Untitled
der die Zentrale bereits verlassen hatte. Falls dort drüben eine Falle auf uns warten würde, überlegte der Oberstleutnant auf dem Weg zum Beiboothangar, könnte uns auch Hyk Grato nicht herausholen. Einem Spezialfahrzeug der USO war die MARSQUEEN nicht gewachsen. Soviel er von Atlan erfahren hatte, befanden sich in dem kleinen Schiff außer Atlan und Perry Rhodan noch Mory Rhodan-Abro und ihre Doppelgängerin. Wo soviel wichtige Leute zusammenkamen, waren sicherlich umfangreiche Sicherungsvorkehrungen getroffen. Ronald Tekener grinste, als er hinter Kennon die Spezialschleuse des Beibootshangars betrat. Hier kam kein akonischer Spion herein. Die beiden USOSpezialisten entledigten sich ihrer Kleidung und stellten sich anschließend unter die "Tasterbrause". Kein noch so winziger Mikrospion wäre den empfindlichen Tastern entgangen.
Wie er vermutet hatte, fanden sich in ihrer Kleidung einige der kleinen Abhörgeräte, nicht größer als Fliegendreck und auch nicht viel schwerer, aber leistungsstark genug, um jedes Wort aufzunehmen und zu einem größeren Informationssammler weiterzuleiten.
Als Tekener und Kennon die Spezialschleuse verließen, waren sie absolut
"sauber".
Sie atmeten auf.
Dennoch verzichteten sie auf verfängliche Gespräche. Es gab technische Entwicklungen, die darauf abzielten, ein Gerät herzustellen, mit dem man durch dickste Terkonitstahlwände hindurch auf zehn Kilometer Entfernung selbst geflüsterte Worte abhören konnte.
Und niemand wußte, ob die Akonen nicht bereits über solche Geräte verfügten. Erst an Bord des USO-Schiffes - und auch dort erst, nachdem es sich in seinen Hochenergie-Überladungsschirm gehüllt hatte - wagten sie offen miteinander zu sprechen.
Ronald Tekener sah verwirrt und verlegen zu den beiden Frauen hin. Beide hätten Mory Rhodan-Abro sein können, aber naturgemäß konnte nur eine das "Original" sein. Er versuchte Shana Markon zu erkennen.
Lordadmiral Atlan schien sich über die Unschlüssigkeit Tekeners zu amüsieren. Er stand neben Perry Rhodan im Hintergrund des Kleinen Konferenzraums und lächelte undefinierbar.
Sinclair Kennon dagegen schritt ohne merkliches Zögern zur rechten der beiden
Morys und verbeugte sich tief vor ihr.
"Mylady...!"
"Geliebter...!" hauchte die Frau, die er für Rhodans Gattin gehalten hatte. Atlan lachte unterdrückt.
Tekener dagegen hatte nun Gewißheit. Er marschierte auf die andere Mory zu und
begrüßte sie ehrerbietig. Kennon starrte verwirrt herüber.
Der Oberstleutnant grinste.
"So kann man sich täuschen, Ken", spottete er.
"Aber...!" Sinclair M. Kennon schüttelte den Kopf. Anschließend musterte er "seine" Mory noch ein-
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mal durchdringend. "Ich hätte meine Vollprothese gegen ein altes Zahnputzglas
verwettet, daß Sie es wären - äh, Verzeihung, daß Sie das Original wären, Miß
Markon."
Atlan trat nach vorn. Er lächelte.
"Sie sollten sich nicht ärgern, sondern freuen, mein lieber Kennon. Ich war gespannt darauf, ob Sie die richtige Mrs. Rhodan von ihrem Double unterscheiden könnten. Immerhin hatten Sie ja Miß Shana Markon noch nicht kennengelernt. Im Unterschied zu Oberstleutnant Tekener, der natürlich nach bekannten Merkmalen suchte und sie offensichtlich nicht fand." Er blickte Tekener an.
"Richtig, Sir", erwiderte der USO-Spezialist knapp. "Ich hatte gehofft, Miß Markon wiedererkennen zu können." Er zuckte die Schultern.
"Falls Ihnen das gelungen wäre", mischte Rhodan sich ein, "hätte ich den Einsatz
abgeblasen."
Der Großadministrator wirkte ernst wie meist.
"Und ich hätte Miß Markon nicht gestattet, sich in die Hände dieser Condos Vasac zu begeben", sagte Mory Rhodan-Abro. "Noch jetzt bin ich nicht sicher, ob wir richtig handeln. Ein dummer Zufall kann Miß Markons Identität aufdecken - und was dann?" Shana Markon lächelte tapfer.
"Das Risiko für mich ist nicht größer als das, was zahllose terranische Raumsoldaten täglich eingehen. Ich unterschätze die Gefahren keineswegs, aber ich bin bereit, sie auf mich zu nehmen."
Sinclair Kennon wandte sich Morys Double zu. Seine Miene wirkte besorgt. "Ich wollte, ich könnte Ihnen versichern, daß Ihnen in meiner Nähe keine Gefahr droht, Miß Markon. Leider wäre das gelogen. Tekener und ich dürfen keinen Finger zu Ihrer Unterstützung rühren, falls die Condos Vasac Sie entlarvt. Darüber müssen Sie sich im klaren sein." Ronald Tekener kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen.
Wie schnell sich die Ansichten des Freundes
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