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und Atlan sahen sich bedeutungsvoll an, schwiegen jedoch. Die Antwort auf Morys Frage durfte nicht von ihnen kommen.
Shana Markon schüttelte den Kopf.
"Sicherer nur insofern, als die Condos Vasac dort keinen Schwindel aufdecken kann, wo keiner ist. Aber sie könnte dann den Großadministrator tatsächlich erpressen. Damit würden wir genau das erreichen, was niemals sein darf: daß nämlich die Akonen das Geheimnis der Transformkanone erhielten." Sinclair Marout Kennon räusperte sich.
"Ich sehe schon, es gibt keinen besseren Weg als den, den Lordadmiral Atlan vorschlug. Dennoch möchte
46 ATLAN
ich darum bitten, daß der Herr Großadministrator auf die Erpressungsversuche der Condos Vasac so reagiert, als wenn Miß Markon tatsächlich seine Gattin wäre. Das, so denke ich, ist er der Sicherheit Miß Markons schuldig." "Und das ist selbstverständlich für mich", gab Rhodan lächelnd zurück. "Wir wissen, welche geistigen Kapazitäten die CV besitzt und daß diese Leute niemandem trauen, nicht einmal sich selbst. Sie werden permanent mißtrauisch bleiben, auch wenn wir ihnen keinen Anlaß dazu geben. Allein schon deshalb wären wir gezwungen, das Spiel konsequent zu spielen - bis zu einer Grenze, die wir nicht überschreiten dürfen. Es kommt vor allem darauf an, daß die USO zuschlägt, bevor diese Grenze erreicht wird. Kann sie das nicht, ist die Aktion gescheitert."
"Die USO wird rechtzeitig zuschlagen, Sir!" rief Ronald Tekener impulsiv. Lordadmiral Atlan blickte den Spezialisten nachdenklich an. Dann sagte er leise: "Sie wird - wenn sie kann, Tekener. Und ob sie kann, das hängt davon ab, daß es Ihnen gelingt, uns die Positionsdaten des Aufenthaltsorts der Tefroder rechtzeitig zu übermitteln. Wunder können auch wir nicht vollbringen. Die Chancen für einen Erfolg des Unternehmens ..."
"... stehen fünfzig zu fünfzig, ich weiß", unterbrach Shana Markon ihn. Gleich darauf errötete sie.
"Verzeihung, Sir. Ich hätte Sie nicht unterbrechen dürfen."
Der Arkonide ging mit einer ungeduldigen Handbewegung darüber hinweg. "Worte sind genug gefallen. Ich frage Sie ein letztes Mal, Miß Markon: Sind Sie bereit, Ihr Leben einzusetzen, um den Plan erfüllen zu können? Niemand - ich betone, niemand - wird Ihnen eine Ablehnung übelnehmen." "Ich bin bereit", erklärte Shana Markon schlicht.
Atlan erhob sich und reichte der USO-Spezialistin seine Hand.
"Hals- und Beinbruch, Miß Markon. Was in unserer Macht steht, werden wir tun, um
Sie lebend zurückzubekommen." Er schluckte. "Ich wollte, ich könnte Ihnen mehr
versprechen. Doch das wäre unehrlich."
Shana Markon erwiderte seinen Händedruck.
"Es ist außerdem unnötig, Sir. Als ich mich zur USO-Spezialistenausbildung verpflichtete, wußte ich, daß jeder Einsatz gefährlich sein würde. Aber ich weiß auch, wofür ich mein Leben riskiere, und das macht vieles leichter." Tekener erhob sich. "Wir sehen uns auf dem Mars wieder, Miß Markon."
Nachdem Kennon und Tekener an Bord der MARSQUEEN zurückgekehrt waren, setzte sich das Schiff erneut in Bewegung. Es nahm Kurs auf die Westside der Galaxis, auf einen Spiralarm, in dem eine gelbe Sonne namens Sol stand. Die beiden USO-Spezialisten begaben sich in die Funkzentrale und schickten die Besatzung hinaus. Danach stellten sie eine Hyperfunkverbindung mit Urbta-Noce her und gaben den vereinbarten Kodespruch durch, der dem Anti das Gelingen der ersten Phase des Plans anzeigte.
Ronald Tekener, der sich an einem Funkspürgerät zu schaffen machte, grinste bedeutungsvoll, als er einen Rafferspruch ortete. Der Spruch kam aus der MARSQUEEN und bestätigte das, was sie soeben der Condos Vasac mitgeteilt hatten. Demnach mußte der Spion an Bord ihren Hyperkomspruch mitgehört haben und außerdem über einen leistungsstarken Hypersender verfügen. Kennon begann plötzlich zu pfeifen.
Kidnapping auf dem Mars 47
Der Freund hörte ihm fassungslos zu. Er hatte nicht gewußt, daß das Gehirn, in seinem Roboterkörper zu derartigen Gefühlsäußerungen fähig war. Sinclair gab ihm von Tag zu Tag neue Rätsel auf.
"Ich werde mich für einige Stunden hinlegen", eröffnete er Kennon. "Und ich rate Ihnen, das gleiche zu tun, Tradino. Die Zeit auf dem Mars wird sehr unruhig werden."
"Ausgebrannt...?" fragte Kennon ironisch. "Oder trifft ein anderer Begriff eher zu?"
Ronald Tekener sprang auf und packte den Freund am Brustteil der Kombination. Er schüttelte ihn und stieß ihn dann in den Kontursessel zurück. Kennon
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