Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Untitled

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: nanu
Vom Netzwerk:
von hier«, sagte Jones. »Ich schätze, so weit bist du nicht g e kommen. Und außerdem, falls du’s nicht bemerkt hast, auch jede Menge Geld.«
    »Du besorgst dir also ein Flugzeug und fliegst … wohin genau?«, hakte Max nach.
    »Spielt das wirklich eine Rolle?«
    »Angesichts der Tatsache, dass deine Frau eine Kreb s behandlung braucht … Vielleicht solltest du dieses winzige Detail auch berücksichtigen.«
    Jones kochte vor Wut. »Und du glaubst, ich hätte das auch nur eine Sekunde lang vergessen können?«
    »Ich glaube, du hast vergessen«, erwiderte Max, »dass de r jenige, der nach dir sucht, genügend Geld hat, um Gina und Molly von Deutschland bis hierher bringen zu lassen – ohne Papiere. Glaubst du wirklich, er wird nicht alles versuchen, um dich aufzuspüren? Du bist ein Träumer.«
    »Trotzdem gibt es Möglichkeiten, sie in Sicherheit zu bringen«, widersprach Jones. »Es gibt immer einen Weg.«
    »Ach ja? Welchen denn? Vielleicht die amerikanische Bo t schaft? Es gibt eine in Dili«, sagte Max. »Dort ist sie sicher – im Gegensatz zu dir. Was hast du also vor? Sie dort abliefern? Großartig. Solange sie im Gebäude ist, kann ihr nichts passieren. Aber in dem Augenblick, wo sie rauskommt – zum Beispiel, um in ein Auto zu steigen, das sie zum Flughafen bringen soll –, wird sie wieder zur Zielscheibe. Wie willst du dann für ihre Sicherheit sorgen? Willst du ihr Leben wirklich ein paar Wachsoldaten aus der Botschaft anvertrauen? Oder vielleicht ein paar neunzehnjährigen Marinesoldaten, die als Verstärkung geholt werden?«
    »Dann bringe ich sie eben nicht in die Botschaft.«
    »Aha. Du willst also lieber ihr Leben aufs Spiel setzen …«
    »Du weißt doch verflucht genau, dass ich nicht wollte, dass das alles passiert, du weißt, dass ich sie nicht all diesen G e fahren aussetzen will. Aber soll ich dir was verraten? Es ist trotzdem passiert. Und selbst zu Hause bei ihrer Mutter in Iowa wäre sie in Lebensgefahr. Ich habe alles richtig g e macht«, sagte Jones. »Ich habe verflucht noch mal alles für ihre Sicherheit getan, bevor ich nach Kenia gegangen bin. Ich habe jahrelang gewartet, damit ihr nichts passiert. Aber Scheiße, mein Fehler, ich habe nicht damit gerechnet, dass sie krank wird. Und dann wollte sie ums Verrecken nicht ohne mich nach Iowa gehen. Sie hat sich einfach geweigert – und du kannst mir glauben, dass ich alles versucht habe. Ich habe ihr gesagt, dass ich einfach verschwinde, weil sie dann wieder frei sein kann, aber sie hat gesagt, sie würde im Lager auf mich warten. Und dass ich ruhig verschwinden soll, wenn ich wirklich sichergehen will, dass sie sich nicht nach dem neuesten Stand der Forschung behandeln lässt, und …«
    Für einen Augenblick schien Jones’ ganze Wut verraucht, kehrte ein verzweifelter und verletzlicher Ausdruck in seinen Blick ein. »Ich liebe sie«, sagte er dann leise. »Dass ich dieser Kraus vertraut habe, war ein Risiko. Wenn ich nur könnte, ich würde die Zeit zurückdrehen und es anders machen. Aber das ist der Satz, der für mein gesamtes Leben gilt, weißt du?«
    Max wusste es.
    Vor Jahren, als Jones noch ein Soldat namens Grady Morant gewesen war, war seine Einheit während eines längere Zeit andauernden, verdeckten Krieges, den die Vereinigten Staaten gegen einen mächtigen südostasiatischen Droge n baron geführt hatten, in einen Hinterhalt geraten.
    Dabei war seine Einheit komplett ausgelöscht worden. Zumindest, wenn man den offiziellen Berichten glaubte, die Max sich angeschaut hatte.
    Anscheinend hatte man auch Morants Leiche gefunden. Beziehungsweise – um genau zu sein – ein paar Körperteile und seine Erkennungsmarken. Aber es war nicht genug von ihm übrig geblieben, um ihn anhand der Fingerabdrücke oder des Gebisses sicher zu identifizieren.
    Dann kamen die ersten Gerüchte auf – wie so oft, wenn ein Soldat im Feld gefallen war, ohne identifiziert werden zu können –, aber sie wurden allesamt als fromme Wünsche a b getan.
    Als aber die Gerüchte nicht verstummen wollten, Gerüchte über einen Amerikaner, der von Gefängnis zu Gefängnis transportiert wurde, hatte man eine halbherzige Untersuchung in Gang gesetzt. Aber sie war zu kostspielig und zu zeitau f wändig gewesen und schließlich aufgegeben worden. Ohne Ergebnis.
    Erst mit Hilfe der kürzlich eingeführten DNA-Tests hatte man beweisen können, dass die Leiche in Grady Morants Grab in Wirklichkeit gar nicht Grady Morant war.
    Etwa zur selben Zeit hatten

Weitere Kostenlose Bücher