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Untot in Dallas

Untot in Dallas

Titel: Untot in Dallas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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einander zulächelten. Das mißfiel mir sehr. „Warum hast Du uns eigentlich für heute abend hierher zitiert?“ fragte ich schnippisch, wobei ich hoffte, mit dieser Frage vom Thema Bill und Sookie ablenken zu können.
    „Erinnerst du dich noch an das Versprechen, das du mir gegeben hast? Du hast versprochen, deine geistigen Fähigkeiten in meinen Dienst zu stellen und mir bei gewissen Dingen behilflich zu sein, so lange ich einwillige, die beteiligten Menschen am Leben zu lassen.“
    „Natürlich erinnere ich mich.“ Ich vergesse nie ein Versprechen, schon gar nicht eins, das ich einem Vampir gegeben habe.
    „Seit Bill als Ermittler für den fünften Bezirk arbeitet, sind hier nicht mehr viele Dinge passiert, die hätten aufgeklärt werden müssen. Aber im sechsten Bezirk, in Texas, wird dein spezielles Talent gebraucht. Also haben wir dich an die Vampire dort ausgeliehen.“
    Man hatte mich ausgeliehen wie eine Kettensäge oder eine Hacke! Ob die Vampire in Dallas wohl eine Bürgschaft hatten hinterlegen müssen für den Fall, daß Beschädigungen an mir auftraten?
    „Ich gehe nicht ohne Bill.“ Ich schaute Eric ruhig in die Augen. Bills Hand schloß sich leicht um meine Schulter. Da wußte ich, daß ich das Richtige gesagt hatte.
    „Bill wird auf jeden Fall bei dir sein. Wir haben mit denen aus Dallas zähe Verhandlungen geführt!“ Eric grinste zufrieden. Das hatte eine ziemlich verunsichernde Wirkung auf mich, denn irgend etwas schien ihn sehr zu erfreuen, weswegen seine Fangzähne ausgefahren waren. „Für uns bestand natürlich die Gefahr, daß sie dich einfach behalten oder ermorden würden, also war von Anfang an klar, daß keine Abmachung zustande kommen würde, wenn sie nicht einer Begleitperson zustimmten, und wer käme da eher in Frage als Bill? Sollte irgendein unvorhergesehener Faktor auftreten und Bill nicht mehr in der Lage sein, dich zu beschützen, schicken wir dir umgehend einen anderen Begleiter. Die Vampire in Dallas haben sich außerdem einverstanden erklärt, dir einen Wagen mit Chauffeur zur Verfügung zu stellen. Sie sorgen selbstverständlich auch für Unterkunft und Verpflegung, und eine hübsche Bezahlung ist ebenfalls vorgesehen. Davon steht Bill ein Prozentsatz zu.“
    Wieso das, wo ich doch die Arbeit machte? „Deine finanziellen Regelungen mit Bill mußt du selbst treffen“, fuhr Eric aalglatt fort, als wüßte er, was mir gerade durch den Kopf gegangen war. „Sicher wird er dich für den Lohnausfall entschädigen, der dir entsteht, wenn du nicht in deinem Lokal arbeiten kannst.“
    Hatte sich Knigge je mit dem Thema „Wenn Ihr Liebster Ihr Manager wird“ befaßt?
    „Warum eine Mänade?“ fragte ich, und da waren sie alle sehr erstaunt. Ich konnte nur hoffen, das Wort richtig ausgesprochen zu haben. „Niaden gehören zum Wasser und Dryaden zu den Bäumen, habe ich recht? Warum da draußen im Wald also eine Mänade? Waren die Mänaden nicht Frauen, die Dionysos in den Wahnsinn getrieben hatte?“
    „Sookie, du verfügst ja über ungeahnte Tiefen!“ sagte Eric nach einer bedeutsamen Pause. Daß meine Kenntnisse aus einem Kriminalroman stammten band ich ihm natürlich nicht auf die Nase. Sollte er ruhig denken, ich läse die klassische griechische Literatur im Original! Schaden konnte das auf keinen Fall.
    Chow sagte: „Dionysos ist in manche Frauen so vollständig eingedrungen, daß auch sie dadurch unsterblich wurden oder zumindest einen Zustand erreichten, der der Unsterblichkeit sehr nahe kommt. Dionysos war natürlich der Gott der Traube, also interessieren sich die Mänaden sehr stark für Bars. Ihr Interesse, wenn man so sagen kann, ist derart intensiv, daß sie es wirklich nicht gern sehen, wenn sich andere Geschöpfe der Dunkelheit überhaupt mit dem Alkoholausschank befassen. Mänaden finden, das Gewaltpotential, das sich entwickelt, wenn Alkohol getrunken wird, gehöre ausschließlich ihnen. Nun, da niemand mehr offiziell Dionysos anbetet, ernähren sie sich von diesem Gewaltpotential, und wo sie Stolz wittern, da fühlen sie sich angezogen.“
    Da fiel bei mir der Groschen. Hatten nicht Bill und ich beide in dieser Nacht deutlich unseren Stolz zu spüren bekommen?
    „Wir hatten nur gerüchteweise gehört, daß sich eine in der Gegend aufhält“, sagte Eric. „Bis Bill dich herbrachte.“
    „Wovor warnte sie euch? Was will sie?“
    „Tribut“, sagte Pam. „Wir glauben zumindest, daß sie das will.“
    „Was für eine Art Tribut?“
    Pam zuckte die

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