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Untitled

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown Author
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fragen, was Maggie Rose zugestoßen ist?«
    Gary Murphy schüttelte mehrmals den Kopf. Er wußte, daß ihm jetzt etwas anderes widerfuhr.
    »Ich habe jetzt zu große Angst«, sagte er. Schweiß tropfte ihm vom Gesicht, und sein Haar war naß. »Ich habe Angst. Soneji ist wirklich schrecklich! Ich kann nicht mehr über ihn reden. Ich will nicht mehr. Bitte, helfen Sie mir, Dr. Cross. Bitte helfen Sie mir.«
    »In Ordnung, Gary. Es reicht.« Ich holte Gary sofort aus der Hypnose. Unter den gegebenen Umständen war es das einzig Menschliche. Ich hatte keine andere Wahl.
    Plötzlich war Gary Murphy wieder bei mir im Gerichtssaal. Sein Blick fing meinen ein. Ich sah nichts als Furcht in seinen Augen.
    Die Menge im Gerichtssaal war nicht mehr zu halten. Fernseh- und Zeitungsreporter stürzten los, um ihre Redaktionen anzurufen. Richterin Kaplan klopfte immer wieder mit dem Hammer.
    Jemand anders hatte Maggie Rose Dunne … War das möglich?
    »Es ist in Ordnung, Gary«, sagte ich. »Ich begreife, warum Sie Angst bekommen haben.«
    Er starrte mich an, dann wanderte sein Blick langsam in den laut lärmenden Gerichtssaal. »Was ist denn geschehen?« fragte er. »Was ist eben jetzt geschehen?«

    63. Kapitel
     
    An ein paar Sätze von Kafka konnte ich mich noch erinnern. Vor allem an den grausigen Anfang von Der Prozeß . »Jemand mußte Josef K. verleumdet haben, denn ohne daß er etwas Böses getan hätte, wurde er eines Morgens verhaftet.« Das wollte Gary Murphy uns glauben machen, daß er in einen Alptraum geraten war. Daß er so unschuldig war wie Josef K. Ich wurde ein paarmal fotografiert, als ich das Gericht verließ. Alle stellten Fragen. Ich gab keinen Kommentar ab. Ich lasse nie eine gute Gelegenheit aus, den Mund zu halten.
    Lebte Maggie Rose noch? wollte die Presse wissen. Ich wollte nicht sagen, was ich dachte: vermutlich nicht mehr.
    Als ich das Gericht verließ, sah ich, daß Katherine und Thomas Dunne auf mich zukamen. Fernseh- und Zeitungsreporter flankierten sie. Ich hätte gern mit Katherine geredet, aber nicht mit Thomas.
    »Warum helfen Sie ihm?« Thomas Dunne wurde laut. »Wissen Sie nicht, daß er lügt? Was stimmt denn nicht mit Ihnen, Cross?«
    Thomas Dunne war äußerst angespannt und hatte ein rotes Gesicht. Die Adern auf seiner Stirn hätten nicht weiter hervortreten können. Katherine Rose sah jämmerlich aus, völlig untröstlich.
    »Ich bin als feindseliger Zeuge aufgerufen worden«, sagte ich zu den Dunnes. »Ich mache meine Arbeit, das ist alles.«
    »Und Sie machen Ihre Arbeit schlecht.« Thomas Dunne griff mich weiter an. »In Florida haben Sie unsere Tochter verloren. Jetzt versuchen Sie, ihren Kidnapper freizukriegen.«
    Jetzt hatte ich endgültig genug von Thomas Dunne. Er hatte mich in der Presse und im Fernsehen persönlich angegriffen. Sosehr ich seine Tochter zurückhaben wollte, ich war nicht mehr bereit, weitere Beschimpfungen von ihm wegzustecken.
    »Den Teufel tue ich!« rief ich, während Kameras um uns herum surrten. »Mir waren die Hände gebunden. Ich bin von dem Fall abgezogen worden, aus einer Laune heraus, und dann wurde ich wieder darauf angesetzt. Und ich bin der einzige, der überhaupt etwas herausgekriegt hat.«
    Ich stürzte weg von beiden Dunnes und lief eine steile Treppe hinunter. Ich verstand ihre Qual, aber Thomas Dunne ließ mich seit Monaten nicht in Ruhe. Er war persönlich geworden, und er war im Unrecht. Niemand schien eine einfache Tatsache zu kapieren: Ich war es, der immer noch versuchte, die Wahrheit über Maggie Rose herauszufinden. Ich war der einzige.
    Als ich den Fuß der Treppe erreichte, war Katherine Rose hinter mir. Sie war mir nachgerannt. Fotografen waren mir gefolgt. Sie waren überall, ihre automatischen Filmtransporter klickten wie verrückt. Die Presse umzingelte uns.
    »Mir tut das alles leid«, sagte Katherine Rose, ehe ich ein Wort herausbrachte. »Der Verlust von Maggie zerstört Tom, zerstört unsere Ehe. Ich weiß, daß Sie Ihr Bestes getan haben. Es tut mir leid, Alex. Alles tut mir leid.«
    Es war ein sonderbarer, sonderbarer Augenblick. Schließlich nahm ich Katherine Rose Dunnes Hand. Ich bedankte mich bei ihr und versprach ihr, es weiter zu versuchen. Die Fotografen schossen Fotos. Dann ging ich schnell weg, weigerte mich, eine weitere Frage zu beantworten, weigerte mich, ihnen zu sagen, was eben zwischen Katherine Rose und mir vorgegangen war. Schweigen ist die beste Rache, die man an den Schakalen von der Presse nehmen

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