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Untitled

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown Author
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zwanzig Jahre jünger als Marshall machte. Wie viele junge Polizisten auf dem Land träumte er davon, aus der Gegend wegzukommen – dieselben Hoffnungen und Träume, die er während seiner Zeit auf der Wild Lake High School in Columbia gehabt hatte.
    Aber hier war er, immer noch Crisfield. Er nannte die Stadt mit weniger als dreitausend Einwohnern gern Twin Peaks II .
    Er sehnte sich geradezu schmerzhaft danach, Trooper bei der Polizei von Maryland zu werden. Wegen der anspruchsvollen Trooperprüfungen, vor allem in Mathematik, war das nicht so einfach. Aber als Trooper wäre er aus Somerset County herausgekommen. Vielleicht bis nach Salisbury oder Chestertown.
    Weder Dils noch der besonders sanftmütige Artie waren gefaßt auf die Publicity und den Ruhm, den sie ernten sollten. Einfach so an jenem Nachmittag des dreißigsten Dezember. Sie waren auf ihrem Revier an der Old Hurley Road angerufen worden. Zwei Jägern war auf dem Weg zu einem Campingplatz auf der Tangier-Insel etwas Verdächtiges aufgefallen. Die Jäger hatten ein stehengelassenes Fahrzeug entdeckt. Einen blauen Chevy-Lieferwagen.
    In den letzten Tagen wurde alles auch nur vage Verdächtige sofort mit der Entführung in Washington in Verbindung gebracht. Das Muster hatte sich schnell verfestigt. Jedenfalls wurden Dils und Marshall angewiesen, es zu überprüfen. Ein blauer Lieferwagen war benutzt worden, um die Kinder von der Schule wegzubringen.
    Der Nachmittag ging zu Ende, als sie die Farm an der Route 413 erreichten. Es war sogar ein bißchen unheimlich, als sie den tief zerfurchten Feldweg entlang zu der Farm fuhren. »Ist da eine alte Farm oder so was?« fragte Dils seinen Partner. Dils saß am Steuer. Fuhr auf der schlammigen, zerfurchten Straße etwa fünfundzwanzig. Artie Marshall war lieber Beifahrer.
    »Ja. Aber da wohnt jetzt niemand mehr. Ich hab' so meine Zweifel, ob dabei was rauskommt, Chesty.«
    »Das ist doch das Schöne an unserem Job«, sagte Chester Dils. »Man kann nie wissen. Irgendwo wartet immer was Großes auf uns.« Er hatte die Angewohnheit, alles immer ein bißchen rühmlicher zu machen, als es war. Er hatte Träume und Flausen im Kopf, aber Artie Marshall hielt das nur für die Unreife eines jungen Mannes.
    Sie kamen zu der baufälligen Scheune, von der die Jäger bei ihrem Anruf auf dem Revier gesprochen hatten. »Schauen wir mal nach«, sagte Marshall und versuchte, so begeistert zu sein wie der junge Polizist.
    Chester Dils sprang aus dem Streifenwagen. Artie Marshall folgte, allerdings nicht so flott. Sie näherten sich einer völlig verblaßten roten Scheune, einem niedrigen Gebäude, das aussah, als wäre es seit seiner Glanzzeit einen Meter in den Boden gesackt. Die Jäger hatten in der Scheune Station gemacht, um sich am Nachmittag vor einem Gewitter zu schützen. Dann hatten sie die Polizei angerufen.
    In der Scheune war es ziemlich dunkel und düster. Die Fenster waren mit dünnem Baumwollstoff verklebt worden. Artie Marshall schaltete die Taschenlampe ein.
    »Leuchten wir den Verdächtigen mal ein bißchen an«, murmelte er. Dann rief er: »Himmel, Arsch und Zwirn!«
    Da war es, tatsächlich. Ein großes Loch in der Mitte des Lehmbodens. Neben dem Loch stand ein dunkelblauer Lieferwagen.
    »Ach, du grüne Scheiße, Artie!«
    Chester Dils zog seinen Dienstrevolver. Plötzlich hatte er Mühe, Luft zu bekommen. Es fiel ihm schwer, auch nur dazustehen. Ehrlich gesagt, er wollte nicht zu dem großen Loch im Boden gehen. Er wollte überhaupt nicht mehr in der Scheune sein. Vielleicht war er doch nicht für die Troopers geeignet.
    »Wer ist da?« rief Artie Marshall mit lauter, klarer Stimme. »Kommen Sie sofort heraus! Wir sind von der Polizei! Hier ist die Polizei von Crisfield.«
    Herrgott, Artie hielt sich besser als er, dachte Dils. Der Mann war dem Anlaß gewachsen. Das brachte Chester Dils in die Gänge. Er ging weiter in die Scheune hinein, um herauszufinden, ob es das war, was er, wie er zum Allmächtigen betete, nicht finden wollte.
    »Halt die Lampe hierher«, sagte er zu seinem Partner bei der Verbrechensaufklärung. Sie standen neben dem Loch im Boden. Er konnte jetzt atmen. Seine Brust fühlte sich an, als presse ein Druckverband sie zusammen. Seine Knie stießen gegeneinander.
    »Bist du okay, Artie?« fragte er seinen Partner.
    Marshall leuchtete mit der Taschenlampe in das dunkle, tiefe Loch. Sie sahen, was die Jäger schon gesehen hatten.
    In der Grube stand ein Kasten … fast ein Sarg . Der Kasten

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