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Untitled

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown Author
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der Brüstung. Tekener gewahrte ihre weit aufgerissenen Augen. Während er in diese Augen blickte, meinte er mit amüsiertem Unterton:
    "Alle Achtung. Dieser Herr, trug aber einen besonders prächtigen Schirmprojektor. Wie peinlich, wenn man so schnell das Zeitliche segnen muß. Ist dir übel,
    meine Liebste?"
    Tekener schritt langsam auf Irna zu. Da begann sie zu schreien. Hoch und schrill, wie eine erbarmungslos verfolgte Kreatur, die dem Tod ins Auge sieht. "Aber, aber", lächelte Tekener. "Wir wollten uns doch treffen, nicht wahr?" "Ich gebe dir die Unterlagen", schrie sie gellend. "Ich bin bereit, alles zu tun, was du verlangst. Die Mikrospule ist in meinem Hotelzimmer - in der GalatVase, Rony, nicht, nicht schießen - Rony ...!"
    Tekener blieb stehen. Irna drängte sich gegen die Steinbrüstung. Sie schnappte nach Luft. Tekener machte dem Spiel ein Ende.
    "Es wäre verwerflich, soviel bittende Schönheit aufzulösen. Meine Liebste wie
haben dir die verstümmelten Bettler vor dem Kasino gefallen? Hast du sie
gesehen?"
"Rony...!" kam der gellende Angstschrei.
    "Meine Liebe, einen Mann von meiner Art betrügt man nicht. Ich werde dich demnächst mit besonderer Genugtuung beobachten und feststellen, wie schnell und wie geschickt du nach den von mir ausgestreuten Solarmünzen kriechst." Wieder zuckte der Arm nach vorn. Die Waffe schnellte im Bruchteil einer Zehntelsekunde aus dem weiten Ärmel. Niemand hatte gesehen, daß Tekener die Dichteverstellung berührt hatte. Trotzdem peitschte jetzt kein gebündelter Thermostrahl aus dem Lauf, sondern ein breiter, hauchdünner Fächer. Als er die plötzlich wie erstarrt stehende Spezialistin erreichte, hatte er sich so weit ausgebreitet, daß er beide Beine auf einmal erfassen konnte. Irna fühlte den Einschlag der abgestrahlten Energie - aber keinen Schmerz. Tekener hatte millimetergenau eine Handbreit über beiden Knien getroffen. Irna brach schreiend zusammen.
    Sie fing sich geschickt mit den Armen ab, wälzte sich zur Seite, und Tekener fand Gelegenheit, die abgetrennten Prothesen mit einem zweiten Fächerschuß in Gase zu verwandeln.
    In den Rundbogen wurden erregte Rufe laut. Man schrie sich gegenseitig seine Meinung zu. Als man bemerkte, daß
    Tekener seine Frau nicht töten, sondern sie nur grausam bestrafen wollte, wurde das Stimmengewirr zu einem Brausen.
    Die drei Ertruser drängten die Neugierigen zurück. Nur ein Mann dachte an eine sofortige Hilfeleistung. Es war ein bekannter Aramediziner. Er hatte bereitgestanden.
    Er kniete neben Irna, besprühte die verbrannten Prothesenreste mit einer dicken, undurchsichtigen Bioplast-Schaumschicht und setzte anschließend eine Hochdruckspritze mit einem angeblich betäubenden Medikament an. Der galaktische Mediziner gehörte zum fest stationierten Einsatzkorps der USO. Er nahm auch die Tonaufnahme des Roboters in Empfang und ließ sie unauffällig in der Tasche verschwinden.
    "Nicht mehr so laut schreien", raunte er Irna zu. "Mit steigender Wirkung der
Injektion allmählich leiser werden. Gut so. Haben Sie Schmerzen?"
"Nein", wisperte sie.
"Dann werden Sie jetzt besinnungslos. Schnell."
    Als einige SWD-Polizisten näher kamen, lag Irna bereits auf einer Antigravitationsbahre. Dr. Tchan Musren ließ die junge Frau abtransportieren. Dort, wo die Beinprothesen aufgelöst worden waren, glühten die Steinplatten des Terrassenbelages.
    Tekener ging ungerührt in den großen Spielsaal zurück. Niemand fand ein Wort des Vorwurfs; niemand prangerte das scheußliche Verbrechen an. Man war auf Lepso! Nur ein Mann konnte sich nicht beherrschen, obwohl er die ungeschriebenen Gesetze hätte kennen sollen.
    Es war der Kommandant des Solaren Ultraschallschiffes WIDUKIND. Er war leichenblaß. Tekener wollte ihn ignorieren. Es gelang ihm nicht. "Wenn Sie mir eines Tages im freien Raum vor die Bordkanonen fliegen, werde ich höchstpersönlich auf die Feuerknöpfe drücken."
    Tekener sah sich seufzend um. Die Ertruser grinsten. Einige Angestellte des
Kasinos warfen dem Oberst drohende Blicke zu.
"Der Kommandant meinte es nicht so erklärte ein anderer Terraner hastig. Er zerrte am Uniformärmel des Raumoffiziers. "Die Sache geht uns nichts an, Mr. Tekener."
    Der zweite Terraner gehörte zum diplomatischen Korps auf Lepso. Er wußte, wie man sich zu verhalten hatte. Tekener ging. Der Diplomat zischelte dem Colonel zu:
    "Sind Sie verrückt geworden? Sie provozieren diplomatische Verwicklungen ersten
Ranges."
"Dieser Mordbube und ..."
    "Das

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