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Untot - Lauf, solange du noch kannst (German Edition)

Untot - Lauf, solange du noch kannst (German Edition)

Titel: Untot - Lauf, solange du noch kannst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsty McKay
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entgegen. »Dieser wild gewordene Junge hat mich mit einem Messer angegriffen. Für so was kommt man ins Gefängnis.«
    »Das war ein Schraubendreher, Sir.« Ich mahle mit den Zähnen. »Und ich bin mir sicher, dass er es nicht so gemeint hat. Er möchte sich dafür entschuldigen – stimmt doch, Smitty, oder?«
    Smitty verzieht das Gesicht.
    »Oder?« Ich packe den Schläger fester.
    Smitty verdreht die Augen und nickt.
    »Na also. Wir sind alle Freunde.« Ich bemerke zum ersten Mal das Namensschild am Hemd des Mannes. Es hängt schief und Gareth steht darauf. Ich wende mich an den Mann, nehme den Schläger aber nicht herunter, nur vorsichtshalber. »Gareth? Ich bin Bobby, das ist Smitty und das da hinten ist Pete. Wir brauchen Ihre Hilfe. Es gibt Verletzte und Sterbende; wir wissen nicht, was los ist, und wir müssen die Polizei rufen.«
    Gareth setzt sich auf und reibt sich den Kopf. »Durchgeknallte Teenager haben mir gerade noch gefehlt. Aber wenn ihr hier telefonieren wollt, dann seid ihr an der falschen Adresse.« Er zieht sich am Tresen hoch. »Die Leitung ist tot.«
    »Er lügt!« Smitty ist auch wieder aufgestanden.
    »Warum sollte ich?«, fragt Gareth. Ziemlich plausibler Einwand. »Meinst du etwa, ich hänge gern hier fest?« Er wirft Smitty den Hörer zu. »Hier, probier’s doch selbst. Wir sind erledigt.« Er geht um den Tresen herum und setzt sich auf den Stuhl, dann befühlt er seinen Kopf, als ob er nach Rissen sucht.
    Ich glaube, ich brauche jetzt nicht mehr mit dem Schläger zu drohen. »Wissen Sie, was mit den ganzen Leuten passiert ist?«
    Gareth grinst böse. »Als Erstes ist das Telefon ausgefallen. Mein Chef ist rüber zum Café gegangen, um nachzusehen, was los ist. Als er wieder zurückkommt, wird er ohnmächtig und ich versuche ihm zu helfen. Ich denke, er hat einen Herzanfall oder so was. Er atmet nicht mehr. Mausetot. Das Nächste, was ich mitkriege, ist, wie er nach mir greift und mich beißen will.« Er zeigt auf meine neu erworbene Waffe. »Den Schläger hatte er immer unter dem Tresen liegen, falls es nachts mal Ärger gibt. Auf die Idee, dass er diesen Ärger machen könnte, ist er nie gekommen. Ich hab ihn damit einmal quer durch die Hölle geprügelt.«
    Ich sehe mir den Schläger zum ersten Mal aus der Nähe an. An dem einen Ende sind ein roter Fleck und ein paar Haare zu sehen. Mein Magen verknotet sich.
    »Was haben Sie mit ihm gemacht?«
    Gareth klopft sich eine Zigarette aus einer Schachtel. »Er ist mit jedem Schlag nur noch wilder geworden. Ich konnte nicht viel ausrichten …« Er zündet die Zigarette an, steckt das Feuerzeug weg, atmet tief aus. »Bis ich das hier gefunden habe.« Er nimmt einen Gegenstand vom Tresen. Ein kleiner Holzklotz, aus dem ein Metallstäbchen ragt, auf das kleine Zettel gespießt sind. Kassenbons. Gareth kichert. »Er konnte Buchhaltung nie ausstehen. Er hat immer gesagt, die kriegt er einfach nicht in den Kopf.« Von der Spitze des Stäbchens tropft Blut. »Nun, diesmal schon.«
    Ich schlucke. »Was ist passiert?«
    Gareth fixiert mich finster. »Er ist da raufgefallen.« Er stößt die Spitze nach vorn. »Voll durchs Auge. Es ist geplatzt wie eine Weintraube.«
    »Cool!«, sagt Smitty.
    »Nein«, sage ich leise. »Das ist schrecklich.«
    »Ach, so schlimm ist es auch wieder nicht«, sagt Smitty. »Wir haben gerade unseren Lehrer überfahren, schon vergessen?«
    »Welchen?«, fragt Pete.
    »Mr Taylor«, sage ich dumpf.
    »Ja!« Pete klatscht erfreut in die Hände.
    Ich sehe Gareth an. »Und was haben Sie dann gemacht?«
    Er zuckt mit den Schultern. »Versucht die Polizei zu rufen. Die Leitung war tot. Also bin ich zum Café rüber. Alle waren tot. Ich hab aber nicht gewartet, ob welche wieder zum Leben erwachen. Ich bin hierher zurückgekommen und hab die Leiche im Lagerraum eingeschlossen.« Er deutet zu einer Tür in der Ecke. »Nur für den Fall.«
    »Dann sind Sie nicht mal auf die Idee gekommen, im Café nach einem Telefon zu suchen?« Smitty verzieht verächtlich das Gesicht.
    »Klar doch, ich hänge da so lange rum, bis ich auch durchdrehe wie mein Chef«, sagt Gareth. »Tolle Idee.«
    »Dann warten wir einfach hier, ja?«, sage ich. »Das ist eine Tankstelle; da kommen doch ständig Autos angefahren.«
    Gareth lacht. »Das ist kein Tag wie jeder andere, Mädchen.«
    »Er hat Recht«, wirft Smitty ein. »Hast du schon irgendein Auto ankommen sehen, seit wir hier sind?« Er schaut zum Café hinüber. »Entweder das liegt am Schnee

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