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Untot, Intrige und viel Tee (German Edition)

Untot, Intrige und viel Tee (German Edition)

Titel: Untot, Intrige und viel Tee (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Post
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an seiner Hemdtasche herum. »Hinweise.«
    »Danke«, entgegnete Inkmuht ohne Begeisterung.
    »Wenn besseres Wetter wäre, könntest du es selbst sehen. Aber der Turm könnte einstürzen.«
    Inkmuht runzelte die Stirn. Dann packte er Unful am Kragen und zog ihn zu sich. »Wovon redest du?«
    Der Zauberer roch nach Kräuterschnaps. »Meine Augen sehr. Gut, meine ich.«
    »Was hast du gesehen?«
    Unful grinste, dann sah er plötzlich traurig aus. »Savi.«
    »Savi? Die Fliegende Stadt? Wo? Ist sie auf dem Weg hierher?«
    Kopfschütteln.
    Inkmuht schüttelte den Mann. »Re. De. End. Lich.«
    Unful fuhr sich mit den Fingern durch den Kinnbart. »Savi greift an, Wahrmut.«
    Sofort ließ Inkmuht den Zauberer los und rannte, was die Beine hergaben.
    »Faulige Pilze!«, hörte er Unful ihm noch hinterher rufen, dann war er auf der Treppe zum Ratssaal.
     
    Runter von der Straße!«, schrie Jakeed. »In die Felder!«
Armia stützte einen jungen Soldaten, dem ein Wurfgeschoss das Bein verletzt hatte. Der leicht bewaffnete Geleitschutz war machtlos gegen den Feind. Vilma hatte den Trupp hauptsächlich mitgeschickt, damit die Wanderer sich ordentlich verhielten und nicht den nächstbesten Gasthof plünderten. Mit einem Überfall der Fliegenden Stadt hatte niemand gerechnet.
    Jakeed drehte sich um. Er hatte genug davon. Von Savi. Von seinen drückenden Schuhen. Von den Grauen. Sie zeigten sich nicht, aber ihnen gehörte das furchtbare Gerät. Vermutlich hatten ihre Spione gestern  noch Wahrmut zugejubelt, um ihn dann umgehend an den Hauptherrvater zu verraten.
    Die Luft war voller Staub, alles rannte durcheinander, Flinkflieger mit bunt gekleideten Movikern sausten plötzlich durch die Gegend.
    Mit geballten Fäusten starrte Jakeed hinauf zur Spitze von Savi. »Wir müssen da rauf«, sagte Armia plötzlich neben ihm.
    »Wahrmut!«, schrie Jakeed. Sah gehetzt hin und her. Rannte los. Sprang.
    Gleichzeitig donnerte eine Holzverstrebung Spitze voraus in den Sand.
     
    Hauptda ...« Weiter kam Inkmuht nicht. Gultuweiti Materia stand neben dem großen Tisch im Ratssaal, auf dem immer noch das blutige Tuch lag. Sie starrte bewegungslos auf ihren Unterarm, der mit einem unordentlichen Verband umwickelt war.
    Inkmuht schluckte. Hinter ihm kam Unful herein.
    »Möge der Herr in dir sein«, sagte Inkmuht. »Weitseher Unful berichtet, dass Savi Wahrmut und seine Wanderer angreift.«
    Materia reagierte nicht.
    »Hauptdame!«, schrie Inkmuht, trat zu ihr. Immer noch keine Reaktion. Der Verband war mit dunklem Blut durchtränkt.  Inkmuht strich sich durch die krausen Haare. Dann packte er Materia am unverletzten Arm. Sofort prallte sie zurück.
    »Inkmuht«, flüsterte Gultuweiti Materia. »Ich muss mich irgendwo geschnitten haben.«
    »Ja, Hauptdame.« Er trat von einem Fuß auf den anderen.
    »Inkmuht.« Jetzt sah sie ihn endlich an. »Ich erinnere mich nicht.«
    »Das hat Zeit bis später.« Inkmuht biss sich auf die Zunge – das hatte respektloser geklungen als beabsichtigt.
    »Ja. Richtig.« Materia ließ den verletzten Arm sinken. »Wir müssen sofort die fliegenden Söldnermoviker los schicken.«
    Unful meldete sich. »Sofort, möge der Herr ...«
    »Geh schon!«, schrie Inkmuht und spürte, dass ihm Tränen in die Augen traten. Der Weitseher zuckte zusammen und rannte aus dem Saal.
    »Es ist meine Schuld, wenn Wahrmut etwas passiert«, sagte Materia leise.
    »Kann es sein«, entgegnete Inkmuht und schloss die Augen, »dass dies eine Bestrafung erfordert?«
    »Inkmuht«, begann Materia.
    »Ja, Herrin?«
    »Ich bin froh, mit dir ein Haupt an meiner Seite zu haben, das versteht, wie die Dinge funktionieren.«
    Ohne weitere Worte betrat sie den Flur zu ihren Gemächern und ließ die Tür hinter sich offen.
     
    Mir ist offenbar nichts passiert«, sagte Wahrmut.
»Wenn wir doch bloß ...«, zischte Armia neben Jakeeds rechtem Ohr, »etwas Fliegendes hätten.«
    Jakeed wischte sich Schmutz aus dem Gesicht. »Haben wir«, sagte er, sprang vor und untersuchte den abgestürzten Grauen Flinkflieger, der sie fast umgebracht hatte. Das Holzgebilde lag scheinbar unbeschädigt im Staub, und die beiden engen Sitzstreben waren leer – bis auf einige Blutflecken. In zwei Halterungen klemmten unbenutzte Kurzschwerter.
    »Vielleicht ist dir nicht aufgefallen, dass das Ding nur von Zauberern geflogen werden kann«, sagte Armia. »Von grauen Moviksöldnern.«
    »Ich habe ein wenig bei Madalak abgeschaut«, behauptete Jakeed.
    Armia war sprachlos,

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