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Untot in Dallas

Untot in Dallas

Titel: Untot in Dallas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Transfusion.“
    Das mußte ich erst einmal verdauen. Ich dachte ein Weilchen darüber nach, froh, mich in die Bewußtlosigkeit abgemeldet zu haben, so daß ich die ganze Prozedur nicht hatte miterleben müssen. Bill trank immer von mir, wenn wir uns liebten, weshalb ich es mit dem Höhepunkt unserer erotischen Aktivitäten verband. Es wäre mir unheimlich peinlich gewesen, hätte ich bewußt miterleben müssen, wie ich so vielen Leuten Blut 'spendete' . „Wer ist denn Chow?“ fragte ich dann.
    „Versuch mal, dich aufzusetzen“, schlug Pam vor. „Chow ist unser neuer Barkeeper. Ein wahres Kunstwerk.“
    „Inwiefern?“
    „Tätowierungen!“ verkündete Pam, wobei sie einen Moment lang fast menschlich klang. „Für einen Asiaten ist er ziemlich groß gewachsen und hat wunderbare - nun, Tätowierungen eben.“
    Ich versuchte, mich interessiert zu zeigen. Ich stemmte mich hoch, spürte dabei jedoch eine gewisse Empfindlichkeit, die mich sehr vorsichtig werden ließ. Es war, als sei mein Rücken mit eben verheilten Wunden übersät, die wieder aufbrechen würden, sollte ich mich ungeschickt verhalten. Pam bestätigte mir dann, daß auch genau das der Fall war.
    Außerdem trug ich kein Hemd und auch sonst nichts - oberhalb der Gürtellinie. Unterhalb derselben steckte ich immer noch im meiner Jeans, die unversehrt, wenn auch beeindruckend verdreckt und völlig eklig war.
    „Dein Hemd war so zerfetzt, daß wir es dir vom Körper reißen mußten“, sagte Pam, wobei sie nun ganz unverhohlen lächelte. „Wir hatten dich abwechselnd auf dem Schoß. Du wurdest sehr bewundert. Bill war fuchsteufelswild.“
    „Fahr zur Hölle“, war die einzige Antwort, die mir einfiel.
    „Nun, was das betrifft, wer weiß?“ Pam zuckte die Achseln. „Ich wollte dir ein Kompliment machen. Du mußt eine bescheidene Frau sein.“ Sie stand auf und öffnete den Schrank, der im Zimmer stand. Dort hingen einige Oberhemden; Erics Ersatzkleidung, wie ich annahm. Pam nahm eins vom Bügel und warf es mir zu. Ich reckte mich, und es gelang mir, das Hemd zu fangen. Die Bewegung fiel mir leichter, als ich für möglich gehalten hatte.
    „Habt ihr hier eine Dusche?“ Ungern wollte ich mir das blütenweiße Hemd über den verdreckten Körper streifen.
    „Hinten im Lagerraum. Neben dem Klo für die Angestellten.“
    Das Badezimmer war primitiv, es gab dort aber wirklich eine Dusche sowie Seife und ein Handtuch. Man war allerdings gezwungen, aus der Dusche direkt in den Lagerraum zu treten - für die Vampire wahrscheinlich völlig in Ordnung, denn Sittsamkeit spielt für sie keine Rolle. Pam erklärte sich bereit, an der Tür Wache zu stehen. Ich bat sie auch gleich noch um weitere Hilfe, und mit vereinten Kräften gelang es uns, mich aus meiner Jeans, den Socken und der Unterhose zu schälen. Das ganze schien ihr Spaß zu machen - etwas zuviel, für meinen Geschmack.
    Noch nie in meinem Leben war eine Dusche so angenehm gewesen.
    Ich war gezwungen, mich langsam und vorsichtig zu bewegen, denn ich fühlte mich zittrig wie nach einer langen, schweren Krankheit, als hätte ich gerade eine heftige Lungenentzündung oder eine fiebrige Grippe überstanden. Etwas Ähnliches war ja auch der Fall. Pam öffnete die Tür weit genug, um mir Unterwäsche durch den Spalt schieben zu können. Eine angenehme Überraschung - bis ich mich dann abgetrocknet hatte und versuchen mußte, mich in diese Unterwäsche zu zwängen. Das Höschen war winzig und derart spitzenbesetzt, daß es den Namen Unterhose kaum verdiente. Wenigstens war es sauber. Als ich mich bei dem Wunsch ertappte, mir in irgendeinem Spiegel anzusehen, welchen Eindruck ich machte, wußte ich, daß es mir schon ein wenig besser ging. Ich zog das Höschen und das weiße Oberhemd an; mehr brachte ich nicht über mich. Dann trat ich barfuß aus der Dusche. Pam hatte inzwischen meine Jeans und alles andere zusammengerollt und in eine Plastiktüte gestopft, damit ich die Sachen mitnehmen und waschen konnte. Meine Sonnenbräune wirkte im Kontrast zu dem blütenweißen Hemd extrem braun. Ganz langsam machte ich mich auf den Weg zurück in Erics Büro, wobei ich in meiner Handtasche nach meiner Bürste suchte. Ich hatte gerade angefangen, mir die verfilzten Haarsträhnen auszukämmen, als Bill eintrat und mir die Bürste aus der Hand nahm.
    „Laß mich das machen, Schatz“, sagte er zärtlich. „Wie geht es dir? Zieh doch das Hemd aus, damit ich mir deinen Rücken ansehen kann.“ Etwas nervös kam ich

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