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Untot - Lauf, solange du noch kannst (German Edition)

Untot - Lauf, solange du noch kannst (German Edition)

Titel: Untot - Lauf, solange du noch kannst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsty McKay
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er mit dem Laptop zum Café gegangen. Das hatten wir sowieso vor. Also folgen wir ihm.«
    Ich weiche ein Stück zurück. »Und wenn das Café WLAN hat, dann steht da bestimmt auch ein Computer. Da ist es egal, ob wir den Laptop haben oder nicht.«
    Pete nickt. »Oder es besteht die Chance, dass wir mit Smittys Smartphone online kommen. Vielleicht haben die sogar einen Festnetzanschluss, der funktioniert.« Er gleitet auf den Fahrersitz. »Wollen wir hoffen, das Ding springt auch mit ein paar Tropfen noch an.«
    »Warte!« Ich halte seine Hand fest, als er nach dem Zündschlüssel greift. »Können wir es überhaupt den Berg runter schaffen? Der Schnee liegt jetzt noch höher als gestern.«
    Pete zögert.
    »Und wenn wir nicht fahren, dann laufen wir eben?«, fragt Alice. »Ohne mich.«
    »Aber wenn wir es nun nicht wieder hier rauf schaffen?«, frage ich. »Wenn da noch mehr solche … Leute sind und der Bus steckenbleibt und wir nicht wegkommen?«
    »Ja klar, du hast Recht, es ist viel besser zu laufen«, spottet Alice. »Egal, irgendjemand muss sowieso hierbleiben und auf ihn da aufpassen.« Sie zeigt auf den Fahrer.
    Mich überkommen Schuldgefühle. Wir haben den Fahrer seit dem Verbarrikadieren des Fensters mehr oder weniger ignoriert. Ich nähere mich ihm. Er hat sich kein bisschen gerührt. Ich beuge mich vor und berühre seine Hand. Die Haut fühlt sich wächsern und kalt an.
    Alice reißt die Augen auf. »Ist er …?«
    Ich halte meine Hand vor sein Gesicht. Aus seinen Nasenlöchern kommt ein bisschen warme Luft. »Nein. Er lebt noch.« Aber vielleicht nicht mehr lange. Irgendwie hat er auch angefangen zu müffeln, aber ich schrecke davor zurück, den improvisierten Verband zu lösen und nach seinem schlimmen Handgelenk zu sehen.
    »Egal was wir machen, wir sollten es jetzt machen«, sagt Smitty. »Ich checke mal die Straße und räume Hindernisse aus dem Weg.« Er schnappt sich das Fernglas und hält es mir hin. »Du schaust, ob wir Gesellschaft bekommen.«
    Ich stehe mit Pete und Alice auf dem Dach. Sie sind mir gefolgt und ich habe nichts dagegen. Mehr Augen sehen mehr. Mutter Natur hat sich ausgetobt; es fällt kein Schnee mehr und die Sonne gibt sich alle Mühe, hinter einer lavendelgrauen Wolke hervorzukommen. Die Luft ist still und über der Tankstelle steht noch eine ganz dünne Rauchsäule. Ein letztes verzweifeltes Rauchsignal. Ich versuche mir nicht zu sehr den Kopf zu zerbrechen, warum niemand gekommen ist.
    Smitty fährt mit seinem Board die Straße hinunter und hält ab und zu an, um Stellen frei zu kratzen.
    Alice probiert noch mal die Handys. Sie hat es geschafft, alle an sich zu raffen, sogar Smittys kostbares Smartphone, und sie hält sie in der Hand wie ein Kartenspiel, blättert abwechselnd eins nach vorn und schaut nach einem Signal. Ihrem Schmollmund nach zu urteilen hat sie ein schlechtes Blatt.
    Dann ist da eine Bewegung – ich kriege sie gerade noch aus dem Augenwinkel mit und fahre herum. Irgendwas rumort da im Gebüsch. Ich hole tief Luft und schaue durch das Fernglas. Eine Amsel fuhrwerkt im Unterholz herum und fliegt dann mit einem trillernden Alarmschrei aus der Deckung heraus. Bloß eine Amsel. Was hat sie erschreckt? Meine Finger verkrampfen sich um das Fernglas. Keine Bewegung mehr in den Büschen jetzt; wahrscheinlich ist sie einfach nur vor herabfallendem Schnee oder einem anderen Vogel davongeflogen. Mich überläuft ein Schaudern. Ich habe schon seit Jahren keine Amsel mehr gehört und auf einmal fühle ich mich um Jahre zurückversetzt. Ich sitze in einem Sandkasten zu Hause – also in England. Dad jätet nahebei und pfeift wie der Vogel. Es muss schon lange her sein, sehr lange. In den Staaten hat er nicht gegärtnert und die Amseln sind da ganz anders. Auf einmal fehlt er mir – richtig doll und schrecklich. Weil er ja nicht mal da sein wird, wenn ich nach Hause komme. Falls ich nach Hause komme. Ich kann mir nicht helfen, aber ich habe irgendwie das Gefühl, dass der ganze Mist hier gar nicht passiert wäre, wenn er noch bei uns wäre. Er wäre auf jeden Fall nicht passiert, wenn wir wegen diesem blöden Job von meiner blöden Mutter nicht zurück in dieses blöde Land hätten ziehen müssen. Trotzdem, auch wenn ich meiner Mutter die Schuld daran geben möchte, dass Dad nicht mehr da ist, wäre es vielleicht ein bisschen extrem, ihr auch noch die Schuld an dieser ganzen Monstergeschichte zu geben.
    Ein dumpfer Laut lässt den Bus erzittern.
    Mein Herz macht

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