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Untot, Intrige und viel Tee (German Edition)

Untot, Intrige und viel Tee (German Edition)

Titel: Untot, Intrige und viel Tee (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Post
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strähnigen Haare. »Wieviel ist es dir wert, zu erfahren, was sie vor wenigen Tagen in einer alten Kupfermine gefunden hat?«
    Monda-Piku kratzte sich an der Hand. Die Mücken waren besonders hungrig heute. Er versuchte, sich trotzdem auf seine Arbeit zu konzentrieren. Vermutlich ging es um ein magisches Relikt. Das Wissen darüber war allerdings nicht soviel wert wie der Besitz des Gegenstands. Daher schüttelte Monda-Piku den Kopf. »Mehr als zehn Piesel ist das nicht wert.«
    Sotollo machte ein enttäuschtes Gesicht. »Möchte die Graue Kirche etwa, dass ich die Information an die Lilanen verkaufe?«
    Monda-Piku entfuhr ein übertriebenes Stöhnen. Natürlich konnte er sich denken, dass der Informant so oder so mit beiden Seiten verhandelte. »Vergiss nicht, dass wir, wenn wir entscheiden, das Objekt besitzen zu wollen, es der Abenteurerin erst abnehmen müssen.«
    Traurig meinte Sotollo: »Ja, dann muss ich dir wohl verraten, dass die Lila Seite mir 25 Piesel geboten hat, um zu erfahren, welchen heiligen Gegenstand diese Pilx entdeckt hat. Nur meine Neutralität gebietet mir, auch deiner Seite die Möglichkeit zu geben, die Information zu erhalten.«
    »Nun«, sagte Monda-Piku, »so sei es. Hier hast du 15 Piesel, und wenn das, was du zu sagen hast, es wert ist, bekommst du nochmal soviele.«
    Sotollo grinste erneut. Dann steckte er die Münzen ein, sah  sich nach allen Seiten um und schob dem Grauen ein kleines Papier zu. »Hier habe ich es aufgeschrieben, denn niemand darf es hören.«
    Monda-Piku nahm das Papier an, fummelte es auseinander, las es fünfmal und rannte aus der Kaschemme.
    Vielleicht war es eine Fälschung. In dem Fall würde Sotollo als Ketzer auf dem Scheiterhaufen enden, soviel war klar. Aber wenn die Information richtig war ...
    Wenig später stand Monda-Piku vor seinem Haupthaupt Argut Magmus zu Crassu und jedes seiner Körperteile zitterte.
    Jedes. Wirklich jedes.
    Er hätte das zuvor nie für möglich gehalten.
     

Bikka
     
Ich besuchte die Weisen und bat sie, den Menschen von mir und der Schöpfung zu erzählen. Sie versprachen, nie die Unwahrheit zu sprechen.
Wahrmuts Wahre Worte
2. Buch, 5. Kapitel
 
    Neisetsch Madalak hatte das Himmelbett in einem stabilen Baumwipfel abgestellt, ohne die entrüsteten Proteste der hier wohnhaften Spitzspatzen zu beachten.
    »Das hier ist eine fast so gute Stelle wie damals in der Nähe von, hm, wie hieß der Ort doch gleich?«, murmelte der Zauberer.
    »Weiß ich auch nicht«, antwortete Jakeed.
    »Macht nichts«, sagte Madalak. Jakeed beobachtete Bikka, aber die sah stur zur Seite.
    Inzwischen hatte Madalak aus dem an das Bett angenagelten Kasten einige Kleidungsstücke zu Tage gefördert, die den beiden geretteten Menschen zwar nicht besonders passten, aber immerhin nicht so stanken wie die durchnässten Tuchfetzen, die sie vorher getragen hatten.
    »Blau steht mir nicht«, beschwerte sich Bikka, die Hexe mit den rot gefärbten Haaren.
    »Es ist ein sehr kleidsames Blau«, sagte Madalak.
    »Es steht dir hervorragend«, unterstrich Jakeed, der seine Füße gerade in völlig unpassende Schuhe quetschte.
    »Quatsch. Darin sehe ich aus wie eine Meise.« Bikka durchsuchte zum dritten Mal die Kiste nach brauchbareren Kleidungsstücken. Dabei hatte sie genausowenig Erfolg wie bei den beiden Malen davor.
    »Wie eine Meise? Wie eine Blaumeise, meinst du?«, grinste Madalak und strich sich über die ergrauten Haare.
    »Wie eine Zankmeise«, zischte Bikka böse.
    »He, he, bleibt doch etwas ruhiger. Du musst dieses ... Ding ja nicht bis an dein Lebensende tragen.«
    »Sag mal«, begann Jakeed, »ich wollte dich schon auf dem Scheiterhaufen etwas gefragt haben.« Er zögerte, als er bemerkte, wie seltsam seine Worte geklungen hatten. »Wieso hast du deine Haare rot gefärbt?«, fuhr er fort.
    »Das waren die Lila Funken«, erklärte Bikka geringschätzig, »sie meinten, eine Rothaarige zu verbrennen, sei publikumswirksamer.«
    Jakeed nickte. »Hätte ich mir denken können.«
    Neisetsch Madalak behauptete: »Das Rot der Haare passt hervorragend zur Farbe des Kleides.«
    »Ach was«, grummelte Bikka und begann, den Baum hinunterzuklettern.
    »Wohin willst du?«, rief Jakeed ihr nach.
    »Ein paar Kräuter sammeln«, antwortete sie.
    »Für ein Gebräu, um die Farbe des Kleides zu ändern?«, wunderte sich Madalak.
    »Nein, ich habe Kopfschmerzen.« Mit einem Satz sprang sie ein paar Äste tiefer und verschwand.
    »Na ja. Kopfschmerzen sind das mindeste,

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