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Untot, Intrige und viel Tee (German Edition)

Untot, Intrige und viel Tee (German Edition)

Titel: Untot, Intrige und viel Tee (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Post
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der Nähe der fraglichen Anlage gesichtet wurde. Damit dürfte der Eintritt in Hauptphase 1 kurz bevor stehen.«
    Stille trat ein, weil niemand wusste, worum es ging.
    »Wenn das alles war ...«, versuchte der Sprecher, zu weiteren Aussagen anzuregen, allerdings erfolglos.
    »Das war alles, Sprecher.«
    Die Kapuzen sahen verwirrt von einem zum anderen.
    »Damit«, sagte der Sprecher, »scheint mir die heutige Tagesordnung abgearbeitet.«
    »Entschuldigung, Sprecher«, sagte ein Kapuzenmann, der bisher geschwiegen hatte.
    »Ja?«, fragte der Sprecher. Bisher war es gut gelaufen. Er hoffte, dass jetzt nichts dazwischen kam.
    »Wie sieht es mit dem von mir beantragten U-Projekt aus?«
    »U-Projekt?«
    »U wie Umzug.«
    Der Sprecher war verwirrt. »Umzug?«
    »Ja. Umzug unseres Versammlungsortes. Irgendwohin, wo es nicht so stinkt.«
    Beifälliges Gemurmel erhob sich.
    »Oh. Ja. Wer, äh, wer ist für das U-Projekt zuständig?«
    »Das bin ich, das bin ich«, sagte eine Frauenstimme.
    »Gut, Genossin. Dann berichte uns bitte über den Stand des U-Projekts.«
    »Ja, gerne. Der Stand des U-Projekts, ist, nun ...«
    »Ja?«
    »Derselbe wie letztes Mal.«
    Unzufriedenes Gemurmel erhob sich.
    »Ich bedaure«, sagte die Genossin, »aber es wurde im Rahmen des Projektes ein Hügelgrab in der Nähe von ... äh ... in der Nähe eines geheimen Ortes besichtigt. Leider erwies es sich als, nun ...« Die Frau zögerte. »bewohnt. Auf die Schnelle konnte leider keine wirksame Maßnahme gegen die dort wohnhaften ungefähr zehn Schrattler getroffen werden. Wir arbeiten aber daran.« Erleichtert entspannte sie sich.
    »Darf ich eine Frage stellen?«, ertönte eine feste Stimme.
    »Äh, ja, sicher.«
    »Schrattler ist die übliche Bezeichnung für untote Plapperratten, richtig?«
    »Äh ...« Verunsichert sah die Kapuze der Genossin von einem zum anderen. »Soweit ich weiß, ja.«
    »Wie riechen Schrattler?«
    »Nicht sonderlich angenehm«, gestand die Leiterin des Umzugsprojekts ein.
    »Wie«, erhob sich erneut die feste Stimme, »wird dann ein Hügelgrab riechen, das über einen längeren Zeitraum von Schrattlern bewohnt wurde?«
    Erneut kam es zu einer gemurmelten Diskussion, obwohl es auf diese Frage eigentlich nur eine Antwort gab. Der Fragesteller gab sie lautstark selbst: »Zweifellos so ähnlich wie ein besonders großer Misthaufen.«
    »Ich schlage vor«, sagte der Sprecher und versuchte, dabei nicht zu atmen, »wir setzen unser nächstes Treffen auf heute in einer Woche an. Wir erwarten dann einen Bericht des U-Projektes mit einem neuen Alternativvorschlag.«
    »Einem, der nicht stinkt«, sagte jemand und erntete spontanen Beifall.
    »Damit«, versuchte der Sprecher den Lärm zu übertönen, »ist unsere heutige Versammlung beendet.«
    Damit verließen die Genossen des Geheimbundes einer nach dem anderen den Misthaufen und wurden von der kalten, feuchten Dunkelheit verschluckt, die so wahnsinnig gut roch.
     
     

Armia
     
Sie sagten auch, dass ich ein Schwert bräuchte. Ich fragte, wozu. Sie sagten, um es gegen die Feinde einzusetzen.
Wahrmuts Wahre Worte
1. Buch, 5 Kapitel
 
    Kopfschmerzen.
Schlimme Kopfschmerzen.
    Krääätsch. Die nächste Tür. Yaaaaaiiiiaaa! Ein zischender Schrattler. Er griff an. Sprang. 
    Ssssit!
    Fiel in zwei Hälften zerschnitten auf den Boden.
    »Kommt davon«, sagte Armia Pilx und machte einen großen Schritt über die entstandene Blutpfütze, damit ihre undichten Schuhe nicht nass wurden.
    Armia Pilx war süchtig. Süchtig nach Monstern, dämonischen Kreaturen. Süchtig danach, sie abzuschlachten. Nach ihren Todesschreien.
    Hinter der nächsten Ecke warteten drei Skelette.
    Selbst schuld, kein Mitleid.
    Krach. Kracks. Knirsch.
    Mit einem ähnlichen Geräusch hatte alles angefangen.
     
    Zuhause in Suanui, wo ihre Eltern jedes Jahr sagten, im nächsten werde alles besser, langweilte sie sich so sehr, dass man im Vergleich zu ihr einen Kuhfladen als lebensfrohen Zeitgenossen bezeichnen konnte. Ihre Kindheit war so leer, dass sie sich nicht mehr daran erinnerte. An jedem Bedanktag, wenn alle in den Gottesdienst gingen – zu den Lilanen, außer in den drei Jahren, als die Grauen die Stadt erobert hatten – zog ihr die Mutter furchtbare Kleider an und hielt nach einem reichen Kirchenmann Ausschau, der ihre Tochter ehelichen könnte.
    Einmal ließ sie den Ganzfrommen Horbertu Defakio eintreten, als Armia gerade in der Badewanne angebunden war. Der Lilane wurde rot, Armia riss sich brüllend

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