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Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown Author
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hoffen!" knurrte Tekener.

    5.

    "Das reinste Höllenlabyrinth!" Sinclair Marout Kennon stöhnte und rieb sich die schmerzenden Augen. Danach widmete er seine Aufmerksamkeit wieder den kosmonautischen Berechnungen.
    Ronald Tekener verzog seine Lippen zu einem dünnen Lächeln. Angelegentlich betrachtete er die Bildschirme der Panoramagalerie. Draußen dehnte sich das Geflimmer eines leuchtenden Gasnebels scheinbar bis in die Unendlichkeit. Bizarre Filigranmuster, dazwischen die Lichtpunkte Tausender Sterne, das war der Nelson-Nebel. Kennon hatte recht. In diesem Labyrinth einen Klein-

    42 ATLAN

    Planeten zu finden - noch dazu einen ganz bestimmten - erforderte geistige
Schwerarbeit. Ganz abgesehen davon, daß der Planetoid eine gewöhnliche gelbe
Sonne umkreiste, wie sie hier überwogen - und daß dreiundvierzig dieser Sonnen
ebenfalls von Planetoiden umkreist wurden.
Kennon stieß plötzlich einen Triumphschrei aus.
"Ich habe Sie! Das muß Largo sein!"
    Er riß die Folie mit den Berechnungen ab und warf sie dem Kommandanten zu. "Sehen Sie zu, daß Sie den Weg finden!" befahl er unfreundlich. "Wird gemacht, Mr. Tradino", erwiderte Hyk Grato.
    Der Epsaler wischte sich den Schweiß von seinem kahlen Schädel. Danach gab er die Positionsdaten in die Kursberechnungsautomatik.
    Fünf Minuten später beschleunigte die MARSQUEEN erneut und tauchte in den Zwischenraum ein.
    Der Erste Offizier tat nichts anderes, als die Ortungsergebnisse der letzten Stunde auszuwerten. Er erkannte, daß der MARSQUEEN ein kleines Schiff gefolgt war. Es hatte die Form einer stark abgeplatteten Kugel, wie nicht anders zu erwarten gewesen war; wenn ihnen jemand folgte, dann nur ein Raumschiff des akonischen Energiekommandos.
    Rogo Tschatus machte sich seit einiger Zeit Gedanken darüber, ob die Condos Vasac überhaupt eine selbständige Organisation war oder ob sie nur eine Unterabteilung des sogenannten Energiekommandos, des akonischen Geheimdienstes, darstellte.
    Leider durfte er an Bord der MARSQUEEN dieses Problem nicht erörtern. In dieser Hinsicht war die Besatzung unzuverlässig, was außerdem die Tatsache bewies, daß seit der Rückkehr der Leute vom Landurlaub auf Lepso fast alle Räume an Bord Mikrospione enthielten.
    "Endlich!" dröhnte Gratos Stimme auf, als die MARSQUEEN wider in den Normalraum zurückfiel. "Da sind sie alle beide, Largo und Presto!"
    Tekener und Kennon blickten gespannt auf den Vergrößerungssektor des Frontschirms.
    Die wabernde Scheibe der Sonne Largo stand leicht nach Backbord versetzt - und an Steuerbord schwebte etwas erhöht der Felsbrocken mit dem Namen Presto; Presto deshalb, weil er seine Sonne im Verlauf eines irdischen Jahres fünfzehnmal umkreiste.
    "Funkkontakt mit fremdem Schiff!" meldete die Funkzentrale über Interkom.
"Symbolspruch!"
Ronald Tekener lächelte bösartig.
"Geben Sie mir den Spruch durch!" befahl er hart.
    Gleich darauf lag die elektronische Kopie vor ihm. Auf den ersten Blick erkannte er, daß es sich um die vereinbarten abstrakten Symbole der Posbi-Sprache handelte.
    Er antwortete in der gleichen Sprache. Dazu benutzte er den Symbolwandler, das einzige Gerät, das die Posbi-Sprache entschlüsseln oder Texte in dieser Sprache übersetzen konnte.
    "Schiff stoppen!" befahl Kennon dem Kommandanten. "Ist das Beiboot startklar?" "Selbstverständlich, Mr. Tradino", antwortete der Epsaler vorwurfsvoll. Major Kennon erhob sich.
    "Worauf warten Sie noch, Tekener?" fragte er träge. "Zieht es Sie nicht mit allen Fasern hinüber ...?"
    Oberstleutnant Tekener murmelte eine Verwünschung. Er wirkte unentschlossen. Das alles gehörte zu dem Plan der USO. Angesichts einer unzuverlässigen Besatzung und zahlreichen Mikrospionen mußte jedes Wort, jede Geste der vorgetäuschten Situation angepaßt sein. Die Condos Vasac besaß mit Sicherheit Psychogramme der beiden Terraner und konnte genau feststellen, ob ihr tatsächliches

    Kidnapping auf dem Mars 43

    Verhalten mit ihrer Mentalität übereinstimmte.
    "Lassen Sie alle Geschützstände gefechtsmäßig besetzen, Grato!" befahl er. "Notfalls schießen Sie das andere Schiff manövrierunfähig und entern es." "Das dürfte mir nicht schwerfallen, Chef", erwiderte Hyk Grato lachend. "So ein Schiffchen knacke ich mit einer einzigen Salve."
    "Aber nur auf meinen ausdrücklichen Befehl!" warnte Tekener. "Zügeln Sie Ihr Temperament, Grato!"
    Er stand ebenfalls auf, schnallte sich den Waffengurt um, zögerte noch einige Sekunden und folgte dann dem Freund,

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