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Untot - Lauf, solange du noch kannst (German Edition)

Untot - Lauf, solange du noch kannst (German Edition)

Titel: Untot - Lauf, solange du noch kannst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsty McKay
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sind auf der anderen Seite dessen, was einmal das Schaufenster gewesen ist, dunkle Umrisse zu sehen und sie strecken in einer grausigen Willkommensgeste die Arme aus …
    »Meine Beine«, fluche ich.
    Eine Sekunde später hebt sich das Gewicht und ich werde von Smitty aus dem Schutt gezerrt. Hier drin sieht es aus, als ob eine Bombe eingeschlagen hätte. Die Schnauze des Busses klemmt in dem Laden fest wie ein Hund, der seinen Kopf zu tief in ein Kaninchenloch gesteckt hat. Der Fahrer ist über dem Steuer zusammengesackt und hinter der Windschutzscheibe ist Alices weißes Gesicht zu sehen; sie schreit uns an, ohne dass etwas zu hören ist. Der Alarm übertönt es.
    Wir machen, dass wir auf die andere Seite des Busses kommen, und da ist Gareth. Ihm hängt immer noch die Zigarette im Mundwinkel. Er schlägt mit dem Baseballschläger blindlings auf den Staub ein.
    »Kommt doch her!«, brüllt er die herannahenden Schatten an. »Zeigt, was ihr draufhabt!«
    Der Motor des Busses heult auf und Alice erscheint an der offenen Tür. »Nun macht schon!« Sie winkt uns hektisch herein.
    Wir weichen dem verwirrten Gareth aus und klettern in den Bus.
    »Wartet!«, sagt Pete. »Ich bin gleich wieder da. Fahrt bloß nicht ohne mich weg.« Er springt aus dem Bus und huscht zurück in den Laden.
    »Hinsetzen und festhalten!« Der Fahrer lallt wie betrunken und lässt den Motor erneut aufheulen.
    »Er ist wieder zu sich gekommen«, sagt Alice. »Gerade rechtzeitig, um wegzufahren, als die plötzlich aufgetaucht sind.« Sie starrt nach draußen. »O mein Gott, das ist Em …« Sie geht zu einem Fenster. »Em ist da draußen – Em!« Sie schlägt mit der Handfläche gegen die Scheibe. »Hierher! Libby ist auch da draußen! Und Shanika … O Gott!« Sie dreht sich wieder zu mir um. »Wir müssen ihnen helfen, bevor diese Monster sie fressen.«
    Ich starre zu den dahintrottenden Gestalten hinaus. »Ich glaube, sie sind die Monster, Alice.«
    Alice dreht sich langsam zu ihren vermeintlichen Freundinnen um. Em krallt die leere Luft mit Klauenhänden und setzt die Füße so staksig auf wie ein Laufsteg-Model, das versucht eine Zigarette auszutreten. Shanikas Augen treten hervor und sie mahlt mit den Zähnen, während sie unbeholfen über eine Kühlvitrine hinwegsteigt, die nach draußen auf den Vorhof gerollt ist. Libbys Kopf baumelt zur Seite weg und ihr läuft schwarzes Blut aus den Mundwinkeln. Kein guter Look. Aber wie der Rest der Meute hinter ihnen haben sie ein Ziel und kommen immer näher.
    »Das ist ja der pure Horror!«, schreit Alice. »Sie wollen uns töten!« Ihre Augen werden zu Schlitzen. »Und Shanika hat sich meine Candy-Couture-Tasche gekrallt, diese Schlampe! Fahren Sie, los«, sagt sie zum Fahrer. »Fahren Sie sie über den Haufen.«
    »Wir können doch nicht ohne Pete weg!«, rufe ich. »Und ohne ihn auch nicht!« Ich zeige zu Gareth, der jetzt, wo die Meute dichter dran ist, nicht mehr ganz so von seinen Kampfkünsten überzeugt zu sein scheint.
    »Der eine bringt nichts und der andere ist durchgeknallt«, sagt Smitty und wirft mich in einen Sitz. »Geben Sie Stoff, Mister!«, ruft er dem Fahrer zu und springt zum Türhebel.
    »Nein!«, schreie ich und kämpfe mich wieder aus dem Sitz hoch. Die Tür geht zu, aber ein Arm fährt dazwischen und sie springt wieder auf. Pete wirft sich auf die Stufen, er hat immer noch seinen Metall-Heiligenschein und trägt eine flache schwarze Kiste in den Händen.
    »Du Geisteskranker!«, ruft Smitty. »Komm hier rauf.«
    Gareth erscheint hinter Pete und springt an Bord. »Losfahren! Los, los, los!«
    Der Fahrer tritt das Gaspedal durch, während Gareth und Pete noch den Gang hinunterkrabbeln. Ich hechte mich wieder in meinen Sitz, ziehe mir die Knie vor den Körper und schicke ein stilles Gebet an jeden, der zufällig zuhört. Der Bus macht einen Satz zurück durch das Ladenfenster, dann bleibt er mit einem Kreischen von Metall auf Metall hängen. Ich kneife die Augen zu und versuche uns da per Willenskraft herauszukriegen, aber ich bete offensichtlich zum falschen Gott. Mach schon, mach schon.
    Ein Klopfen und Trommeln setzt ein, wie ein spöttischer Applaus für die Bemühungen des Fahrers. Klatsch, klatsch, klatsch – überall um uns herum. Ich öffne die Augen und wage einen Blick. Hände schlagen gegen den Bus: kleine Hände weiter unten und Erwachsenenhände oben gegen die Fenster. Der Bus macht wieder einen Ruck, die Gangschaltung knirscht und wir fahren erneut

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