    »Ich schwöre dir, ich wünschte, du kämest für eine Weile zu mir, Miss G. Oder für länger als ein Weilchen, wenn du noch bei Verstand bist …«
    »Danke, aber ich bleibe hier.«
    »Du bist in Gefahr. Ich spreche mit meinen Leuten, dass sie Wachen aufstellen …«
    Ich seufzte tief auf.
    Er sagte:

Weitere Kostenlose Bücher