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Untot in Dallas

Untot in Dallas

Titel: Untot in Dallas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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direktem Zusammenhang mit unserer Arbeit, und du privat hast diese Nacht auch einen BH zerrissen, und meinen Pullover dazu.“
    „Darum habe ich ja auch ein Geschäft für Damenbekleidung gekauft“, konterte Bill. „Damit ich reißen kann, wenn ich will.“
    Ich lachte und legte mich wieder hin. Ich konnte noch ein paar Stunden schlafen. Ich lächelte immer noch, als Bill mein Haus verließ, und am nächsten Morgen erwachte ich mit einer großen Leichtigkeit im Herzen, die ich schon sehr lange nicht mehr verspürt hatte. Zumindest kam es mir vor, als sei mir schon lange nicht mehr so leicht ums Herz gewesen. Ich mußte auf dem Weg zum Bad, wo ich mir die Wanne mit heißem Wasser vollaufen ließ, um mich genußvoll hineinzulegen, noch etwas vorsichtig gehen. Als ich anfing, mich zu waschen, spürte ich etwas in meinen Ohrläppchen, erhob mich und sah in den Spiegel über dem Waschbecken. Im Schlaf hatte mir Bill die Topasohrringe angesteckt.
    Er hatte gern das letzte Wort.
    * * *
    Da geheim geblieben war, daß Bill und ich uns wieder versöhnt hatten, war ich die erste, die aufgefordert wurde, den Sexclub zu besuchen. Es wäre mir nie in den Sinn gekommen, daß man ausgerechnet mich einladen könnte, aber als es geschehen war, schien es mir mit einem Mal auch ganz logisch. Wenn schon Portia gedacht hatte, man würde sie einladen, wenn sie sich mit einem Vampir zeigte, dann war ich ja so etwas wie ein Filetstückchen für den Club.
    Ich war überrascht und schockiert, daß ausgerechnet Mike Spencer mir gegenüber das Thema zur Sprache brachte. Mike war der Bestattungsunternehmer und amtliche Leichenbeschauer von Bon Temps; unser Verhältnis war nicht immer durch und durch herzlich gewesen. Aber ich kannte den Mann dennoch schon mein ganzes Leben lang und war es gewöhnt, ihm mit Respekt zu begegnen, eine Gewohnheit, die abzulegen mir schwerfiel. Mike trug an dem Abend, als er ins Merlottes kam, seine Berufskleidung, denn an diesem Tag hatten die Menschen in seinem Institut von Mrs. Cassidy Abschied nehmen können. Mike trug also einen dunklen Anzug, ein weißes Hemd, eine gestreifte Krawatte in gedeckten Farben und blankpolierte Lackschuhe, wodurch er wie ein ganz anderer Mann wirkte, denn für gewöhnlich trug er am liebsten Lederkrawatten und spitze Cowboystiefel.
    Da Mike mindestens zwanzig Jahre älter war als ich, hatte ich ihn immer wie einen der Älteren behandelt. Ich war so entsetzt, daß es mir fast die Sprache verschlug, als er an diesem Abend mit seinem Anliegen an mich herantrat. Er hatte allein gesessen, was an und für sich schon so ungewöhnlich war, daß es mir gleich auffiel. Ich brachte ihm einen Burger und ein Bier. Beim Zahlen sagte er: „Sookie, ein paar von uns treffen sich morgen abend im Strandhaus von Jan Fowlers unten am See. Wir haben uns gefragt, ob wir dich bewegen könnten, dich uns anzuschließen.“
    Nun habe ich ja das große Glück, über gut trainierte Gesichtszüge zu verfügen, denn ich fühlte mich, als hätte sich direkt vor meinen Füßen ein Abgrund aufgetan. Mir war richtig schlecht. Ich verstand sofort, wie Mike seine Einladung gemeint hatte, aber ich wollte es einfach nicht für möglich halten. So öffnete ich mein Visier, um Mike zuzuhören, während ich gleichzeitig fragte: „Ein paar von uns? Wer denn, Mr. Spencer?“
    „Warum nennst du mich nicht Mike, Sookie?“ Ich nickte, schaute aber die ganze Zeit über in seinen Kopf. Oh Himmel hilf, igitt! „Ein paar von deinen Freunden werden auch da sein“, erklärte Mike. „Eggs, Portia, Tara und die Hardaways.“
    Tara und Eggs - das schockierte mich wirklich.
    „Was passiert denn auf diesen Partys? Es wird getrunken, ein wenig getanzt?“ Es wunderte Mike nicht weiter, daß ich diese Frage stellen mußte; ganz egal, wie viele Menschen wissen, daß mir nachgesagt wird, Gedanken lesen zu können - so richtig glauben tut das niemand, trotz aller Beweise. Also glaubte auch Mike nicht daran, daß ich die Bilder und gedanklichen Konzepte, die in seinem Kopf herumschwebten, empfangen konnte.
    „Na ja, es geht eher etwas wild zu, könnte man wohl sagen. Wir haben an dich gedacht, weil du dich doch von deinem Freund getrennt hast. Bei uns kannst du ein wenig die Sau rauslassen.“
    „Ich werde es mir überlegen, und vielleicht komme ich ja“, erwiderte ich zurückhaltend, denn ich wollte mich nicht gleich allzu erpicht zeigen. „Wann geht es los?“
    „So gegen zweiundzwanzig Uhr morgen abend.“
    „Danke für die

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