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Untot, Intrige und viel Tee (German Edition)

Untot, Intrige und viel Tee (German Edition)

Titel: Untot, Intrige und viel Tee (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Post
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er tatsächlich einen Grauen Agenten vor sich hatte.
    »Setz uns einfach vor der Stadt ab. Vielleicht auf dem Feld dort drüben.«
    Madalaks Augen nagelten ihn an den Bettpfosten. Jeden Moment, so fürchtete Om Setta, würde der Zauberer ihn mit seinen übernatürlichen Kräften vernichten. Ein Atemzug ...  dann noch einer.
    »Also gut«, murrte Madalak. Entweder war er enttäuscht, vielleicht doch keinen der höchst geheimen Grauen Agenten enttarnt zu haben oder er war eifersüchtig, weil er Jakeed gemeinsam mit Bikka absetzen musste. Jedenfalls sackte das Bett nun schnell nach unten. Als es knapp über dem Hirsefeld verharrte, ließen sich Bikka und Jakeed hinab gleiten. Mit einem Rascheln landeten sie und hatten wieder festen Boden unter den Füßen.
    »Danke nochmal«, rief Jakeed dem schon wieder steigenden Himmelbett hinterher. Dann drehte er sich zu Bikka um.
    »Verschwinde«, zischte die ihn an.
    »Gerne«, entgegnete Jakeed. »Allerdings habe ich da noch eine kleine Frage auf dem Herzen, die du mir ruhig beantworten könntest, nach allem, was wir gemeinsam erlebt haben.«
    Bikka machte Anstalten, das Feld zu verlassen. Jakeed folgte ihr. Immerhin hatte sie ihn nicht schon wieder angezischt. Das interpretierte er guten Gewissens als Einladung, seine Frage auszusprechen. »Warum hast du mir auf dem Scheiterhaufen eigentlich zugezwinkert?«
    »Da wusste ich noch nicht, dass du ein Grauer Agent bist. Ich fand dich ganz nett und wollte dir Mut machen, so von Ketzerin zu Ketzer. Bleib mir fern!«
    »Ich bin kein Kirchenagent«, log Om Setta schwachbrüstig, »wie kommst du überhaupt darauf? Habe ich ein Schild umhängen?«
    »Ich habe euch auf dem Baum reden gehört.«
    »Dieser Madalak ist ein Grauer. Er hat nur vermutet, dass ich auch einer bin.«
    »Selbst wenn das stimmt, kann ich mir nicht sicher sein. Es gibt mehr Lüge als Wahrheit.«
    Das musste Jakeed bestätigen. »Ja, es wächst mehr Tee als Vertrauen in Zweiland. Was die Kirchen von sich geben, entspricht kaum der Wahrheit. Unabhängig von ihrer Farbe.«
    Sie hatten mittlerweile den Rand des Feldes erreicht, wo der staubige Weg Richtung Stadt verlief. Ein Fuhrwerk entfernte sich langsam, ansonsten war die Straße leer. »Wenn du ein Agent wärest«, sagte Bikka, »könnte man dich für diese Aussage verbrennen.«
    »Nun ...«
    »Und wenn du nichts dergleichen gesagt hättest, auch«, ergänzte Bikka und zwinkerte Jakeed erneut zu. »Damit weißt du, wie ich auf den Scheiterhaufen gekommen bin.«
    »Das ist ...«
    Aber Bikka hatte sich offenbar vorgenommen, Jakeed nicht mehr ausreden zu lassen. »Es ist nicht die ganze Geschichte. Den Rest erzähle ich dir vielleicht ein andermal. Falls wir uns nochmal begegnen. Was ich nicht glaube.«
    Damit ließ sie ihn zurück. Sie eilte den Weg entlang Richtung Wald und war bald hinter Bäumen verschwunden. Jakeed hatte keine Ahnung, wohin sie wollte. Zu Fuß zurück nach Dervadal? Wohl kaum, schließlich wäre sie dort fast verbrannt worden. Vermutlich würde sie mit der Fähre den Fluss überqueren, um sich in der Taverne auf der anderen Seite eine Mitfahrgelegenheit nach Ramaschal zu suchen – dort stand die nächste Lila Burg.
    Während Jakeed die steinige Straße hinauf nach Crassu wanderte, dachte er über Bikka nach. Sie war eine Lilane, soviel war klar. Sie war auf dem Scheiterhaufen ihrer eigenen Leute gelandet. Dafür gab es nur eine Erklärung: Sie war in Ungnade gefallen. Hatte sie einem besonders frommen Funken einen Korb gegeben? Oder zu laut ihre Meinung über den Erzvorglauber bekundet? Das wäre sehr unvorsichtig gewesen, und es passte zu ihrem Auftreten.
    Andererseits hatte sie behauptet, dass sie überhaupt nichts gesagt und trotzdem – oder deswegen – den Flammentod hatte sterben sollen.
    Wie auch immer – sie hatte allen Grund, zumindest gewissen Vertretern der Lila Kirche aus dem Weg zu gehen. Es sei denn, sie plante Vergeltung. Das traute Jakeed ihr durchaus zu. Vielleicht war sie auch am Ende ihrer aktiven Zeit bei der Kirche angekommen. Wer einmal verurteilt worden war, wurde nicht wieder eingegliedert, als wäre nichts geschehen. Rehabilitation wurde Ketzern nur gelegentlich zuteil – aber frühestens, nachdem sie erfolgreich in Asche verwandelt worden waren, was man von Bikka nicht behaupten konnte.
    Jakeed näherte sich dem Stadttor. Es war früher Abend, das Tor nicht geschlossen. Da Feinde heutzutage entweder sowieso schon längst in der Stadt waren oder durch die Luft

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