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Untot in Dallas

Untot in Dallas

Titel: Untot in Dallas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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du Bill verließest und aus freien Stücken zu mir kämst, würde er das akzeptieren.“
    „Das werde ich bestimmt nicht tun!“ erwiderte ich. Mehr konnte ich nicht sagen, denn nun nahm mein Bewußtsein, sozusagen ganz am Rande, etwas Außergewöhnliches wahr.
    Eric wollte noch etwas sagen, aber ich legte ihm die Hand auf den Mund. Dann bewegte ich den Kopf hektisch von einer Seite auf die andere, um den besten Empfang zu bekommen. Anders kann ich es nicht ausdrücken.
    „Hilf mir auf“, sagte ich.
    Wortlos stand Eric auf und half mir sanft hoch. Ich spürte, wie sich meine Brauen zusammenzogen.
    Sie waren überall. Sie hatten das Haus umstellt.
    Ihre Hirne liefen auf Hochtouren, bis aufs äußerste gespannt. Hätte mich Trudi vorhin nicht so vollgeplappert, hätte ich sie bemerkt, während sie sich anschlichen, um das Haus zu umstellen.
    „Eric“, sagte ich, während ich gleichzeitig versuchte, so viele Gedanken wie möglich aufzuschnappen. Da draußen lief ein Countdown! Mein Gott!
    „Alle runter!“ schrie ich, so laut ich konnte.
    Die Vampire gehorchten wie ein Mann.
    So kam es, daß im wesentlichen Menschen ums Leben kamen, als die Bruderschaft das Feuer eröffnete.

       Kapitel 8
    Einen knappen halben Meter entfernt von mir wurde Trudi von einer Gewehrsalve niedergemäht.
    Die roten Strähnchen in ihrem Haar färbten sich in einem ganz neuen Rot; ihre offenen Augen würden mich nun auf ewig anstarren. Chuck, der Barkeeper, den die Konstruktion des Tresens schützte, erlitt lediglich Verletzungen.
    Eric lag auf mir; das tat weh, denn mein ganzer Körper war ja wund. Ich wollte ihn schon von mir schieben, als mir einfiel, daß er wahrscheinlich überleben würde, falls ihn die Kugeln trafen, ich jedoch nicht. Also nahm ich es in der ersten schrecklichen Minute, als eine Angriffswelle über uns wegrollte und aus unzähligen Gewehren, Schrotflinten und Pistolen auf uns geschossen wurde, dankbar hin, daß er mit seinem Körper ein Bollwerk zwischen mir und den überall herumfliegenden Geschossen bildete. Von allen Seiten wurde die Vorortvilla beschossen.
    Solange das Feuer andauerte, hielt ich die Augen geschlossen. Um mich herum zerschellte Glas; Vampire röhrten, Menschen schrien. Der Lärm drang auf mich ein, genau wie die Gedanken zahlloser Gehirne um mich, die auf Hochtouren arbeiteten und deren Aktivität wie eine Welle über mir zusammenschlug. Als der Aufruhr sich etwas gelegt hatte, sah ich auf und blickte in Erics Augen. Unglaublich: Der Vampir war erregt! Er lächelte sogar: „Wußte ich's doch! Früher oder später lande ich auf dir!“
    „Du willst mich wütend machen, damit ich vergesse, wie sehr ich mich fürchte.“
    „Nein! Ich mache das Beste aus der Situation.“
    Daraufhin wollte ich natürlich von ihm loskommen. Ich drehte und wand mich. „Oh, nochmal! Das fühlt sich gut an!“ kommentierte er mein Bemühen.
    „Eric, das Mädchen, mit dem ich vorhin geredet habe, liegt nur etwa neunzig Zentimeter entfernt von uns, und ihr fehlt ein Teil vom Kopf!“
    „Sookie!“ erwiderte er plötzlich ernst. „Ich bin seit ein paar hundert Jahren tot. Ich bin daran gewöhnt. Aber sie ist noch nicht ganz fort.
    Ein winziger Funken ist noch da. Willst du, daß ich sie herüber bringe, sie wandle?“
    Ich war so schockiert, daß es mir die Sprache verschlug. Wie konnte ich eine solche Entscheidung treffen!
    Während ich noch darüber nachdachte, sagte Eric: „Nun ist sie gegangen.“
    Während ich zu ihm aufsah, wurde es um uns herum immer ruhiger. Die Stille verdichtete sich. Das einzige Geräusch, das im Haus noch zu hören war, kam von dem Jungen, der mit Farrell zusammengestanden hatte. Er war verwundet und preßte sich beide Hände verzweifelt an den blutroten Oberschenkel. Von draußen hörte man gedämpft, wie überall in der ruhigen Vorortstraße Autos angelassen wurden, die dann mit quietschenden Reifen davonfuhren. Der Angriff war vorüber. Mir fiel das Atmen schwer. Offenbar auch das Denken: Mir wollte nicht einfallen, was ich als nächstes tun sollte. Bestimmt gab es doch etwas, was jetzt unbedingt getan werden mußte; bestimmt sollte ich irgendwie aktiv werden!
    Wie im Krieg hatte ich mich einen Moment lang gefühlt; noch nie zuvor in meinem ganzen Leben hatte ich mich gefühlt, als sei ich im Krieg.
    Nun hörte man überall im Zimmer auch die Schreie der Überlebenden sowie das Wutgeheul der Vampire. Teile der Sofa - und Stuhlpolsterung schwebten wie Schneeflocken in der

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