Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Untot in Dallas

Untot in Dallas

Titel: Untot in Dallas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
Vom Netzwerk:
seinen zu ersetzen.
    Nun waren wir im Schlafzimmer. Einen Moment lang hatte ich Zeit, mich zu freuen, daß ich am Morgen frisches Bettzeug aufgezogen hatte, dann war Bills Mund wieder auf meinem.
    Wenn ich noch Zweifel gehabt hatte, dann vergingen sie mir nun ein für alle Mal: Bill schlief nicht mit Portia. Ich wußte nicht, was genau er mit ihr im Schilde führte, aber eine Beziehung hatten die beiden nicht. Bill schob die Arme unter mich und drückte mich an sich, so fest ich es ertrug. Mit den Lippen liebkoste er meinen Hals, er knetet meine Hüften, er ließ die Finger an meinen Schenkeln entlang gleiten, küßte meine Kniekehlen. Er badete in mir. „Komm, mach die Beine breit“, flüsterte er mit seiner kalten, dunklen Stimme. Ich kam seiner Bitte nach. Er war schon wieder steif und bereit und benutzte sein Ding grob und rücksichtslos, als wolle er irgend etwas beweisen.
    „Sei zärtlich“, waren meine ersten Worte.
    „Ich kann nicht. Es ist zu lange her; beim nächsten Mal werde ich zärtlich sein, das schwöre ich“, erwiderte er und fuhr mir mit der Zunge an meiner Kinnlade entlang. Seine Fänge streiften meinen Hals. Fänge, Zunge, Mund, Finger, Männlichkeit: Mir war, als würde ich vom tasmanischen Teufel geliebt. Er war überall, und überall war er in Eile.
    Als er auf mir zusammenbrach, war ich erschöpft. Bill rollte sich von mir herunter und lag nun neben mir, ein Bein über das meine geschlagen, ein Arm lag über meiner Brust. Ebenso gut hätte er ein Brandeisen zücken können, das hätte es auch getan, aber ich bezweifle, daß es mir auch nur halb so viel Spaß gemacht hätte.
    „Alles klar?“ murmelte er.
    „Bis auf den Umstand, daß ich ein paar Mal gegen eine Mauer gelaufen bin“, erwiderte ich kaum hörbar.
    Danach schliefen wir beide eine Weile, wonach Bill als erster wieder erwachte, wie er es in der Nacht unweigerlich tat. „Sookie!“ rief er leise. „Schatz! Wach auf.“
    „Oh“, sagte ich und kam langsam wieder zu Bewußtsein. Zum ersten Mal seit Wochen erwachte ich in dem unbestimmten Gefühl, die Welt sei in Ordnung. Dann jedoch erinnerte ich mich langsam, aber mit wachsender Bestürzung daran, daß die Welt mitnichten in Ordnung war. Ich öffnete die Augen. Bills Augen waren direkt über mir.
    „Wir müssen reden“, sagte er und strich mir das Haar aus dem Gesicht.
    „Dann rede.“ Jetzt war ich wach. Ich bereute nicht den Sex, sondern daß wir jetzt die Dinge erörtern mußten, die zwischen uns standen.
    „In Dallas habe ich mich hinreißen lassen.“ Bill kam zur Sache. „Vampire tun das nun mal, wenn sich ihnen die Gelegenheit zur Jagd so offen bietet. Wir waren angegriffen worden. Wir haben das Recht, diejenigen aufzuspüren, die uns töten wollen.“
    „Das ist ein Rückfall in die Tage der Gesetzlosigkeit“, sagte ich.
    „Aber Vampire jagen, Sookie. Das liegt in unserer Natur“, sagte er sehr ernst. „Wie bei Leoparden; wie bei Wölfen. Wir sind keine Menschen. Wir können so tun, als seien wir menschlich, wenn wir versuchen, mit Menschen zusammenzuleben ... innerhalb eurer Gesellschaft. Wir erinnern uns vielleicht manchmal, wie es war, unter euch zu weilen, einer von euch zu sein. Aber wir gehören nicht derselben Rasse an. Wir sind nicht aus demselben Holz geschnitzt.“
    Das mußte ich mir noch einmal durch den Kopf gehen lassen. Neu war mir dieser Gedanke nicht: Bill hatte mir das gleiche, wenn auch immer wieder in anderen Worten, schon oft gepredigt, seit wir miteinander gingen.
    Oder vielleicht hatte Bill mich wirklich erkannt, seit wir zusammen waren. Vielleicht war es ihm gelungen, mich zu sehen, wie ich war - umgekehrt jedoch hatte ich ihn nicht erkannt, hatte ihn nicht wirklich gesehen, nicht wirklich wahrgenommen als der, der er war. Egal wie oft ich gemeint hatte, mit seiner Andersartigkeit meinen Frieden geschlossen zu haben - jetzt mußte ich feststellen, daß ich eigentlich die ganze Zeit trotzdem noch erwartet hatte, er würde sich letztendlich nicht anderes verhalten als JB du Rone oder Jason oder der Pastor meiner Kirchengemeinde.
    „Ich glaube, langsam verstehe ich, was du mir da immer sagst“, stellte ich fest. „Aber du mußt auch wissen, daß es Zeiten geben wird, wo ich diese deine Andersartigkeit nicht werde leiden können. Ich werde manchmal einfach gehen müssen, um mich zu beruhigen. Ich werde es aber ernsthaft versuchen. Ich liebe dich.“ Nun hatte ich ihm das Versprechen gegeben, ihm auf halbem Wege entgegenzukommen; es

Weitere Kostenlose Bücher