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Untitled

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown Author
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mich, und trotzdem werde ich nur mit Mühe akzeptiert.«
    »Es kommt mir trotzdem seltsam vor, Alex. Es ist einfach merkwürdig. Die Mädchen waren angeblich Freundinnen.«
    »Natürlich ist es merkwürdig. Eher würde die PLO mit der israelischen Armee reden als manche Leute im Südosten mit der Polizei.«
    »Und was glaubst du jetzt, nachdem du die Geschichte der kleinen Cerisier gehört hast? Was hältst du von diesem … Komplizen?«
    »Es paßt noch nicht recht ins Bild«, gab ich zu. »Was heißt, daß es bestens zu allem paßt, was bisher geschehen ist. Ich glaube, die kleine Cerisier hat wirklich jemanden gesehen. Die Frage ist, wen.«
    »Ich muß schon sagen, Alex, diese Spur klingt wie die Jagd nach einem Phantom. Ich hoffe, du wirst nicht der Jim Garrison in diesem Kidnappingfall.«
    Kurz vor acht kamen wir zum Capital Centre in Landover, Maryland. Georgetown spielte gegen St. John's aus New York City. Jezzie hatte erstklassige Karten. Ein Beweis für ihre guten Beziehungen in der Stadt. Es ist leichter, zum Amtseinführungsball eingeladen zu werden, als für bestimmte Big-EastSpiele Karten zu bekommen.
    Wir hielten uns an der Hand, als wir über den Parkplatz zum glitzernden Capital Centre schlenderten. Ich mag die Georgetown-Basketballmannschaft und bewundere ihren Trainer, einen Schwarzen namens John Thompson. Sampson und ich schauen uns zwei bis drei Heimspiele pro Saison an.
    »Ich kann's nicht erwarten, die Löwen des Ostens zu sehen«, sagte Jezzie mit einem Zwinkern, als wir uns dem Stadion näherten.
    »Gegen die Hoyas«, sagte ich.
    »Die Hoyas sind doch die Löwen des Ostens.« Sie schnalzte mit dem Kaugummi und zog ein Gesicht. »Werd nicht frech.«
    »Du bist auf jedem Gebiet so gottverflucht schlau.« Ich grinste. Es stimmte. Es war schwierig, ein Thema zur Sprache zu bringen, über das sie nichts gelesen oder keine Erfahrungen hatte. »Was hat St. John's denn für einen Spitznamen?«
    »Die roten Teufel. Chris Mullin kommt aus dieser Mannschaft. Sie heißen auch die Johnnies. Chris Mullin spielt jetzt in der Profiliga für Golden State. Die werden die Krieger genannt.«
    Im selben Augenblick verstummten wir beide. Was ich sagen wollte, blieb mir in der Kehle stecken.
    »Hey … hey, Niggerliebchen!« hatte jemand über den Parkplatz gerufen. »Sagt hallo, Salz und Pfeffer.«
    Jezzies Hand faßte meine fester.
    »Alex? Bleib ruhig. Geh einfach weiter«, sagte Jezzie zu mir.
    »Ich bin ganz in Ordnung«, sagte ich. »Ich bin so ruhig, wie ich nur sein kann.«
    »Laß es. Geh einfach mit mir ins Capital Centre. Das sind Arschlöcher. Die haben keine Reaktion verdient.«
    Ich ließ ihre Hand los. Ich ging in die Richtung von drei Männern, die am Heck eines silbernen und blauen Lieferwagens standen. Keine Schüler aus Georgetown, auch keine roten Teufel. Die Männer trugen Parkas und Mützen mit Firmen- oder Mannschaftslogos. Sie waren frei, weiß und über einundzwanzig. Alt genug, es besser zu wissen.
    »Wer hat das gesagt?« fragte ich sie. Mein Körper kam mir hölzern vor, unwirklich. »Wer hat gesagt: ›Hey, Niggerliebchen‹? Soll das komisch sein? Entgeht mir hier ein guter Witz?«
    Einer trat vor, um das Lob entgegenzunehmen. Er hatte eine rote Wildledermütze von Day-Glo auf. »Was willst du? Gegen uns drei antreten, Magic? So läuft das nämlich.«
    »Ich weiß, es ist ein bißchen unfair, ich gegen euch drei, aber vielleicht mach' ich das«, sagte ich zu ihm. »Vielleicht treibt ihr schnell noch einen Vierten auf.«
    »Alex?« Ich hörte, daß Jezzie hinter mir herkam. »Alex, bitte laß das. Geh einfach weg.«
    »Leck mich, Alex«, sagte einer der Männer. »Brauchst du etwa die Hilfe deiner Braut?«
    »Magst du Alex, Schätzchen? Ist Alex dein Obermacker?« hörte ich. »Dein Häschen aus dem Dschungel?«
    Ich hörte ein lautes Schnappgeräusch hinter den Augen. Das Schnappen kam mir ganz real vor. Ich spürte, daß in mir etwas schnappend nachgab.
    Ich traf mit dem ersten Hieb den mit der Wildledermütze. Ich schnellte herum und verpaßte dem zweiten im Trio einen Schlag gegen die Schläfe.
    Der erste ging unsanft zu Boden, und seine Mütze flog durch die Luft wie eine Frisbeescheibe. Der zweite wankte. Geriet aus dem Gleichgewicht. Er ging auf einem Knie zu Boden und blieb so. Der ganze Kampfgeist hatte ihn verlassen.
    »Ich hab' diesen Scheißdreck so satt. Ich bin das leid.« Ich zitterte, als ich sprach.
    »Er hat zuviel getrunken, Mister. Wir haben alle zuviel«, sagte der

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