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Situation ergeben. Mit Datum des 29. Septembers habe ich Dir darüber geschrieben, aber Du hast es vorgezogen zu schweigen, Du Wichser.
Don Cocò will keine Gründe mehr hören. Es liegt in Deinem ureigensten Interesse, Abhilfe zu schaffen.
Dieser aufgeblähte Schwanz von Rebaudengo muß unverzüglich versetzt werden.
Ich mache Dich schon jetzt darauf aufmerksam, daß die Deputierten Minacori, Bellavia, Seime, Raddusa (und der Unterzeichnete) eine Anfrage bezüglich der Arbeit des Staatsanwaltes des Königs in Montelusa einbringen werden.
Liegt es im Interesse dieser Regierung, sich gegen eine ganze Provinz zu stellen?
Ich werde heute nachmittag bei Dir vorbeikommen, empfange mich dann unverzüglich.
Gegè
»LA VOCE DELL'ISOLA« Tagblatt
Herausgeber: Angela Kabbito
12. Oktober 1877
EINIGE ZEILEN DES HERAUSGEBERS
Ein Bürger von Montelusa, welcher auf der gesamten Insel bekannt ist für sein Unternehmerthum im Gewerbe, im Handel und in der Landwirtschaft, hat von den Seiten eines örtlichen Wochenblattes herab stolz gegen die Verfolgungswuth protestiert, welcher er durch einen Staatsanwalt des dortigen Gerichtes ausgesetzt ist, und das alles auf der Grundlage der absonderlichen Aussagen eines gemeinen Verbrechers, welcher derzeit wegen Mordes einsitzt.
Wir, die wir die Ehre haben, Signor Nicola Afflitto persönlich zu kennen und seine unerschütterliche
Ehrlichkeit würdigen zu
dürfen, schließen uns mit
großer Mehrheit seinem
Aufschrei und seinem
Abscheu an.
Eine Staatsanwaltschaft, welche zuerst taub und blind war, nun aber aufgewacht ist, nur um den Gerechten zu verfolgen, ist eines zivilisierten Landes nicht würdig.
»LA GAZZETTA DI PALERMO« Tagblatt
Herausgeber: Manfredi Piro
14. Oktober 1877
IN LETZTER MINUTE
Gerade erreicht uns die Mittheilung, daß der Staatsanwalt des Königs in Montelusa, Cavaliere Ottavio Rebaudengo, mit sofortiger Wirkung an das Königliche Gericht von Genua versetzt wurde. Diese Versetzung, die wir mit Beifall begleiten, wird sicherlich der Beruhigung einer Lage dienlich sein, welche sowohl in Montelusa als auch in der Provinz zum Schaden aller auszuarten drohte.
Cavaliere Rebaudengo wird ersetzt durch den Cavaliere Antonio Lacalamita, derzeit Staatsanwalt des Königs in Catania, wo er sich auf Grund seiner hervorragenden Fähigkeit, ein besonnenes Gleichgewicht herzustellen, Ansehen erworben hat.
An den Hochgeehrten
Cavaliere Giosuè Pintacuda
Ermittlungsrichter
am Gericht
von Montelusa
Montelusa, am 14. Oktober 1877
Signor Ermittlungsrichter,
ich beeile mich, Ihnen mitzutheilen, daß der Arretierte Giovanni Bovara wieder bei guten körperlichen Kräften ist, wiewohl nach einem längeren als dem von mir ursprünglich vorhergesagten Zeiträume. Von der starken Störung, die er vorher aufwies, ist nichts weiter zurückgeblieben als eine Verbohrtheit, sich unbedingt im sizilianischen Dialekte ausdrücken zu wollen.
Gleichwohl möchte ich Sie bitten, bei Ihren Verhören, welchen Sie ihn unterziehen müssen, zu bedenken, daß der Bovara von Zeit zu Zeit wieder in seine Wahnideen verfällt.
So hat er mir beispielsweise mitgetheilt, für Ihr Verhör nur deshalb bereit zu sein, weil er von der Versetzung des Cavaliere Rebaudengo, Staatsanwalt des Königs, erfahren habe. Er behauptet, daß es jetzt an ihm sei, den fälligen Schachzug zu machen.
Abgesehen davon hat er erklärt, er sei durchaus in der Lage, alle Fragen zu beantworten.
Ihr ergebenster
Dottor Ernesto Lojacono
Montag, 15. Oktober 1877
Signor Bovara, als der Gerichtsschreiber und ich Sie begrüßt haben, haben Sie den Gruß mit den Worten erwidert: Mir küß'n d' Hand. Warum haben Sie im Dialekt geantwortet?
Weil, solange ich mich in dieser Situation befinde, ich so denken und so sprechen werde.
Schauen Sie, die Sache hat für die Vernehmung, zumal sowohl ich als auch der Gerichtsschreiber Sizilianer sind, keinerlei Bedeutung.
Das ist die Meinung von Euer Ehren.
Na gut, machen wir weiter. Haben Sie irgend etwas an dem Bericht des Polizeiamtsleiters Spampinato über das Auffinden der Leiche zu verändern?
Ja, als ich sie gefunden habe, war sie noch keine Leiche. Aber sie war dabei, eine zu werden. Also, Sie versichern im Grunde, daß Sie Padre Carnazza auf dem Feldweg kurz hinter der Gabelung Montelusa-Vigatà aufgefunden haben?
Jawohl, Signore.
Und wie erklären Sie es sich dann, daß der Körper in Ihrem Haus gefunden
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