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Untot in Dallas

Untot in Dallas

Titel: Untot in Dallas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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einzuklagen. Wir leben verdeckt, und das soll auch so bleiben. Diese verdammten Vampire sind aber auch zu doof! Also: Wir haben ein Auge auf die Bruderschaft, sag ihnen das.“
    „Wenn ihr die Bruderschaft so gut im Auge habt, warum habt ihr den Vampiren denn nicht Bescheid gesagt, daß Farrell hier im Keller ist und daß Godfrey öffentlich Selbstmord begehen will?“
    „Hör mal, dieser Godfrey will sich endgültig umbringen - das kann uns völlig egal sein. Er ist von sich aus zur Bruderschaft gekommen, sie ist nicht an ihn herangetreten. Die Typen haben sich vor Freude fast in die Hosen gemacht, als er hier einlief - nachdem sie sich daran gewöhnt hatten, mit einem Verdammten im selben Zimmer zu hocken.“
    „Aber was ist mit Farrell?“
    „Ich wußte nicht, was im Keller war oder was dort vor sich ging“, mußte Luna gestehen. „Ich wußte wohl, daß sie irgendwen gefangen hatten, aber bis in den inneren Kreis bin ich noch nicht vorgedrungen. Ich konnte nicht herausfinden, wer der Gefangene war. Ich habe sogar versucht, mich bei diesem Arschloch Gabe einzuschleimen, aber das hat nichts gefruchtet.“
    „Wahrscheinlich wird es dich freuen zu hören, daß er tot ist.“
    „Mann!“ Zum ersten Mal schien mir Lunas Lächeln spontan und herzlich. „Das ist eine prima Neuigkeit.“
    „Dann hör dir auch noch den Rest an. Sobald es mir gelungen ist, mit den Vampiren Kontakt aufzunehmen, werden die sich hierher in Bewegung setzen, um Farrell zu holen. Wenn ich du wäre, würde ich heute nacht nicht zur Bruderschaft zurückgehen.“
    Daraufhin nagte Luna eine Weile nachdenklich an der Unterlippe. Wir standen mittlerweile am äußersten Rand des Parkplatzes.
    „Eigentlich“, sagte ich, nachdem wir lange genug geschwiegen hatten, „wäre es toll, wenn du mich zu meinem Hotel fahren würdest.“
    „Es ist nun aber nicht meine Hauptbeschäftigung zu tun, was für dich toll wäre!“ zischte Luna, der wohl gerade wieder eingefallen war, was für eine zähe, harte Person sie war. „Ehe hier die Kacke zu dampfen beginnt, muß ich zurück in die Kirche und ein paar Papiere retten. Denk nach, Mädel: Was werden die Vampire mit Godfrey machen? Können sie ihn einfach existieren lassen? Er ist ein Serienmörder und Kinderschänder - er hat so oft gemordet, daß noch nicht mal die Vampire das genau zählen können. Er kann nicht aufhören, und das weiß er auch.“
    Die Kirche hatte also auch ihre guten Seiten ... indem sie nämlich Vampiren wie Godfrey die Möglichkeit zum öffentlich bezeugten Selbstmord bot?
    „Vielleicht sollten sie die Zeremonie ja auf einem dieser Kabelkanäle zeigen, für die man extra bezahlen muß“, sagte ich zynisch.
    „Wenn sie könnten, würden sie das auch tun“, gab Luna zurück, und ihr war ganz ernst damit. „Diese Vampire, die so gern ein bürgerliches Leben führen wollen, können ganz schön rabiat werden, wenn jemand versucht, ihre Kreise zu stören. Godfrey ist nicht gerade der Junge, den man für eine Werbekampagne einsetzen kann.“
    „Ich kann nicht alle Probleme lösen, Luna. Ich heiße übrigens in Wirklichkeit Sookie. Sookie Stackhouse. Ich habe jedenfalls getan, was ich konnte. Ich habe die Arbeit erledigt, für die ich eingestellt worden bin, und jetzt muß ich zurück und Bericht erstatten. Godfrey wird entweder weiterexistieren oder endgültig sterben. Ich persönlich glaube an letzteres.“
    „Es wäre besser, wenn du recht behieltest“, erwiderte Luna unheilschwanger.
    Ich hätte nicht sagen können, warum Luna dachte, es könne meine Schuld sein, wenn Godfrey seine Meinung änderte. Dabei hatte ich nur die Art und Weise, wie er gehen wollte, in Frage gestellt. Aber unter Umständen hatte sie ja recht; vielleicht trug ich in dieser Sache wirklich ein wenig Verantwortung.
    Das war alles viel zu viel für mich!
    „Auf Wiedersehen!“ sagte ich von daher und fing an, am hinteren Ende des Parkplatzes entlang Richtung Straße zu humpeln. Ich war noch nicht weit gekommen, als von der Kirche her plötzlich großes Geschrei ertönte, woraufhin mit einem Schlag alle Außenlichter angingen. Der plötzliche Glanz ließ mich fast erblinden.
    „Vielleicht gehe ich doch nicht zur Bruderschaft zurück!“ kommentierte Luna. „Vielleicht wäre das im Augenblick wirklich nicht besonders schlau.“ Die kleine Gestaltwandlerin lehnte sich aus dem Fenster eines Subaru Outback, der neben mir gehalten hatte. Mühsam kletterte ich auf den Beifahrersitz neben ihr, und schon

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