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Untitled

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: nanu
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Angst und Schrecken zu versetzen, dann würde ihnen das auch ohne Explosion gelingen, allein mit Hilfe solcher Nac h richtensender.
    In anderen Berichten war es um drei gescheiterte En t führungsversuche von Passagiermaschinen gegangen. All diese Flugzeuge waren nach umständlichen und recht riskanten Rettungsmanövern in der Luft – wie zum Beispiel der Entschärfung tödlicher Bomben, die bei der Gepäc k kontrolle übersehen worden waren – sicher in Nova Scotia gelandet.
    Gina konnte sich gut vorstellen, wie sich die Passagiere in diesen Flugzeugen gefühlt haben mussten. Oh ja, sogar ein bisschen zu gut.
    Ausgangspunkt der gesamten Ereigniskette war eine Bombenexplosion in einem Vorort von Hamburg gewesen, und zwar an ebenjenem Tag, an dem sie und Molly g e kidnappt und in einen Schiffscontainer verfrachtet worden waren.
    Tja, wow. Dann war ihre Einschätzung also falsch g e wesen. Dann hätte es tatsächlich schlimmere Orte auf der Welt gegeben als diesen Stahlcontainer.
    Wie zum Beispiel das Zentrum dieser Explosion.
    Oder, sagen wir mal, Platz 2.4 B oder so in einem der g e kaperten Flugzeuge.
    Und Gott sei Dank hatte sie sich nicht die Zeit genommen, um ihre Eltern anzurufen und ihnen zu sagen, dass sie diesen kleinen Abstecher nach Deutschland machen wollte. Denn falls doch, dann hätten sie sich jetzt wahnsinnige Sorgen g e macht.
    Nun zeigte das Fernsehen Bilder aus Washington, D.C. Männer und Frauen mit Jacken, auf deren Rückenteilen in großen weißen Buchstaben FBI zu lesen war und die eine Art Sperrbezirk um das Weiße Haus herum errichtet hatten.
    Gina beugte sich noch dichter vor die Mattscheibe und suchte nach Jules. Sie erwartete nicht, Max zu sehen – er war sicher irgendwo im Haus, im Besprechungszimmer, z u sammen mit dem Präsidenten. Oder vielleicht auch im Pentagon. In einem strahlungssicheren Raum.
    Was bedeutete, dass er nicht hier auftauchen und sie retten würde.
    Zumindest nicht in absehbarer Zeit.
    Natürlich hatte sie sich das von Anfang an immer wieder gesagt, aber die Wogen der Enttäuschung, die über ihr z u sammenschlugen, seitdem sie den Fernseher eingeschaltet hatte, machten ihr klar, dass sie ihrer eigenen, pessimistischen Einschätzung selbst nicht geglaubt hatte.
    Jetzt glaubte sie es.
    Sie war ganz auf sich alleine gestellt, das ließ sich nicht mehr verleugnen.
    Sie schaltete den Fernseher aus und spülte die Affe n gulaschdose im Badezimmer aus, bevor sie sie in den Müll warf.
    Ihr T-Shirt, das sie über den Haltegriff in der Dusche g e hängt hatte, war beinahe trocken, aber ihre Hose war immer noch feucht.
    Was würde sie nicht alles geben, um wenigstens mit Max sprechen zu können. Um seine Stimme zu hören.
    Um zu ihm zu sagen: Hey, falls ich sterbe, sollst du wissen, dass ich niemals aufgehört habe, dich zu lieben. Bis zum Schluss.
    Sicher, er hätte ihr schon nach dem falls ich sterbe das Wort abgeschnitten. »Hör auf, so negativ zu denken. Du wirst nicht sterben.«
    Aber du bist nicht hier, um mich zu retten.
    »Beim letzten Mal habe ich dich schließlich auch nicht g e rettet, oder?« Sie musste sich nicht besonders viel Mühe geben, um sich den angestrengten Tonfall vorzustellen, den er jedes Mal bekam, wenn sie über die Flugzeugentführung sprachen, die sie vor all diesen Jahren hatte durchmachen müssen. »Ich war doch erst am Tatort, als die Terroristen tot waren. Als es zu spät war.«
    Du warst bei mir. Die ganze Zeit über. Gina hatte sich in diesem Flugzeug wirklich nicht allein gelassen gefühlt. Von dem Moment an, als er sich per Funk gemeldet hatte, hatte sie Max’ Gegenwart gespürt.
    »Ja, ja, ich war dir ungefähr so viel nütze wie ein ei n gebildeter Freund.«
    Gina lächelte, als ihr einfiel, wie wütend sie jedes Mal g e worden war, wenn er solche Dinge zu ihr gesagt hatte.
    Okay, mein eingebildeter Freund. Was soll ich jetzt machen? Sie hatte bereits das gesamte Zimmer untersucht, sich vergewissert, dass es keine Geheimtüren hinter den Möbeln oder unter dem Teppichboden gab. Die Ventilato r schächte der Klimaanlage waren zu schmal, um als Fluchtweg zu dienen. Die stabilen Wände bestanden aus gestrichenem Beton.
    Die Decke sah nach Gipskarton aus. Sie bohrte mit dem Büchsenöffner darin herum, aber bis auf ein wenig Gipsstaub in den Haaren erreichte sie damit auch nichts. Um die Platten durchzuschneiden, brauchte sie eine Säge, und selbst dann hätte es ziemlich lange gedauert. Emilio oder Stemmeisen-Boy würden das Loch

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