Untitled
Lebensgefahr.
3.
Sie werden sich einen Bruch heben! Vielleicht einen Leistenbruch oder einen Nabelbruch. Gewiß werden Sie sich etwas brechen, was noch brechen kann. Ich wette, Sie werden sich etwas brechen! Schalte den Anrufbeantworter ab, den du Stimmbänder nennst, Junge."Äh ...? Sie werden sich wirklich etwas brechen. Vielleicht erleiden Sie einen Armbruch oder einen anderen Bruch am anderen Arm oder..."Ezca! Ich liebe keine ständigen Wiederholungen." Aber wenn Sie sich etwas brechen, dann...
Ezca...!"
Der Mamphiner schloß den breiten Schnabel, fuhr die Stielaugen ein und sträubte den Federkranz um seinen Hals. Es war ein Zeichen seiner Empörung. "Ich schweige."
"Du bist ein kluger Junge. Ich - äh - ich überlege ernsthaft, weshalb noch niemand auf die Idee gekommen ist, dich in einem Anfall geistiger Verwirrung schön sauber zu rupfen und anschließend in die nächste Pfanne zu hauen. Wie gesagt, ich überlege ernsthaft!"
"Was? Rupfen? Mich?" schrillte die Stimme des Nichtmenschlichen. Diesmal sträubte sich sein grünes Federkleid.
"Wenn man aussieht wie eine Kreuzung zwischen einer terranischen Ente und einem Truthahn mit Boxhandschuhen, sollte man im Umgang mit hungrigen Fremden vorsichtiger sein. Man sollte ihnen vor allem nicht auf die Nerven gehen." Der Mamphiner stieß ein Schnattern aus, das an der oberen Grenze des Hörbarkeitsbereiches lag. Seine Stielaugen quollen hervor, die breiten Füße platschten als Ausdruck seiner Verachtung den Boden.
"Achtzehntausend Hertz, vielleicht etwas mehr. Junge, du solltest einem Mann, den zu versorgen du beauftragt bist, nicht das Gehör schädigen." "Ich schädige niemand. Wir Maphiner gelten als die besten Koche der Galaxis. Wirklich, in der ganzen Galaxis sind wir berühmt. Ich möchte wissen, warum ...!" "... du hierhergeschickt wurdest, zumal dein Gast weder geröstete Plumpschnecken noch lebende Shlakasis ißt? Beruhige dich, Junge. Wie wäre es mit Pfannkuchen, Sirup und einer Kanne terranischem Kaffee?" "Gut, ich werde es zubereiten. Und der Nachtisch?"
"Ein Stück Mamphiner. Vielleicht vom Schenkel?" schlug der hochgewachsene Mann vor, der trotz Ezcas Vorhaltungen weiterhin mit der zentnerschweren Waffe jonglierte. Es handelte sich um eine terranische Panzerbüchse völlig veralteter Konstruktion. Sie besaß ein selbstgefertigtes Griffstück mit Anschlagschaft und stammte offenbar aus einem ausrangierten Kettenfahrzeug des 20. Jahrhunderts. Oberstleutnant Spezialist Ronald Tekener, der Mann, den man Den Lächelnden nannte, besaß mehrere merkwürdige Leidenschaften. Eine davon war seine Waffensammlung. Sie galt als eine der besten der bekannten Galaxis, wurde jedoch zum Unterschied zu anderen Sammlungen dieser Art oftmals bei USO-Einsätzen aktiv benutzt.
Tekener war unter anderem der Auffassung, der individuell aufgeladene Schutzschirm eines Antis ließe sich mit einer historischen VorderlaufSchrotflinte terranischer Fertigung besser durchschießen als mit einem modernen Strahler. Tatsächlich hatte es dieser Spezialist mit seinen Pistolen- und Gewehrmonstren mehr als einmal geschafft, sich angesichts modernster Waffen mit Nachdruck durchzusetzen.
Solche Spaße konnte sich jedoch nur ein Mann erlauben, der unter den intelligenten Völkern der Milchstraße einen Ruf genoß, der die Handhabung und den Besitz kostspieliger und ausgefallener Museumsstücke auch rechtfertigte. Andere USO-Spezialisten hätten beispielsweise niemals auf fremden Welten erscheinen können, um dort mit provozierender Lässigkeit Gegenstände auszupacken und sie auch anzuwenden, ohne sofort Argwohn erregt zu haben.
"The Smiler" konnte es. Er gehörte zu den geheimnisvollsten Männern der Galaxis; umgeben von Skandalgeschichten, die man sich flüsternd erzählte. Tekener galt als undurchsichtige Erscheinung mit ungeheuren Geldmitteln. Seine dunklen Verbindungen zu Großbanken, Finanziers, wichtigen Politikern, Wirtschaftsführern und Untergrundbewegungen waren seit Jahren Gegenstand intensiver Betrachtungen verschieden- ster Geheimdienste.
Nur die USO und die Solare Abwehr gehörten nicht zu den Organisationen, die Tekeners aufwendiges Leben näher beleuchteten, denn dort wußte man, wer dieser geniale Mann war.
Geheimdienstchefs wie Atlan und Allan D. Mercant hielten es für selbstverständlich, einen Tekener-Scheck in Höhe von fünf Millionen Solar einzulösen. Dies geschah über getarnte Geldinstitute, die von der USO unterhalten wurden.
Man
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