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Untitled

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: nanu
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den Kopf. Es war nur eine winzig kleine Bewegung, während er Vera Goldstein anlächelte – oh ja, liebe Mädchen und Jungen, geduldig anlächelte.
    Dieses Kopfschütteln war eine eindeutige Warnung, ein stummes Echo auf Jones’ Verzieh dich. Aber jetzt musste Jules sich fragen, ob Max, der aller Wahrscheinlichkeit nach unter Druck gesetzt wurde, in der Lage war, die richtigen En t scheidungen zu treffen.
    Also blieb er, wo er war.
    »Wir sind zu ihr gefahren, um ihr einige Fragen zu stellen«, berichtete Goldie, »aber als wir dort ankamen, waren alle tot: Gretta, ihr Ehemann, ihre Söhne, ihre Assistentin.«
    »Ach du Scheiße«, keuchte Jones.
    »Die Kriminaltechnik schätzt, dass sie am Tag der E x plosion gestorben sind«, fuhr Goldie fort und durchsuchte dabei ihre Handtasche. »Aber sie haben in einem Stadtteil gewohnt, wo normalerweise niemand die Polizei holt, wenn Schüsse fallen, also …«
    Max nickte, um zu signalisieren, dass er zuhörte, war aber inzwischen zum Bett gegangen. Er griff nach seinem Schulterhalfter und legte es an. Eine Botschaft für Jules?
    Definitiv. Aber Jones konnte durchaus sämtliche Patronen aus dem Magazin der Waffe genommen haben, die Max jetzt einsteckte und mit dem Klettverschluss sicherte.
    Goldie redete ununterbrochen weiter, während sie ihre riesige Handtasche durchforstete. »Die Überwachung s kameras in Grettas Studio waren alle zerstört. Also sind wir zunächst von der Theorie ausgegangen, dass die Terroristen eingedrungen sind, alle umgebracht haben und sich alles g e nommen haben, was sie haben wollten – gefälschte Pässe, Visa, Personalausweise. Aber dann haben wir noch einmal gesucht …« Triumphierend hielt sie eine DVD in einer Plastikhülle in die Höhe. »Und dabei eine zusätzliche, ve r steckte Kamera gefunden. Die Aufnahmen sind zwar ohne Ton, aber scharf und eindeutig. Wir haben Ihnen eine Kopie angefertigt, Sir, damit Sie nicht bis in die Innenstadt fahren müssen, um sich die Bilder anzusehen.« Mit einer schwun g vollen Geste überreichte sie Max die DVD.
    »Vielen Dank«, sagte Max und gab ihr die Hand, während er bereits zur Tür unterwegs war. Er war sehr gut darin, das Ende eines Gesprächs anzudeuten, obwohl ihm für gewöh n lich ein einfaches Machen Sie die Tür hinter sich zu reichte. »Ich werde es mir auf alle Fälle nachher noch …«
    Ulster war jedoch nicht gewillt, so schnell klein beiz u geben. »Nein, Sir, tut mir leid – wir haben uns, glaube ich, nicht deutlich genug ausgedrückt.« Allerdings machte er den großzügigen, die Schuld auf alle Schultern verteilenden Effekt des Wörtchens wir mit einem Blick auf seine Partnerin z u nichte, der lauthals Du Däääm-lack besagte. »Wir sind uns zwar nicht ganz sicher, aber wir glauben, dass Ihre, ähm, B e kannte, Gina, und ihre Reisebegleitung eine, ähm …«
    »Nicht ganz astreine Verbindung zu Gretta Kraus hatten«, beendete Goldie seinen Satz. »Das ist wahrscheinlich das Letzte, was Sie im Augenblick hören wollen, Sir, aber aus diesen Aufnahmen hier …« Sie tippte auf die DVD. »… geht hervor, dass sie bei der Ankunft der Terroristen dort im Studio waren. Sie konnten nur mit Mühe lebendig entkommen.«
    »Ach du Scheiße«, schien Jones’ neues Mantra zu sein.
    Happy-Max war verschwunden. Sein Ersatzmann brachte die DVD zum Schreibtisch und Jones warf den Computer an.
    »Was, um alles in der Welt, könnten sie in Gretta Kraus’ Werkstatt verloren haben?« Aus Max’ Mund klangen diese Worte wie eine rhetorische Frage.
    Jones machte keinen Mucks, obwohl es für Jules eindeutig erkennbar war, dass er die Antwort kannte.
    »Wir hatten gehofft, dass Sie uns das erklären könnten«, sagte Ulster zu Max.
    Dann begann die DVD zu laufen, und Max und Jones beugten sich dicht vor den Bildschirm. Jules hatte einen guten Blick über Jones’ breite Schulter hinweg.
    Max – der echte Max, der durch bloßes Anspannen b e stimmter Muskelpartien Kohle in Diamanten verwandeln konnte – nutzte die Gelegenheit, um Jones mit gedämpfter Stimme und zwischen zusammengebissenen Zähnen hindurch mitzuteilen: »Ich bring dich um. Langsamer und grausamer als beim letzten Mal, damit …«
    Aber dann war auch schon Goldie bei ihnen, sodass Max den Satz nicht zu Ende bringen konnte. Beim letzten Mal? Jules konnte nur raten, was das zu bedeuten hatte.
    Die Agentin deutete mit einem Kugelschreiber auf den Bildschirm, wo das Standbild eines Studios zu sehen war, das ein wenig an das Büro eines

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