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Untot - Lauf, solange du noch kannst (German Edition)

Untot - Lauf, solange du noch kannst (German Edition)

Titel: Untot - Lauf, solange du noch kannst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsty McKay
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einem Glühen zusammengefallen, aber es stinkt immer noch beißend nach Rauch. Von dem vorhin so schrillen und durchdringenden Alarm ist nur noch ein dünnes, ungleichmäßiges Summen übrig geblieben, wie von einer Grille, die immer noch jämmerlich weiterzirpt, obwohl der Sommer längst vorbei ist.
    Irgendjemand wird kommen. Irgendwann. Wenn der Bus nicht zur Schule zurückkehrt und uns niemand auf dem Handy erreichen kann, dann werden unsere Eltern durchdrehen. Es wird Suchtrupps geben und jede Menge Presserummel – Teufel noch mal, sobald das hier die Runde macht, sind wir D-Promis. Wir müssen bloß irgendwie die Nacht überstehen. Ich suche die dunklen Winkel des Parkplatzes nach Bewegungen ab und komme mir mehr wie ein Angriffsziel vor als auf dem Beobachtungsposten, aber alles ist still. Hinter den Bäumen ist unten links am Berg die Außenbeleuchtung des Cheery Chomper angegangen. Funktioniert wahrscheinlich automatisch.
    Niemand ist übrig geblieben.

Kapitel
 
7
  Mein Vater wischt mir das Gesicht mit einem zusammengelegten Musselintuch und eiskaltem Wasser sauber. Das kitzelt um die Nase und die Augen herum und es weckt mich. Ich blinzele das Wasser weg.
    Es ist hell, schockierend hell.
    Aber kein Dad weit und breit, nur eine kalte Gesichtshälfte.
    Es war ein Traum. Einen Moment lang denke ich, es wäre alles nur ein Traum gewesen, bis ich eine Hand an meine Wange lege und etwas Weißes auf mich niederrieseln sehe – Schnee. Es ist, als ob jede Flocke eine Erinnerung an den gestrigen Tag mitbringt. Das alles ist wirklich passiert.
    Ich liege quer über dem Doppelsitz ganz vorne beim Fahrer, neben der Tür.
    Und die Tür steht offen.
    Panik ergreift mich und ich setze mich ruckartig auf. Wo sind alle? Ziemlich weit hinten ragt ein Fuß in einem schwarzen Stiefel in den Gang hinein und sagt mir, dass Smitty dort liegt. Das behelfsmäßig verbarrikadierte Fenster ist immer noch zu. Jemand schnarcht leise hinter mir.
    Aber die Tür steht offen.
    Ich schieße von meinem Sitz hoch und schlage auf den Hebel, der die Tür schließt. Sie faltet sich widerwillig zu. Das Snowboard, das als Riegel gedient hat, ist weggenommen und auf die Stufen gelegt worden. Ich klemme es rasch wieder vor die Tür. Jemand hat beschlossen einen kleinen Morgenspaziergang zu machen.
    »Hey.«
    Ich fahre herum. Smitty steht hinter mir, das Gesicht voller Schlaffalten.
    »Was ist los?« Er kratzt sich am Kopf.
    »Wer fehlt?«
    Er sieht mich stirnrunzelnd an. »Lizzie und Petey schlummern selig. Der Loser aus der Tanke? Wen interessiert’s?«
    »Gareth sollte Wache halten.« Ich erwidere das Stirnrunzeln. »Er ist weg und hat die Tür offen gelassen.«
    Alice taucht hinter einer Rückenlehne auf, die Augen noch halb zu.
    »Was ist denn?«
    »Pete!«, rufe ich.
    »Häh?« Er setzt sich mit einem Ruck auf, zerzaust und durcheinander.
    »Wo ist der Laptop, Pete?«, frage ich. »Bitte sag mir, dass du ihn als Kopfkissen benutzt hast.«
    Er lächelt träge. »Den hab ich sicher verstaut.«
    »Ach ja? Weil uns der ach-so-verantwortungsvolle Erwachsene nämlich allein zurückgelassen hat«, sage ich. »Und ich denke mir, dass er vielleicht nicht mit leeren Händen gegangen ist.«
    Das Lächeln ist wie weggewischt.
    »Ich hab ihn in meiner Tasche.« Er taucht unter seinen Sitz und kommt mit einem abgeranzten, schwarz-orangen Rucksack wieder hoch. Der Reißverschluss ist offen. Pete guckt trotzdem hinein.
    Der Laptop ist weg.
    Smitty stößt einen Kampfschrei aus und rennt zur Tür, wirft das Snowboard beiseite. »Wo steckt er? Den mach ich kalt!« Er springt in den Schnee hinaus und läuft über den Parkplatz, einmal um den Bus herum, als hätte Gareth sich nur kichernd irgendwo versteckt.
    »Smitty!« Ich bleibe auf den Stufen stehen, weil ich keine Lust habe, ihm hinaus in den Schnee zu folgen. »Komm wieder rein!«
    Ich habe gleich neben der Tür geschlafen. Wie hat Gareth es geschafft, sich abzusetzen, ohne mich zu wecken?
    Smitty klettert wieder in den Bus, versperrt die Tür mit dem Snowboard und sinkt niedergeschlagen zu Boden.
    »Er ist weg? Er lässt uns einfach hier sitzen?« Alice ist jetzt hellwach und kommt langsam in Fahrt.
    »Spielt doch keine Rolle«, faucht Smitty. »Er war eh zu nichts nütze. Wichtig ist bloß, dass er unsere vielleicht einzige Verbindung zur Außenwelt mitgenommen hat.«
    »Nicht notwendigerweise.« Pete steht auf und ich bin einem Hauch von allerfeinstem Morgenatem ausgesetzt. »Wahrscheinlich ist

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